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Grading for Equity: Revolutionäre Änderungen im Notensystem der San Francisco High Schools ab Herbst 2025

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Grading for Equity coming to San Francisco high schools this fall

Das neue Grading-for-Equity-Konzept verändert die Benotung an 14 San Francisco High Schools grundlegend. Diese Reform hat Auswirkungen auf die Notenvergabe, das Lernen und die Chancengleichheit von über 10.

Im Herbst 2025 steht ein tiefgreifender Wandel im Notensystem der High Schools in San Francisco bevor. Die Schulbehörde plant die Einführung des sogenannten Grading-for-Equity-Systems an 14 Schulen, was mehr als 10.000 Schüler betrifft. Dieses neue Bewertungssystem ist nicht nur eine Änderung der Notenvergabe, sondern spiegelt ein neues pädagogisches Paradigma wider, das versuchen möchte, bestehende Ungleichheiten im Bildungssystem zu reduzieren. Insbesondere sollen Schülern aus weniger privilegierten Verhältnissen bessere Chancen gegeben werden, ihre Leistungen fairer bewertet zu bekommen.

Dennoch stößt die Maßnahme bisher auf heftige Kontroversen und Debatten über die Qualität des Unterrichts, die Gerechtigkeit und die Auswirkungen auf die akademische Vorbereitung für Studium und Beruf. Der Kern von Grading for Equity besteht darin, traditionelle Bewertungsmaßstäbe grundlegend zu überarbeiten. Anstelle von einer herkömmlichen Bewertung, bei der Hausaufgaben, Anwesenheit, Pünktlichkeit und regelmäßige Tests in die Endnote einfließen, fokussiert dieses System ausschließlich auf die Leistungen in einer oder mehreren Abschlussprüfungen. Das bedeutet, dass beispielsweise verspätet abgegebene Aufgaben oder Fehlzeiten nicht mehr die Gesamtnote beeinflussen. Gleichzeitig wird die Möglichkeit geschaffen, Abschlussprüfungen mehrfach abzulegen, was den Druck der einmaligen Prüfung etwas mindert und die Chance auf eine bessere Note erhöht.

Ein besonders umstrittenes Element ist zudem die Veränderung der Notenschwellen. Während bislang für eine Bestnote A in der Regel 90 Prozent oder mehr erreicht werden mussten, wird im Grading-for-Equity-Modell ein Wert von rund 80 Prozent als ausreichend erachtet. Passend dazu sinkt auch die Hürde für das Bestehen einer Prüfung von rund 61 Prozent auf zum Teil nur 21 Prozent. Diese Anpassung wird vom Schulbezirk als Möglichkeit gesehen, den Lernerfolg breiter zu fördern und Schülern, die sonst eventuell durchfallen würden, die Chance auf einen Abschluss zu geben. Kritiker hingegen fürchten, dass so die Anforderungen stark gesenkt und das Niveau verwässert werden könnte.

Die Einführung erfolgt zu einer Zeit großer Herausforderungen für das San Francisco Unified School District (SFUSD). Kürzungen im Budget von mehr als 100 Millionen US-Dollar belasten die Schulen. Viele Eltern befinden sich derzeit in einer Entscheidungsphase, ob sie ihre Kinder weiterhin im öffentlichen Schulsystem belassen möchten. Während der Schulbezirk die Initiative als Fortschritt in Richtung mehr Gleichheit preist, wurde die Kommunikation mit den Eltern als mangelhaft beschrieben. Es gab kaum Informationen und Aufklärung über diese tiefgreifenden Änderungen, sodass viele Familien erst kurz vor Einführung von der Umstellung erfahren.

Auf den offiziellen Webseiten fehlen Hinweise auf die Grading-for-Equity-Planungen, was bei vielen Beteiligten für Verunsicherung sorgt. Ein weiterer zentraler Kritikpunkt ist, dass durch das neue Notensystem Anreize für Pünktlichkeit, regelmäßigen Unterrichtsbesuch und die Erledigung von Hausaufgaben deutlich sinken. Gerade diese Routinen werden traditionell als Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Vorbereitung auf Studium und Berufsleben betrachtet. Indem diese Faktoren nicht mehr in die Notengebung einfließen, besteht die Gefahr, dass wichtige Schlüsselkompetenzen wie Organisation, Verantwortungsbewusstsein und Durchhaltevermögen weniger gefördert werden. Experten wie Joe Feldman, dessen Beratungsfirma von SFUSD engagiert wird, argumentieren, dass traditionelle Benotungsverfahren besonders Schülern aus privilegierten Verhältnissen unverhältnismäßige Vorteile bieten.

