Die Energiebranche erlebt zunehmend dynamische Entwicklungen, die den Ausbau erneuerbarer Energien ebenso wie die Optimierung bestehender Öl- und Gasreserven betreffen. Ein herausragendes Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich Öl und Gas in Asien liefert jüngst die Partnerschaft zwischen Wood Group und Tendrill International. Die beiden Unternehmen, die in einer gemeinsamen Gesellschaft, der sogenannten TendrillWood JV, agieren, konnten einen bedeutenden Engineering-, Procurement- und Construction-(EPC)-Vertrag von Brunei Shell Petroleum (BSP) sichern. Dieser Vertrag erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahren mit Option auf Verlängerung, was die Bedeutung und das Vertrauen von BSP in diese Partnerschaft verdeutlicht. Brunei wird in der Region Südostasien als Kürzel für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und kontinuierliche Energieerzeugung gesehen.
BSP als größter Öl- und Gasproduzent des Sultanats hat dabei eine tragende Rolle. Das stabile Engagement von Wood und Tendrill für das lokale Energiesystem unterstreicht die langfristigen Ziele einer nachhaltigen und leistungsfähigen Infrastruktur. Wood Group agiert bereits seit über einem Jahrzehnt als verlässlicher Partner für BSP. Mit der neu geschlossenen Vereinbarung wird das Leistungsspektrum weiter ausgeweitet, da nicht nur neue brownfield EPC-Projekte bearbeitet werden, sondern sämtliche Prozessschritte von der ersten Konzeptentwicklung über die Beschaffung bis hin zur Inbetriebnahme und Betriebsstart abgedeckt werden. Das ist besonders wichtig, um die gesamte Wertschöpfungskette effizient und reibungslos zu gestalten.
Die brownfield-Projekte beziehen sich auf bestehende Anlagen, deren Lebensdauer optimiert und Leistungsfähigkeit gesteigert werden soll. Es handelt sich dabei nicht primär um Neuanlagen, sondern um Upgrades, Modernisierungen oder Erweiterungen bestehender Infrastrukturen. Die Zusammenarbeit zwischen Wood und Tendrill manifestiert sich in einem Joint Venture, das seit 2023 operativ tätig ist. Die Gesellschaft beschäftigt etwa 1.000 Personen, von denen rund 70 Prozent bruneiische Staatsbürger sind.
Das gemeinsame Engagement verfolgt damit nicht nur wirtschaftliche und technische Ziele, sondern auch eine starke Agenda zur Entwicklung heimischer Fachkräfte. Die Förderung von lokalen Talenten und die Einbindung der regionalen Zulieferkette sind strategische Kernpunkte, die zur Stärkung der Diversifizierung der bruneiischen Wirtschaft beitragen. Die Worte von Ken Gilmartin, CEO der Wood Group, reflektieren die Bedeutung dieses Auftrags klar: Er bezeichnet die Vertragsvergabe als eine Bestätigung der Vertrauensposition von Wood als bevorzugter EPC-Partner in Brunei. Die langjährige Erfahrung mit BSP-Anlagen ermöglicht es dem Unternehmen, deren Leistung kontinuierlich zu verbessern und gleichzeitig lokale Kompetenzen zu trainieren. Haryati Ramlee, Geschäftsführerin von Tendrill, betonte die wichtige Symbiose der beiden Partner.
Die Kombination aus lokalen Kenntnissen und internationaler Erfahrung schafft optimale Voraussetzungen, um die Projekte sicher, effizient und ergebnisorientiert umzusetzen. Dabei setzt die Zusammenarbeit bewusst auf den nationalen Fokus, die lokale Wertschöpfung zu maximieren sowie nachhaltige Entwicklung durch Kapazitätsaufbau und langfristige Nutzensteigerung sicherzustellen. Ein weiterer Aspekt der Partnerschaft ist der Wettbewerbsvorteil, den eine solche strukturierte Kooperation vor allem in Zeiten sich verändernder globaler Energiemärkte mit sich bringt. Brunei profitiert durch den garantierten Know-how-Transfer, weltweite Standards und den Ausbau der Industriekompetenzen. Gleichzeitig ermöglicht das kontinuierliche Engagement von Wood auch Synergien mit anderen weltweiten Projekten, wie etwa jüngst die Verlängerung eines 120 Millionen Dollar schweren Vertrags mit Shell UK für vergleichbare brownfield EPC-Dienstleistungen.
Global agierende Unternehmen wie Wood demonstrieren durch ihre strategische Ausrichtung, wie regionale Zusammenarbeit und internationale Expertise Hand in Hand gehen können, um nachhaltige Entwicklungen in spezialisierten Branchen zu fördern. Die Bedeutung des Vertrags zwischen Wood, Tendrill und BSP geht über wirtschaftliche Kennzahlen hinaus. Er ist ein Beispiel für erfolgreiche Partnerschaft, Technologieintegration und lokale Entwicklung im Herzen Südostasiens. In Zeiten, in denen Energiewirtschaft und Umweltschutz gleichermaßen gefordert sind, spielt die Optimierung bestehender Anlagen eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Energieversorgung mit möglichst geringem ökologischen Fußabdruck. Brownfield EPC-Projekte bieten hierzu die Chance, durch innovative Planung und effiziente Bauprozesse eine Verlängerung der Lebensdauer von Anlagen bei gleichzeitiger Verbesserung der Sicherheit und Umweltperformance zu erreichen.
Zudem schafft die Partnerschaft neue Möglichkeiten für regionale Lieferanten und Dienstleister, die durch gezielte Entwicklungsprogramme in die Wertschöpfungskette eingebunden werden können. Die Fokussierung auf lokale Inhalte unterstützt Bruneis Ziel, wirtschaftliche Unabhängigkeit und Beschäftigung zu fördern sowie Know-how nachhaltig zu sichern. Zusammengefasst setzt die erfolgreiche Vergabe des EPC-Vertrags an die Wood und Tendrill JV ein starkes Zeichen für die Weiterentwicklung der Öl- und Gasindustrie in Brunei. Sie verbindet technologische Innovation mit sozialer Verantwortung und regionaler Stärkung. Diese Allianz demonstriert das Potenzial, lokale Kräfte zu mobilisieren, globale Standards umzusetzen und so eine sichere, effiziente und nachhaltige Energiezukunft zu gestalten.
Die nächsten fünf Jahre und eine mögliche Verlängerung bieten spannende Perspektiven für alle Beteiligten und unterstreichen die zentrale Rolle Bruneis als stabiler und zukunftsorientierter Akteur in der regionalen und globalen Energiewelt. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen im Energiesektor ist das Vorbild dieser Kooperation ein wichtiger Impulsgeber für ähnliche Initiativen weltweit, die auf Partnerschaften und Wissensaustausch setzen, um gemeinsam zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.