Im Mai 2025 sorgte ein aufsehenerregender Fall in New York City für Schlagzeilen, bei dem zwei NYPD-Detektive in einen skandalösen Crypto-Folterfall verwickelt sind und daraufhin auf eingeschränkten Dienst gesetzt wurden. Dieser Fall wirft nicht nur Fragen hinsichtlich der Integrität einzelner Polizeibeamter auf, sondern beleuchtet auch die potenziellen Gefahren und dunklen Seiten eines wachsenden digitalen Finanzumfelds, in dem Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Hintergründe des Falles, die beteiligten Personen und die laufenden Ermittlungen zeigen exemplarisch, wie komplex und herausfordernd die Schnittstelle zwischen moderner Cyberfinanzwelt und traditioneller Strafverfolgung sein kann. Ausgangspunkt des Geschehens war die angebliche Entführung und Folter eines Crypto-Traders namens Michael Valentino Teofrasto Carturan, dessen Vermögen auf etwa 30 Millionen US-Dollar geschätzt wird. Berichten zufolge wurde Carturan in einem fünfstöckigen Stadthaus im angesagten Soho-Viertel von New York festgehalten, gefoltert und dazu gezwungen, sein Wallet-Passwort preiszugeben.
Das Ziel der Täter war klar: Zugang zu den wohlhabenden Kryptobeständen des Opfers zu erlangen. Während des grausamen Vorfalls soll Carturan mit elektrischen Kabeln gefesselt, mit einem Elektroschocker traktiert und mit einem Kettensägenwerkzeug bedroht worden sein. Die Bedrohung, sein Bein zu verlieren, hing förmlich über seinen Kopf. Nach 17 Tagen der Gefangenschaft gelang dem Crypto-Trader die Flucht aus diesem Albtraum. Im Zentrum der mittlerweile bundesweit beachteten Ermittlungen stehen zwei NYPD-Detektive: Roberto Cordero, der auf dem Sicherheitsteam von Bürgermeister Eric Adams tätig ist, und Raymond J.
Low, ein Mann mit umfangreicher Erfahrung in der Drogenbekämpfung in Manhattan. Laut verschiedenen Berichten, unter anderem der New York Times, soll Cordero den Opfer damals persönlich vom Flughafen abgeholt und zu dem berüchtigten Wohnhaus gebracht haben. Low wiederum soll direkt an der Überwachung und Sicherung der Räumlichkeiten beteiligt gewesen sein. Hinzu kommt, dass einer der Beamten sogar außerhalb seines regulären Dienstes für die mutmaßlichen Täter gearbeitet haben soll. Die NYPD hat beide Beamte auf sogenannte „modifizierte Dienste“ versetzt, wodurch sie keine regulären Polizeiaufgaben zu erfüllen haben, während die Ermittlungen der internen Beschwerdeabteilung laufen.
Der Skandal erfährt noch zusätzlichen Zündstoff, weil beide Beamte seit Jahren Ziel zahlreicher Beschwerden durch Bürger sind. Roberto Cordero hat eine Geschichte von Vorwürfen wegen Machtmissbrauchs und übermäßiger Gewaltanwendung – zum Beispiel Beschwerden aus den Jahren 2009 und 2014, wobei die Disziplinarmaßnahmen unterschiedlich verliefen. In ähnlicher Weise hat Raymond Low seit 2023 sowie Anfang 2024 mehrere Anschuldigungen auf sich gezogen, unter anderem wegen Einsatzes eines Würgegriffs und Falschaussage. Diese Vorgeschichte lässt vermuten, dass die Verbindung zu diesem Fall kein Einzelfall ist, sondern auf tiefere Herausforderungen innerhalb der Polizeibehörde hindeutet. Die mutmaßlichen Haupttäter in dem Crypto-Folterfall sind John Woeltz, bekannt als „Crypto King“ aus Kentucky, und William Duplessie, ein schweizerischer Mitbegründer des Krypto-Venture-Capital-Unternehmens Pangea Blockchain Fund.
