Der sogenannte SoHo-Krypto-Folterfall hat in New York für großes Aufsehen gesorgt und wirft einen düsteren Schatten auf die Welt der Kryptowährungen. Im Mittelpunkt steht eine entsetzliche Tat mit Vorwürfen von Entführung, Folter und Erpressung, deren brutale Details nach und nach ans Licht kommen. Am 30. Mai 2025 berichtete Lauren Glassberg über die jüngsten Entwicklungen: Die Grand Jury in Manhattan hat einen zweiten Verdächtigen in dem Fall offiziell angeklagt. Es handelt sich um William Duplessie, einen 32-jährigen Krypto-Investor, der bereits kurz nach seiner freiwilligen Festnahme vor Gericht erschien und wegen Entführung und rechtswidriger Freiheitsberaubung angeklagt wurde.
Er ist damit der zweite in Haft genommene Verdächtige neben John Woeltz, einem 37-jährigen Mann, der ebenfalls wegen seiner Beteiligung an dem Fall in Untersuchungshaft sitzt. Die Geschichte begann Anfang Mai 2025, als ein italienischer Geschäftsmann auf äußerst grausame Weise in einer luxuriösen Wohnung in Manhattans SoHo-Viertel festgehalten wurde. Laut den Ermittlungen sollen Beide Verdächtige den Mann entführt und gefoltert haben, um Zugang zu seinen Krypto-Passwörtern zu erzwingen. Die Methoden waren brutal, unter anderem wurde das Opfer mit Elektrokabeln geschlagen, wiederholt mit Drogen, darunter Crack, traktiert und mehrfach körperlich misshandelt – unter anderem so schwer, dass er von einer fünf Stockwerke hohen Treppe baumelte. Die Gewalt dauerte angeblich 17 Tage an.
Das Opfer berichtete, dass zu Beginn der Folter das Umfeld der beiden Männer von zwei Off-Duty NYPD-Detektiven unterstützt wurde. Diese hatten offenbar private Sicherheitsdienste für einen der mutmaßlichen Täter übernommen, was zusätzliche Brisanz in den Fall bringt. Erschreckend ist, dass einer der Polizisten, der zur Sicherheitsmannschaft des Bürgermeisters gehört, den Mann sogar am Flughafen abgeholt und zu der SoHo-Residenz gebracht haben soll. Interne Untersuchungen beim NYPD laufen derzeit, um zu klären, wie die beiden Beamten in die Angelegenheit verwickelt sind, ob ihre Tätigkeit tatsächlich legal war und weshalb niemand angeblich Kenntnis von den illegalen Handlungen im Haus hatte. Die NYPD-Regeln verbieten strikt, dass Polizisten ohne Genehmigung für private Sicherheitsfirmen arbeiten.
Die offizielle Stellungnahme des Bürgermeisters verdeutlicht die ernste Haltung der Stadtverwaltung: Die Beschuldigten wurden sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe auf eingeschränkten Dienst versetzt, und weder der Bürgermeister noch andere Stadtbeamte sind mit den beiden Krypto-Investoren in Verbindung gebracht worden. Die Beamtengewerkschaft weist derweil darauf hin, dass keinerlei Hinweise darauf vorliegen, dass die beteiligten Polizisten von der Folter oder Entführung etwas mitbekommen hätten. Der Hintergrund der Tat scheint eng mit der Welt der Kryptowährungen verknüpft zu sein. Die mutmaßlichen Täter hatten offenbar schon vor der grausamen Entführung persönlichen Kontakt zum Opfer. Am 6.
