Jack Katz, eine ikonische Figur in der Welt der Comics, ist im Alter von 97 Jahren verstorben. Sein bedeutendster Beitrag zur Kunstform, die lange Graphic Novel, setzte Maßstäbe, die das Medium tiefgreifend beeinflusst haben. Mit seinem Werk „The First Kingdom“ hat er nicht nur die Grenzen traditioneller Comics gesprengt, sondern auch das Genre revolutioniert und damit den Grundstein für eine neue Art des Erzählens im Comicbereich gelegt. Sein Tod am 24. April 2025 in Walnut Creek, Kalifornien, markiert das Ende einer beeindruckenden Karriere, die die Comicwelt nachhaltig prägte.
Jack Katz begann seine Reise in die Welt der Comics in einer Zeit, in der kurze, episodische Geschichten vorherrschend waren. Die meisten Comics waren darauf ausgerichtet, schnell und kurzweilig Unterhaltung zu bieten. Katz hatte eine Vision, die darüber hinausging: eine umfassende, tiefgründige Geschichte, die über Jahre erzählt werden konnte – ein Graphic Novel in seiner längsten Form. Dieses Konzept war zu seiner Zeit revolutionär und fand erst langsam Akzeptanz. Katz stellte sich der Herausforderung, eine epische Geschichte mit grandioser erzählerischer Tiefe und visueller Komplexität zu schaffen, die Leser über Jahrzehnte hinweg fesseln konnte.
Sein Meisterwerk „The First Kingdom“ ist ein monumentales Werk von 768 Seiten, das von 1974 bis in die späten 1980er Jahre in zwei Ausgaben pro Jahr veröffentlicht wurde. Katz orientierte sich dabei bewusst an der Struktur klassischer Epen: Seine Serie umfasst 24 Ausgaben, eine Hommage an die 24 Bücher von Homers berühmten Epen, der Iliad und der Odyssee. Dieses philosophisch vielseitige Werk ist eine Mischung aus Fantasy und Science-Fiction, die tiefgreifende Fragen über das Menschsein, Ursprung, Überleben und die Zukunft der Menschheit stellt. Katz nutzt eine postapokalyptische Welt als Kulisse, in der nach einem nuklearen Krieg kleine menschliche Gruppen mit urzeitlichen, mutierten Monstern, Göttern und fantastischen Kreaturen ums Überleben kämpfen.Die Erzählung von Katz entfaltet sich über Generationen hinweg, mit einem starken Fokus auf den Überlebenskampf der Menschheit und deren technologische sowie spirituelle Entwicklung bis hin zu galaktischen Schlachten.
Es ist diese Kombination aus Elementen einer klassischen Heldensage, angereichert mit philosophischen Implikationen und einem futuristischen Setting, die „The First Kingdom“ zu einem einzigartigen Phänomen machte und das Genre der Graphic Novels nachhaltig geprägt hat. Die künstlerische Umsetzung mit detailliertem Zeichenstil und komplexem dramaturgischem Aufbau macht die Story zu einem wahren Meisterwerk des Erzähl- und Bildmediums.Jack Katz wurde nicht nur für die Länge und Komplexität seines Werkes bewundert, sondern auch für seine Fähigkeit, das Medium Comic als ernstzunehmende Kunstform zu etablieren, die philosophische und literarische Tiefe besitzen kann. Sein Einfluss lässt sich in zahlreichen modernen Graphic Novels und Comics erkennen, die heute lange, komplexe Erzählungen präsentieren, oft mit erzählerischer und visueller Raffinesse. Viele Künstler und Autoren erwähnen Katz als Inspiration für ihre Arbeit und erkennen ihn als eine Schlüsselfigur an, die den Weg für die heutige Vielfalt und Vielfalt der Graphic Novel-Kunst eröffnet hat.
Abseits seines Werkes war Katz eine charismatische Persönlichkeit, deren Leidenschaft und Hingabe zur Comic-Kunst ungebrochen war. Seine Pionierarbeit wurde oft übersehen oder nicht in vollem Umfang gewürdigt, was jedoch seine Bedeutung in der Comic-Community keineswegs schmälerte. Brian Miller, ein Freund von Katz, bestätigte dessen Tod und hob die außergewöhnliche Lebensleistung und den monumentalen Einfluss seines Werks hervor.Die Graphic Novel-Community trauert um Katz’ Verlust, denn mit ihm verliert das Medium einen seiner visionärsten und bahnbrechendsten Köpfe. Sein Werk wird weiterhin Leser begeistern und Künstler inspirieren.
„The First Kingdom“ bleibt ein herausragendes Beispiel dafür, wie Comics als Kunstform existieren und das Publikum tief berühren können – weit über reine Unterhaltung hinaus.Der langlebige Erfolg von Katz zeigt, dass Comics mehr sein können als flüchtige Unterhaltung. Seine Arbeit öffnete Türen für die Generationen, die nach ihm kamen, um narrative Tiefe, komplexe Charakterentwicklung und bedeutungsschwere Storylines zu erforschen. Graphic Novels von heute wie Werke von Alan Moore, Neil Gaiman oder Frank Miller haben tolerieren können, wie Katz lange vorher bewiesen hatte, dass das Medium eine ernsthafte und vielschichtige Erzählkunst bieten kann.Zusammenfassend war Jack Katz eine zentrale Figur, deren Lebenswerk die Entwicklung der langen Graphic Novel maßgeblich beeinflusste.