In der fragilen Welt der Kryptowährungen, die oft mit großen Chancen, aber auch Risiken verbunden ist, kam es zu einem äußerst dramatischen Vorfall in SoHo, Manhattan. Zwei Krypto-Investoren stehen im Mittelpunkt eines Entführungs- und Folterfalles, bei dem ein italienischer Mann über 17 Tage grausam misshandelt wurde. Der Fall gibt nicht nur Einblicke in die Gefahren des Krypto-Bereichs, sondern auch in die dunklen Facetten von Macht, Erpressung und Gewalt, die damit einhergehen können. John Woeltz und William Duplessie, beide im Alter von 33 beziehungsweise 37 Jahren, wurden im Zusammenhang mit der Entführung und Folter des Opfers verhaftet. Während Woeltz bereits am Freitag der Woche vor Gericht erscheinen sollte, entschied er sich dazu, seine geplanten Auftritte vor Gericht vorerst zu verweigern.
Sein Anwalt äußerte sich bislang sehr zurückhaltend und kommentierte die Situation nur spärlich. Der zweite Verdächtige, William Duplessie, stellte sich der Polizei am 13ten Precinct und wird ebenfalls des schweren Verbrechens beschuldigt. Die Hintergründe der Tat sind erschütternd. Die mutmaßlichen Täter lockten das Opfer aus Italien nach New York, indem sie sein Umfeld bedrohten und damit den Druck zur Kooperation erhöhten. Die Drohungen gingen sogar so weit, dass die Familie des Opfers ins Visier genommen und mit dem Tod bedroht wurde.
Dies diente laut Staatsanwaltschaft als Druckmittel, um Zugang zu Bitcoins und anderen Wertgegenständen des Opfers zu erlangen. Das Opfer wurde in einem acht Schlafzimmer umfassenden Townhouse in SoHo festgehalten und schlimmster Folter ausgesetzt. Die Begebenheiten in dem luxuriösen Anwesen, das monatlich zwischen 30.000 und 40.000 US-Dollar kostet, sind erschreckend.
Elektronische Geräte und Pässe wurden dem Opfer geraubt, um Fluchtmöglichkeiten zu verhindern. Außerdem wurde er körperlich misshandelt, unter anderem geschlagen, mit Elektroschocks und einem Schlag mit einer Waffe am Kopf verletzt. Die Täter zwangen ihn, Rauschgift zu konsumieren und setzten sadistische Methoden ein, etwa indem sie mittels einer Säge das Bein des Opfers verletzten oder ihn mit Wasser und Stromquellen quälten. Der Schrecken erreichte einen Höhepunkt, als das Opfer von Woeltz an der Treppe hochgehoben und gedroht wurde, hinuntergestürzt zu werden, sollte er sein Bitcoin-Passwort nicht preisgeben. Die grausame Behandlung beinhaltete auch entwürdigende Handlungen wie das Urinieren auf das Opfer.
Der psychische und physische Druck war enorm, dennoch konnte das Opfer schließlich fliehen, als es dem Täter durch eine List vorgaukelte, das Passwort auf seinem Laptop mitzuteilen – in dem Moment nutzte er seine Fluchtchance. Während der Ermittlungen fanden die Behörden im Haus zahlreiche Beweismittel, die die Vorwürfe untermauern. Unter anderem wurden ein Sägemesser, Crack-Kokain, Katzendraht, Body-Armor, Nachtsichtgeräte, sowie Helme mit ballistischen Schutz gefunden. Zudem gab es Polaroidfotos, die das Opfer mit einer Pistole am Kopf zeigen sowie diverse Munition. Blutspuren an verschiedenen Stellen im Haus unterstützten die Aussagen des Opfers und zeigten die Brutalität des Verbrechens auf.
Die Richterin im Prozess entschied aufgrund der Fluchtgefahr, John Woeltz ohne Kaution einzubehalten. Dies wurde insbesondere damit begründet, dass Woeltz aus Kentucky stammt und über erhebliche finanzielle Mittel verfügt, inklusive Privatjets und Hubschrauber – Fluchtmöglichkeiten, die die Behörden als real einstufen. Die Verteidigung von William Duplessie beantragte eine Kaution von einer Million US-Dollar, kombiniert mit einer elektronischen Überwachung und Hausarrest bei seinem Vater in Florida. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Die Verteidigung betonte, dass die Vorwürfe „heiß umstritten“ seien und die Beteiligung des Mandanten in Frage gestellt wird.
Sie verwiesen darauf, dass Duplessie durch seine freiwillige Übergabe an die Behörden Solidarität bewies und daher kein Fluchtpotenzial bestehe. Die Staatsanwaltschaft prescht mit harten Forderungen voran. William Duplessie droht bei einer Verurteilung eine Mindeststrafe von 15 Jahren bis hin zu lebenslanger Haft. Zudem wird aufgrund eines möglichen früheren Vergehens in der Schweiz eine weitergehende Untersuchung geführt. Auch John Woeltz könnte mit hohen Haftstrafen rechnen.
Die Ermittler befragen aktuell zwei Butler, die in dem Haus gearbeitet haben, da ihre Zeugenaussagen weitere Einblicke in die Abläufe und Verhaltensweisen der Beschuldigten geben könnten. Die exklusive Lage des Hauses auf der lebhaften Prince Street, das erst vor einigen Monaten gemietet wurde, zeigt, dass die Täter nicht nur finanziell bestens ausgestattet waren, sondern auch gezielt ein luxuriöses und abgeschirmtes Domizil für ihre grausamen Machenschaften ausgewählt haben. Die düstere Geschichte wirft ein Schlaglicht auf die Risiken und Schattenseiten, die in der boomenden Welt der Kryptowährungen lauern. Während viele Investoren von den futuristischen Möglichkeiten und den Wertsteigerungen fasziniert sind, offenbaren sich mitunter gefährliche Verstrickungen mit organisierter Kriminalität, Erpressung und menschenverachtenden Taten. Der Fall verdeutlicht, dass hinter der glänzenden Fassade des Krypto-Marktes auch skrupellose Personen agieren, die vor kaum etwas zurückschrecken.
Auf der gesellschaftlichen Ebene regt der Fall auch Diskussionen über den Umgang der Justiz mit solchen Fällen an. Besonders die Ausgestaltung der Kautionsregelungen zeugt von der schwierigen Balance zwischen Fluchtvermeidung und der Wahrung der Unschuldsvermutung. Ein weiteres Thema sind die Methoden und Ressourcen, die nötig sind, um gegen zunehmend komplexe und international agierende Verbrechensnetzwerke vorzugehen, die neue Technologien und paranormale Werte wie Kryptowährungen in ihre Geschäfte einbinden. Die Öffentlichkeit und insbesondere Investoren im Kryptosektor beobachten den Prozess mit großer Aufmerksamkeit. Viele wünschen sich Klarheit und eine transparente, schnelle Strafverfolgung, um das Vertrauen in einen ansonsten sehr volatilen Markt zurückzugewinnen.