Beide stehen im Verdacht der Entführung und der grausamen Folter von Carturan, wobei Woeltz bereits von einer Grand Jury angeklagt wurde. Seine Freilassung auf Kaution wurde abgelehnt, trotz Verteidigungsargumenten bezüglich seines sauberen Vorstrafenregisters und seiner akademischen wie beruflichen Erfolge. Duplessie wartet noch auf seine Anklage. Dieser Fall zeigt nicht nur die Schattenseiten der Kryptowährungswelt, sondern auch die Herausforderungen, denen sich das Rechtssystem und die Ordnungshüter gegenübersehen. Die Kryptowelt ist bekannt für ihre Anonymität und den Schutz vor staatlichen Eingriffen, was sie für kriminelle Machenschaften anfällig macht.
Gleichzeitig zeigt der Fall, wie die Verstrickung von staatlichen oder halbstaatlichen Akteuren wie Polizeibeamten die Situation weiter verkomplizieren kann. Es wirft die dringende Frage auf, wie gut die internen Kontrollmechanismen von Behörden wie der NYPD funktionieren und wie sichergestellt werden kann, dass Polizisten nicht in kriminelle Netzwerke verwickelt werden. In Bezug auf den Schutz von Kryptobesitzern und Investoren lassen die Ereignisse den Ruf nach besseren Sicherheitsvorkehrungen lauter werden. Wallet-Sicherheit, Zugangsbeschränkungen und Aufklärung über Risiken sind essenziell, um solche Fälle künftig zu verhindern. Ebenso wichtig ist eine konsequente, transparente und unabhängige Untersuchung von Verdachtsfällen innerhalb der Polizei, damit das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Strafverfolgung nicht weiter erodiert.
Auf politischer Ebene hat New Yorks Bürgermeister Eric Adams, ein früherer Polizist und Kryptofreund, bereits Stellung bezogen und die schnelle Umsetzung administrativer Maßnahmen zugunsten von Transparenz und Rechenschaftspflicht angekündigt. Er betonte zugleich, wie wichtig es sei, den Ruf und die Effizienz der NYPD zu bewahren, ohne die laufenden Ermittlungen zu behindern. Parallel dazu plant die Stadt verstärkte Initiativen, um die Regulierung und Überwachung von Kryptoaktivitäten zu verbessern, unter anderem durch Enge Zusammenarbeit mit bundesstaatlichen und nationalen Sicherheitsbehörden. Dieser Fall könnte wegweisend sein für den Umgang zukünftiger Verbrechen im Zusammenhang mit Kryptowährungen in urbanen Zentren weltweit. Er steht exemplarisch für das Spannungsfeld zwischen schnell wachsender Technologie, häufig unzureichender gesetzlicher Regulierung und der Erfordernis einer modernen sowie ethisch integren Polizeiarbeit.
Die Ereignisse in New York sind eine Mahnung daran, dass die digitale Zukunft immer auch Herausforderungen für den Rechtsstaat mit sich bringt. Zusammenfassend stellt sich heraus, dass der Crypto-Folterfall in Manhattan mehr als nur ein Kriminalfall ist. Er zeigt die dringende Notwendigkeit für besser abgestimmte Sicherheitskonzepte, robuste interne Kontrollmechanismen in Ordnungshütern und eine aufgeklärte Öffentlichkeit, die sich der Risiken bewusst ist. Der Fall um die NYPD-Detektive Roberto Cordero und Raymond J. Low wird weiterhin die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, während die Justiz und die Stadtverwaltung alles daran setzen, die Geschehnisse lückenlos aufzuklären und für Konsequenzen zu sorgen.
Für die Kryptogemeinschaft und die Polizei in New York steht viel auf dem Spiel, wenn es darum geht, Vertrauen wiederherzustellen und die Sicherheit in einer zunehmend digitalen Welt zu gewährleisten.