Mai 2025 sollen sie den Mann mit Drohungen gegen seine Familie in die SoHo-Immobilie gelockt haben. Dort begann die qualvolle Haft, bei der es letztlich darum ging, die Zugangsdaten zu digitalen Wallets und Passwörter zu übergeben, die dem Opfer beträchtliche Bitcoin-Bestände und andere Krypto-Assets sicherten. Die Polizei fand bei der Durchsuchung des Hauses zahlreiche Gegenstände, die die Schwere der Vorwürfe untermauern: Kokain, eine Säge, Hühnerdraht, Körperschutz, Nachtsichtgeräte, Munition und sogar Polaroidbilder, die das Opfer mit einer Pistole an der Schläfe zeigen. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf zwei Frauen, die regelmäßig das Haus betraten und möglicherweise versucht haben, den Geschädigten zur Herausgabe seiner Passwörter zu überreden. Die grausamen Schilderungen des Opfers und die entdeckten Beweismittel werfen nicht nur Fragen zu dieser spezifischen Straftat auf, sondern auch zu den größeren Risiken in der Krypto-Branche.
Die digitale Welt ist anfällig für Betrug, Erpressung und kriminelle Machenschaften, da hohe Vermögen oft über anonyme oder schwer nachvollziehbare Systeme verwaltet werden. Experten und Behörden warnen seit Jahren vor den Gefahren, die mit unzureichender Regulierung und mangelnden Sicherheitsvorkehrungen einhergehen. Gleichzeitig verdeutlicht der Fall auch, wie wichtig es ist, Transparenz und Rechenschaftspflicht in öffentlichen Institutionen sicherzustellen. Die angebliche Verwicklung von Polizeibeamten, wenn auch möglicherweise unwissentlich, erinnert daran, wie kritisch es ist, die Grenzen zwischen öffentlichen Diensten und privaten Interessen klar zu halten. Die laufenden Untersuchungen des NYPD, einschließlich der internen Überprüfungen, sind entscheidend, um Vertrauen in die Institutionen wiederherzustellen und sicherzustellen, dass solche Verstrickungen künftig verhindert werden.
Der ehemalige NYPD-Chef Robert Boyce äußerte sich zurückhaltend optimistisch zur Situation. Er sieht das gesamte Geschehen als ein Problem, das „vielleicht ein kleiner Ausrutscher“ sein könnte, sollte sich herausstellen, dass die Beamten in gutem Glauben gehandelt haben. Dennoch sind die Ermittlungen noch im Gange. Die Aussagen des Opfers, die Beweise und die mutmaßlichen Verbindungen zwischen den Beteiligten müssen umfassend aufgearbeitet werden. Während die Strafverfolgung voranschreitet, ist die Community in der Kryptowelt alarmiert.
Die Vorwürfe zeigen, dass selbst vermeintlich wohlhabende und einflussreiche Akteure nicht vor kriminellen und gewalttätigen Methoden zurückschrecken, um Kontrolle über digitale Vermögenswerte zu erlangen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Verfahren entwickelt und ob weitere Beteiligte, darunter auch jene Frauen, die eine Rolle gespielt haben könnten, zur Verantwortung gezogen werden. In den digitalen Finanzmärkten wächst die Forderung nach stärkeren Sicherheitsvorkehrungen nicht nur seitens der Nutzer, sondern auch durch Regulierungsbehörden weltweit. Der SoHo-Fall wird häufig als Beispiel für die Schattenseiten der Kryptowährungs-Branche angeführt, die transparentere Strukturen und besseren Schutz für Investoren und Einzelpersonen benötigt. Es wird erwartet, dass solcherlei Horror-Geschichten auch in Zukunft den Diskurs um die angemessene Überwachung von digitalen Transaktionen und den Schutz vor Cyberkriminalität prägen werden.
Abschließend zeigt der SoHo-Krypto-Folterfall, wie bedrohend sich die Kombination aus machtvollen digitalen Vermögenswerten, persönlichen Konflikten und kooperativer Kriminalität auswirken kann. Es bleibt spannend und zugleich besorgniserregend, welche neuen Entwicklungen die kommenden Monate in diesem Fall bringen werden und wie Behörden, Justiz und Gesellschaft auf die Herausforderungen eines immer komplexeren digitalen Zeitalters reagieren.