Susan Kare gilt als eine der einflussreichsten Designerinnen der Computerwelt, deren Arbeit die Art und Weise, wie wir heute mit Computern interagieren, grundlegend verändert hat. Im Jahr 1984, als Apple den Macintosh vorstellte, war Kare maßgeblich an der Entwicklung der Benutzeroberfläche beteiligt und schuf ein ikonisches Design, das nicht nur funktional war, sondern auch ein neues ästhetisches Verständnis in der Computertechnik einführte. Die Macintosh Benutzeroberfläche unterschied sich radikal von den damaligen textbasierten Betriebssystemen, indem sie eine grafische Oberfläche mit Symbolen und einfachen Bedienelementen einführte, die auch für technisch weniger versierte Anwender zugänglich war. Susan Kares kreative Arbeit war dabei ausschlaggebend für die intuitive Bedienbarkeit des Mac, da sie Symbole entwarf, die auf den ersten Blick verständlich und einprägsam waren. Ihre Entwürfe umfassten zahlreiche Elemente, von den bekannten Mülleimer-Symbolen über die kleine Hand als Zeiger bis hin zu lachenden und traurigen Gesichtern, die dem Nutzer Feedback gaben und die Interaktion menschlicher wirkten ließen.
Dieses visuelle Vokabular half, die Barriere zwischen Mensch und Maschine zu überwinden und wurde zu einem fundamentalen Bestandteil der Computerbenutzbarkeit. Die Präsentation der Macintosh Schnittstelle durch Susan Kare im Jahr 1984 war also kein bloßes Designprojekt, sondern ein Meilenstein für die Computerindustrie. Nicht nur die technischen Neuerungen des Macintosh wurden gefeiert, sondern auch die Benutzererfahrung, die durch Kares Arbeit maßgeblich verbessert wurde. Ihre Fähigkeit, komplexe Funktionen in einfach verständliche Bilder zu übersetzen, spiegelte einen tiefen Einblick in die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer wider. Gleichzeitig zeigte sie, dass Computer nicht nur Werkzeuge für Experten sein mussten, sondern eine breite Nutzerbasis ansprechen konnten.
In einem visuellen Medium wie der Benutzeroberfläche war Susan Kare eine Pionierin, die erkannte, dass gutes Design nicht nur schön aussehen sollte, sondern vor allem funktional und intuitiv sein muss. Ihre Arbeit wurde später vielfach als Vorbild in der Softwareentwicklung und im Interface-Design zitiert und beeinflusste Generationen von Designern weltweit. Zudem half ihre Arbeit Apple dabei, eine Marke aufzubauen, die für Innovation, Benutzerfreundlichkeit und Kreativität stand. Auch heute noch sind die Prinzipien, die sie damals entwickelte, in modernen Betriebssystemen und Softwareprodukten präsent. Die Entstehung der Macintosh-Benutzeroberfläche war somit ein Paradigmenwechsel im Umgang mit Computern und setzte Standards, die weit über die Apple-Welt hinausreichen.