Strive Asset Management kündigt ein mutiges Vorhaben an, bei dem die Firma plant, bis zu 75.000 Bitcoin im Rahmen der Mt. Gox Insolvenzansprüche zu erwerben. Diese Ansprüche repräsentieren Bitcoin, die bisher von Gläubigern der bankrotten Börse Mt. Gox gehalten werden, welche nach Jahren der Insolvenzabwicklung noch nicht ausgezahlt wurden.
Das Volumen der geltend gemachten Claims beläuft sich auf schätzungsweise 8 Milliarden US-Dollar im aktuellen Marktwert, was die Brisanz dieses Deals unterstreicht. Mit dieser Initiative will Strive nicht nur vom langfristigen Wertanstieg von Bitcoin profitieren, sondern auch strategisch eine starke Position im Kryptosektor etablieren. Die Geschichte von Mt. Gox ist eng mit der Evolution von Bitcoin verbunden. Bis zu ihrem Zusammenbruch im Jahr 2014 begann die Börse als der dominierende Handelsplatz für Bitcoin, der weltweit etwa 70 Prozent aller Transaktionen abgewickelt hatte.
Die damaligen Sicherheitslücken führten zum Diebstahl von rund 750.000 Bitcoin, was letztendlich in den Bankrott mündete. Die seither laufende Rehabilitation der Börse besteht aus der schrittweisen Rückzahlung der Gläubiger, deren Ansprüche nun Gegenstand eines komplexen Rechtsprozesses sind. Viele Kreditnehmer halten diese Ansprüche in Form von Tokens oder zertifizierten Forderungen, die noch nicht real monetarisiert wurden. Nun bietet Strive Asset Management den Gläubigern eine Möglichkeit, ihre Ansprüche vor dem Auszahlungstermin zu monetarisieren, indem sie ihnen ein Kaufangebot unterbreiten.
Das Ziel dabei ist klar formuliert: günstige Einstiegskonditionen in Bitcoin zu sichern, die aufgrund der Insolvenzrechtlichen Struktur der Claims unter Marktwert liegen können. Darüber hinaus plant Strive, den Ausbau seiner Bitcoin-Treasury im Rahmen einer Fusion mit Asset Entities (ASST), einer auf Social-Media-Marketing spezialisierten Firma, voranzutreiben. Hierdurch soll ein börsennotiertes Asset-Management-Unternehmen entstehen, das sich exklusiv auf Bitcoin konzentriert. Die Vorteile einer solchen Struktur sind vielfältig. So kann das Unternehmen mithilfe steueroptimierter Strategien die Bitcoin-Auslastung pro Anteil erhöhen und durch ausgeklügelte Finanzierungsmodelle wie Eigenkapital- und Fremdkapitalerhöhungen bis zu einer Milliarde US-Dollar einsammeln, um weitere Bitcoin zu erwerben.
Dieses Investorenschutz-orientierte Vorgehen wird durch die geplanten SEC-Anmeldungen untermauert. Strive wird vor der endgültigen Entscheidung eine umfassende Offenlegung der Konditionen vornehmen, woraufhin die Anteilseigner über den Vorschlag abstimmen können. Der CEO von Strive, Matt Cole, steht an der Spitze dieses Vorhabens und betont die innovative Herangehensweise des Unternehmens, insbesondere hinsichtlich der Nutzung von Reverse Mergers und Hedging-Strategien zur Risikominimierung und Wertsteigerung für Aktionäre. Die Marktsituation für Bitcoin ist derzeit dynamisch, wobei immer mehr Firmen ihre BTC-Reserven aufstocken. So vermeldete beispielsweise die amerikanische Strategie-Firma einen Zukauf von über 7.
000 Bitcoin im Wert von knapp 765 Millionen US-Dollar und erhöhte damit ihre Bestände auf mehr als eine halbe Million Bitcoin. Auch japanische Investoren wie Metaplanet erweitern ihre Portfolios durch Neukäufe. Diese Entwicklungen verdeutlichen den zunehmenden institutionellen Zuspruch für Bitcoin als Wertanlage. Die Besonderheit von Strives Ansatz liegt in der Kombination von Insolvenz-Claim-Akquise und modernem Asset-Management. Während die meisten Marktteilnehmer reine Bitcoin-Käufer oder Handelsunternehmen sind, verlagert Strive den Fokus auf die Erschließung bislang wenig genutzter Vermögenswerte im Kryptobereich.
Sollte der Deal erfolgreich umgesetzt werden, könnte dies neue Impulse auf den Kryptomarkt bringen, da große Bitcoin-Mengen, die bislang gebunden waren, in liquide Bestände umgewandelt werden. Dies könnte einerseits zu einer erhöhten Marktdynamik führen, andererseits auch den Wert von Bitcoin durch die breite Streuung und institutionelle Beteiligung beeinflussen. Für die Mt. Gox Gläubiger stellt der Vorschlag eine realistische Alternative dar, ihre Vermögenswerte vor dem gesetzten Auszahlungstermin im Oktober 2025 zu monetarisieren, insbesondere wenn sie kurzfristig Liquidität benötigen oder das Risiko weiterer Verzögerungen scheuen. Gleichzeitig eröffnet Strive mit der Fusion und den Kapitalbeschaffungsmaßnahmen neue Möglichkeiten für Investoren, die von professionell gemanagten Krypto-Portfolios profitieren wollen.
Steuerliche Vorteile, wie die Nutzung von Section 351 des US-Steuergesetzes, bieten hierbei einen zusätzlichen Anreiz für Anleger, in die Strukturfirma zu investieren, da dadurch mögliche Steuerbelastungen reduziert werden können. Insgesamt steht Strive Asset Management mit seinem Vorhaben exemplarisch für den Trend, Kryptowährungen immer mehr durch institutionelles Fachwissen und innovative Finanzprodukte zu erschließen. Das Engagement in Mt. Gox Claims zeigt zudem, wie sich alte Kryptoprobleme – scheinbar verlorene Bitcoins aus Insolvenzen – zu neuen Chancen für Investmentfirmen wandeln können. Dieser Schritt markiert eine weitere Etappe in der professionellen Anpassung des Bitcoin-Ökosystems an die Bedürfnisse und Anforderungen etablierter Finanzmärkte.