Split-Flap Displays gehören zu den faszinierendsten Anzeigetechnologien, die schon seit Jahrzehnten Menschen mit ihrem charakteristischen Klicken und beeindruckenden visuellen Effekt begeistern. Besonders beliebt sind sie als Informationsdisplays an Bahnhöfen, Flughäfen oder in retro-inspirierten Einrichtungen. In den letzten Jahren hat sich die Entwicklung im Bereich der Split-Flap Displays jedoch weiterentwickelt – insbesondere durch die Open-Source Initiative von Scott Bezek, die das Basteln und Anpassen dieser mechanischen Displays für jedermann möglich macht. Dieses Projekt ist eine bemerkenswerte Kombination aus traditionellem Design, moderner Technik und Open-Source Philosophie, die sowohl für technikbegeisterte Anfänger als auch für erfahrene DIY-Enthusiasten interessante Perspektiven eröffnet. Scott Bezek hat mit seinem Open-Source Split-Flap Display ein System geschaffen, das modulartigen Aufbau, Anpassbarkeit und gleichzeitig erschwingliche Komponenten vereint.
Der große Vorteil dieses Projekts liegt darin, dass es bewusst für die einfache Fertigung zu Hause oder in kleinen Stückzahlen konstruiert wurde. Dabei wurde explizit darauf geachtet, Materialien zu verwenden, die leicht erhältlich und preiswert sind. Eine kostspielige Spezialausrüstung oder aufwändige Werkzeugmaschinen sind nicht erforderlich, was den Einstieg erheblich erleichtert und Hobbybastlern den Weg ebnet, ihre eigenen Split-Flap Displays zu realisieren. Jede Einheit des Displays kann zwischen 40 unterschiedlichen Zeichen wechseln, darunter Buchstaben, Zahlen und einige Symbole. Die einzelnen Module lassen sich nahtlos nebeneinanderreihen, um größere und umfangreichere Informationsanzeigen zu bilden.
Diese Flexibilität macht das Open-Source Projekt besonders interessant für den privaten, schulischen oder auch kommerziellen Einsatz. Ein anspruchsvolles Design war von Anfang an ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung. Die Mechanik der einzelnen Klappen basiert auf PVC-Ausweisen, die entsprechend zugeschnitten oder wahlweise als maßgeschneiderte, gestanzte Flaps verwendet werden können. Für die Buchstaben werden handelsübliche Vinyl-Aufkleber genutzt, was eine vielseitige Anpassung der angezeigten Zeichen und eine einfache Handhabung ermöglicht. Bezüglich der Antriebstechnik hat sich Scott Bezek für den äußerst verbreiteten 28BYJ-48 Schrittmotor entschieden.
Dieser Motor ist bekannt für seine Zuverlässigkeit, einen günstigen Preis und seine leichte Verfügbarkeit. Er bildet das Herzstück der mechanischen Bewegung, die für das Umklappen der Flaps verantwortlich ist. Damit bleibt der Steuerungsaufwand überschaubar, ohne Kompromisse bei der Performance einzugehen. Das Gehäuse sowie die Spulen für die Klappenmechanik werden aus MDF oder Acryl mit Laserschnitt gefertigt. Diese Materialien eignen sich besonders gut, um präzise Komponenten herzustellen und die Stabilität zu gewährleisten.
Die Möglichkeit, die Gehäuseteile und Spulen online produzieren zu lassen, ist ein weiterer Pluspunkt, der den Aufbau von Split-Flap Displays stark vereinfacht und automatisiert. Die gesamte Entwicklung einschließlich 3D-Modelle, Elektronikschaltpläne, Leiterplatten-Layouts sowie Software und Firmware ist vollständig offen zugänglich. Die 3D-Darstellung erfolgt mit OpenSCAD, einem parametrischen 3D-CAD-Programm, das es erlaubt, die Designs frei zu ändern und anzupassen. Die Entwicklungsarbeiten der Elektronik werden mit KiCad, einem ebenfalls freien Tool, realisiert. Die Firmware ist in Arduino- und PlatformIO-Umgebungen programmiert, was die Programmierung sowie Anpassung an verschiedene Hardware-Setups erleichtert.
Besonders interessant ist die kontinuierliche Integration des Projekts. Mithilfe von GitHub Actions werden automatisch aktualisierte Daten, inklusive Schaltplänen, Stücklisten, Gerber-Dateien und sogar interaktiven 3D-Renderings generiert. Dies schafft Transparenz und macht es für Bastler einfach, immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklung zu bleiben, ohne selbst komplizierte Software installieren oder Git-Repositories manuell klonen zu müssen. In puncto Benutzerfreundlichkeit hat Scott Bezek großen Wert auf eine umfangreiche Dokumentation gelegt, die den Aufbau und die Montage der Module Schritt für Schritt erklärt. Auch wenn es sich um ein Open-Source-Nebenprojekt handelt und kleinere Fehler oder Lücken auftreten können, ist die Community offen für Feedback und Vorschläge.
Mitarbeit und Verbesserungsvorschläge werden ausdrücklich erwünscht – sei es über GitHub Issues, Social Media oder direkte Kontaktaufnahme mit dem Entwickler. Die Vorteile des Open-Source Split-Flap Displays liegen klar auf der Hand. Es verbindet Designfreiheit, Kosteneffizienz und mechanische Faszination in einem Projekt, das sich sowohl für öffentliche Installationen als auch für kreative private Anwendungen eignet. Die Nutzung von Standardbauteilen und Materialien senkt die Einstiegshürden erheblich, während die offene Entwicklung und umfassende Dokumentation Lernmöglichkeiten in den Bereichen Mechanik, Elektronik und Programmierung bietet. Darüber hinaus erfüllt das Projekt durch seine Lizenzbedingungen unter der Apache 2.
0 Lizenz höchste Ansprüche an Open-Source Standards. Diese Lizenz erlaubt nicht nur die freie Nutzung und Verbreitung, sondern auch die Integration in kommerzielle Produkte, solange die Lizenzbedingungen eingehalten werden. Somit bietet das Projekt auch Unternehmen oder Designern eine legale und offene Grundlage, um individuelle Split-Flap Lösungen zu entwickeln. In der Praxis wurden Displays mit bis zu 108 Modulen erfolgreich realisiert, was die Skalierbarkeit und Stabilität des Systems eindrucksvoll unterstreicht. Von Infoanzeigen für Veranstaltungen über dynamische Kunstinstallationen bis hin zu nostalgischen Werbe- und Dekorationsobjekten sind der Fantasie fast keine Grenzen gesetzt.
Zusammengefasst stellt Scott Bezeks Open-Source Split-Flap Display eine wichtige und inspirierende Entwicklung für die Maker-Szene dar. Es schafft eine Brücke zwischen traditioneller Technik und moderner DIY-Kultur, fördert den Wissensaustausch und erschließt neue Nutzungsmöglichkeiten für eine einzigartige Anzeigetechnologie. Wer sich für mechanische Displays, Elektronik und offene Designs begeistert oder einfach eine attraktive und funktionale Anzeige selbst bauen möchte, findet in diesem Projekt eine ausgezeichnete Grundlage mit viel Potenzial zur eigenen Weiterentwicklung.