Diese Schüler könnten durch extra Credits, Hausaufgaben oder zusätzlichen Aufgaben Punkte sammeln, die stark von Ressourcen und Unterstützung außerhalb der Schule abhängig sind. Demgegenüber sollen Schülerinnen und Schüler aus weniger wohlhabenden Familien von einer gerechten Benotung profitieren, die sich auf tatsächliche Leistungsfähigkeit bei Prüfungen konzentriert. Die Idee dahinter ist ein Beitrag zur Gleichstellung im Bildungssystem. Dennoch bleibt die Frage, ob Grading for Equity tatsächlich zu besseren Lernergebnissen führt. Erste Erfahrungen aus anderen Bezirken, beispielsweise San Leandro, zeigen, dass trotz veränderter Notenvergabe weiterhin signifikante Leistungsunterschiede bei staatlichen Prüfungen bestehen bleiben.

Die Kluft zwischen verschiedenen Schülergruppen in Fächern wie Mathematik oder Englisch bleibt groß, was darauf hindeutet, dass allein die Änderung der Benotung nicht ausreicht, um Bildungsungleichheit zu beseitigen. Darüber hinaus werfen viele Pädagogen und Eltern die Frage auf, wie solche niedrigeren Anforderungen und die veränderten Bewertungsmaßstäbe sich auf den Wettbewerb um Stipendien, Hochschulzulassungen und spätere Berufschancen auswirken werden. Obwohl Noten nicht alleiniges Kriterium für den Erfolg sind, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Einschätzung der akademischen Leistungsfähigkeit durch Colleges und Arbeitgeber. Ein weiterer Punkt, der für Diskussionen sorgt, ist die Tatsache, dass die Entscheidung zur Einführung von Grading for Equity ohne die offizielle Zustimmung des Schulvorstands getroffen wurde. Die Kommunikation erfolgt über einen beiläufig erwähnten Punkt auf der letzten Seite einer umfangreichen Präsentation, was viele als intransparent und unzureichend empfinden.

Dies weckt Befürchtungen, dass wichtige Entscheidungen in den Bildungsbehörden ohne angemessene Mitwirkung von Eltern, Lehrern und Schülern getroffen werden. Zudem verweist die Kritik darauf, dass die Entscheidung von Superintendentin Maria Su getragen wird, obgleich der Schulrat keine formale Befugnis erhalten hat, sie anzunehmen oder abzulehnen. Dies erinnert an frühere umstrittene Entscheidungen des Schulbezirks, wie etwa die Abschaffung des algebraischen Einstiegs in der achten Klasse oder die Abschaffung des akademischen Aufnahmeverfahrens für das Lowell High School. Die Folgen solcher Entscheidungen wurden von Teilen der Wählerschaft und Eltern vehement kritisiert und führten sogar zu Rückrufen von Schulvorstandsmitgliedern. Eine breite öffentliche Debatte über die Auswirkungen von Grading for Equity scheint bislang ausgeblieben zu sein.

Gerade angesichts der umfangreichen finanziellen Mittel, die durch Steuermittel und Bonds in das Bildungssystem investiert wurden, wird gefordert, dass radikale Änderungen transparent diskutiert werden. Die Akzeptanz solcher Reformen hängt stark davon ab, dass Eltern und Schüler den Mehrwert erkennen und den Wandel mittragen. Ohne ausreichende Information und Partizipation besteht die Gefahr von Misstrauen und Widerständen. Für die Lehrkräfte bedeutet Grading for Equity eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Die Umstellung erfordert eine neue Herangehensweise bei der Bewertung und Unterrichtsgestaltung.

Die Schulbehörde plant Schulungen, um Lehrerinnen und Lehrer auf das neue System vorzubereiten. Letztlich liegt die Verantwortung bei den Pädagogen, das neue Notensystem sinnvoll anzuwenden und gleichzeitig die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Anforderungen von Studium und Beruf vorzubereiten. Insgesamt steht San Francisco vor einem bedeutenden Experiment im Bereich Bildungsgerechtigkeit und Bewertung. Grading for Equity zielt auf die Minderung von Ungleichheiten durch angepasste Maße der Leistungsmessung. Ob diese Änderung tatsächlich zu besseren schulischen Ergebnissen und einer faireren Behandlung aller Schüler führt, bleibt abzuwarten.

Entscheidend wird sein, wie gut die Schule es schafft, möglichst viele Beteiligte einzubeziehen, den Veränderungsprozess transparent zu gestalten und die Auswirkungen kontinuierlich zu evaluieren. Die Debatte rund um Grading for Equity ist exemplarisch für größere gesellschaftliche Fragestellungen: Wie gerecht und inklusiv darf ein Bildungssystem sein, ohne dabei Standards und Leistungsansprüche zu gefährden? Welchen Stellenwert haben traditionelle Leistungsfaktoren wie Anwesenheit, Disziplin und Hausaufgaben für den Lernerfolg? Und nicht zuletzt: Wie lassen sich soziale Barrieren in der Bildung am effektivsten überwinden? Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob San Francisco mit seinem Ansatz eine Blaupause für andere Regionen schafft oder ob die Kritik und Herausforderungen überwiegend überwiegen. Für Schüler, Eltern und Lehrpersonal beginnt mit Grading for Equity ein neues Kapitel, das weit über einfache Noten hinausgeht und tief in die Frage nach Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit eingreift.

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