Der Lebensmittel-Lieferdienst Deliveroo sorgt erneut für Schlagzeilen: Die Ankündigung eines Übernahmeangebots durch den amerikanischen Konkurrenten DoorDash hat für einen starken Kursanstieg der Deliveroo-Aktien gesorgt und das Interesse von Investoren weltweit geweckt. DoorDash, bereits ein bedeutender Akteur auf dem US-Markt, plant den Kauf von Deliveroo zu einem Wert von rund 2,7 Milliarden Pfund, was etwa 3,6 Milliarden US-Dollar entspricht. Diese Nachricht markiert einen bedeutsamen Schritt in der Konsolidierung der globalen Lieferdienstbranche und hat weitreichende Folgen. Die Mitteilung, die Ende April 2025 publik wurde, führte zu einem Anstieg der Deliveroo-Aktien um rund 16 Prozent im frühen Handel. Der plötzliche Kursanstieg reflektiert das Vertrauen der Anleger in den Wert der Offerte sowie die Erwartungen an künftige Synergien zwischen den beiden Unternehmen.
Deliveroo, das an der Londoner Börse notiert, hatte gerade erst damit begonnen, ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von 100 Millionen Pfund durchzuführen. Dieses Programm wurde vorübergehend ausgesetzt, um die laufenden Übernahmegespräche nicht zu beeinträchtigen. Deliveroo agiert derzeit in neun verschiedenen Ländern und beschäftigt weltweit etwa 135.000 Fahrer. Gegründet im Jahr 2013 von Will Shu, hat sich das Unternehmen zu einem wichtigen Wettbewerber in der Lebensmittel-Lieferbranche entwickelt, insbesondere in Europa.
DoorDash, als eine der größten Plattformen in den USA, zeigt mit diesem Übernahmeangebot seine Ambitionen, auch den europäischen Markt zu erschließen und sich globaler aufzustellen. Die vorgeschlagene Übernahmesumme von 180 Pence pro Deliveroo-Aktie wird von den Führungskräften des Unternehmens als attraktiv bewertet. Die Zustimmung wird jedoch davon abhängig gemacht, dass sämtliche Vertragsbedingungen den Erwartungen der Beteiligten entsprechen. Für die Aktionäre stellt das Angebot ein lukratives Potenzial dar, unter anderem winkt Unternehmensgründer Will Shu ein Milliardengewinn von etwa 172 Millionen Pfund aus seinem Aktienanteil. Der Zeitpunkt der Übernahme erwähnt eine Frist bis zum 23.
Mai, bis zu der DoorDash ein verbindliches Angebot abgeben muss. Experten gehen davon aus, dass die nächsten Wochen für beide Unternehmen entscheidend sind, um die Modalitäten des Deals zu verhandeln und mögliche Konkurrenten im Markt auszuschalten. Es kursieren Spekulationen, dass noch weitere Interessenten in den Bieterwettstreit eintreten könnten, was die Verhandlungsposition von Deliveroo stärken würde. Neben den geschäftlichen Entwicklungen gibt es auch regulatorische Herausforderungen. Im März 2025 begann die Datenschutzbehörde in Hongkong eine Überprüfung von Deliveroo, nachdem das Unternehmen beschlossen hatte, seine Aktivitäten in der Region einzustellen.
Die Behörde untersucht insbesondere den Schutz persönlicher Daten von Kunden und Fahrern, was aufzeigt, wie sensibel und komplex die Tätigkeit im Bereich On-Demand-Lieferdienste ist. Diese Faktoren haben potenziell Einfluss auf die strategischen Entscheidungen rund um die Übernahme. Die Lieferdienstbrache befindet sich seit Jahren im Umbruch. Der rasante Wachstumsschub während der Corona-Pandemie führte zu einem regelrechten Boom, doch zugleich wächst auch der Wettbewerbsdruck. Unternehmen suchen aktiv nach Wegen, sich durch Expansion, Produktinnovation und Partnerschaften auf dem Markt zu behaupten.
Die angestrebte Übernahme von Deliveroo durch DoorDash könnte zu einer der größten Fusionen in der Geschichte der Branche werden und die Wettbewerbslandschaft nachhaltig verändern. Für Investoren stellt sich die Frage, wie sich die Übernahme auf die langfristige Wertentwicklung auswirken wird. Ein Zusammenschluss könnte Synergien schaffen, indem operative Kosten gesenkt und globale Marktanteile erhöht werden. Zugleich birgt ein solcher Prozess Risiken, wie Integrationsprobleme, kulturelle Unterschiede oder regulatorische Hürden. Die Marktteilnehmer beobachten daher genau, wie sich die Situation entwickelt.
Die Einstellung des Aktienrückkaufprogramms bei Deliveroo ist ein Indiz dafür, wie stark sich das Unternehmen auf die Übernahme konzentriert. Das Programm, ursprünglich Teil einer Strategie, seit 2023 insgesamt 550 Millionen Pfund an die Aktionäre zurückzugeben, könnte zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden, sofern die Bedingungen es zulassen. DoorDash profiliert sich mit diesem Moves als globaler Konkurrent und will sein Angebot über die USA hinaus ausweiten. Die Übernahme von Deliveroo passt in die langfristige Wachstumsstrategie und stärkt die Position des Unternehmens in Europa, wo Deliveroo bereits eine starke Marktpräsenz aufgebaut hat. Durch die mögliche Kombination entstehen zahlreiche Wachstumspotenziale.
Dazu zählt die Erweiterung des Serviceangebots, die Optimierung logistischer Abläufe sowie die Nutzung von Technologien zur Verbesserung der Kundenerfahrung. Zudem könnte die Fusion eine bessere Verhandlungsmacht gegenüber Restaurants und Fahrern bedeuten, was sich auf die Kostenstruktur positiv auswirken könnte. Die Marktteilnehmer erwarten, dass der Übernahmedeal nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch wegen der signifikanten Auswirkungen auf die Branche von großer Bedeutung sein wird. Die Aktionäre von Deliveroo haben somit eine attraktive Chance, von der Wertsteigerung zu profitieren, sollten die Verhandlungen erfolgreich zum Abschluss kommen. Nicht zuletzt zeigt die Situation, wie dynamisch und wettbewerbsintensiv der Markt für Essenslieferungen heutzutage ist.