Die Zahl internationaler Touristen, die die Vereinigten Staaten besuchen, sinkt deutlich – eine Entwicklung, die Experten zufolge für die US-Wirtschaft enorme Verluste bedeuten könnte. Finanzielle Auswirkungen von mehreren Milliarden Dollar werden prognostiziert, da weniger ausländische Besucher in den USA Urlaub machen oder Geschäftsreisen absolvieren. Die Gründe für diesen Abwärtstrend sind vielfältig und reichen von politischen Spannungen bis hin zu Wechselkursschwankungen und globalen Wirtschaftsaussichten. In jüngster Zeit hat sich gezeigt, dass die Ausgaben internationaler Touristen in den USA rückläufig sind. Oxford Economics hat festgestellt, dass im Jahr 2025 die Ausgaben um rund 8,5 Milliarden US-Dollar sinken könnten.
Das entspricht einem Rückgang von etwa fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Ankünfte internationaler Besucher um etwa neun Prozent zurückgehen. Diese Zahlen verdeutlichen die negative Entwicklung in einem Sektor, der traditionell eine wichtige Einnahmequelle für die US-Wirtschaft ist. Die Ursachen für den Rückgang sind mitunter politischer Natur. Insbesondere Maßnahmen und politische Positionierungen der Trump-Administration im Bereich Handel und Grenzsicherung haben zu einer ungünstigen Wahrnehmung der USA als Reiseland im Ausland geführt.
Reisebuchungen von Europa und Kanada für Zeiträume zwischen Mai und Juli zeigen beispielsweise einen deutlichen Rückgang um über zehn beziehungsweise ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Die Unsicherheit bezüglich der US-Einwanderungs- und Handelspolitik wirkt sich somit unmittelbar auf das Buchungsverhalten potenzieller Touristen aus. Die Wahrnehmung der USA spielt eine maßgebliche Rolle bei der Entscheidung internationaler Reisender. Negative Schlagzeilen über Grenzschutzmaßnahmen, verstärkte Kontrollen am Flughafen und die Abschiebung von Reisenden sorgen für Ängste und Hemmungen, das Land zu besuchen. Experten wie Geoff Freeman, Präsident der US Travel Association, betonen, dass diese Wahrnehmungen eine solide Rolle bei der Abnahme der Besucherzahlen spielen.
Selbst wenn manche Maßnahmen als Sicherheitsvorkehrungen gerechtfertigt sind, führt die mediale Berichterstattung oft zu einer abschreckenden Wirkung. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der im internationalen Vergleich relativ starke US-Dollar. Auch wenn die Währung in jüngster Zeit etwas schwächer wurde, bleibt der Dollar verglichen mit anderen wichtigen Währungen teuer. Für ausländische Touristen bedeutet dies, dass Ausgaben für Unterkunft, Verpflegung, Einkauf und Freizeitaktivitäten in den USA teurer werden. Länder mit schwächeren Währungen empfinden die Kosten als besonders hoch, was die Attraktivität der USA als Reiseziel mindert.
Über die rein wirtschaftlichen Gesichtspunkte hinaus beeinflusst auch die weltweite Konjunktur die Reiseentscheidungen. Die Unsicherheit über den globalen Wachstumskurs, Handelsbarrieren und wechselnde politische Allianzen wirken sich direkt auf das Konsumentenverhalten aus. Reisende tendieren in wirtschaftlich unsicheren Zeiten dazu, zurückhaltender zu sein und ihre Urlaubspläne zu überdenken oder auf gegünstigere Destinationen auszuweichen. Die Branchen, die besonders stark vom Rückgang der internationalen Touristen betroffen sind, erstrecken sich über den gesamten Service- und Freizeitsektor. Städte, die traditionell stark von Auslandstourismus profitieren – wie New York, Los Angeles oder Miami – könnten erhebliche Einbußen verzeichnen.
Hotels, Restaurants, Einzelhandel und Sehenswürdigkeiten erleben weniger Besucher, was wiederum zu Umsatzeinbußen und im schlimmsten Fall zu Jobverlusten führen kann. Auch kleinere Gemeinden, deren Wirtschaft vom Tourismus abhängt, spüren die Folgen deutlich. Die Prognosen verschiedener Organisationen stimmen darin überein, dass die wirtschaftlichen Verluste große Ausmaße annehmen können. Die US Travel Association warnt vor einem möglichen Einnahmeverlust von bis zu 21 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025, wenn der derzeitige Trend anhält. Jede Ein-Prozent-Abnahme der touristischen Ausgaben wird mit einem Verlust von 1,8 Milliarden Dollar für die Gesamtwirtschaft veranschlagt.
Diese Zahlen zeigen, wie sensibel die US-Wirtschaft auf internationale Besucher reagiert. Die USA selbst hatten für das Jahr 2025 ursprünglich mit einem erheblichen Wachstum im Tourismussektor gerechnet. Prognosen von Oxford Economics gingen von einem Anstieg der internationalen Ankünfte von etwa neun Prozent und einer Steigerung der Ausgaben um sechzehn Prozent aus. Stattdessen scheint sich das Gegenteil einzustellen. Es wird deutlich, dass politische Entscheidungen und globale Entwicklungen den positiven Trend stoppen und umkehren können.
Die Reisewirtschaft muss nun Wege finden, das Image der USA international zu verbessern und potenzielle Besucher zurückzugewinnen. Maßnahmen zur Verbesserung des Reiseerlebnisses, transparente und verlässliche Einreisebestimmungen sowie eine stärkere Marketingstrategie könnten dazu beitragen, das Vertrauen ausländischer Gäste wiederherzustellen. Zudem kann eine Stabilisierung der politischen Rahmenbedingungen und Handelspolitik dazu führen, dass die USA im internationalen Wettbewerb als attraktiv wahrgenommen werden. Abschließend lässt sich feststellen, dass der Rückgang der internationalen Touristen in den USA nicht nur Auswirkungen auf den Tourismussektor selbst hat, sondern auf die gesamte nationale Wirtschaft. Tourismus ist eng mit zahlreichen anderen Branchen verflochten und zeigt, wie sensible wirtschaftliche Sektoren auf politische und wirtschaftliche Veränderungen reagieren.
Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und den Status als globale Tourismusdestination zu sichern, müssen die USA die Herausforderungen adressieren, die derzeit potenzielle Reisende abschrecken. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich die Situation entwickelt und ob geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um den Tourismus wieder anzukurbeln. Die wirtschaftlichen Verluste könnten sonst tatsächlich „staggering“ – also überwältigend – werden, sowohl für Unternehmen als auch für die Beschäftigten und Regionen, die stark auf den internationalen Besucherstrom angewiesen sind.