Investmentstrategie

SEC-Kommissarin Hester Peirce über Krypto-ETF-Zulassungen: Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg

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SEC's Peirce on Crypto ETF Approvals: ‘Just Be Patient’

Die SEC steht vor der Herausforderung, zahlreiche Anträge für Krypto-ETFs zu prüfen. Kommissarin Hester Peirce, bekannt als „Crypto Mom“, fordert Geduld und betont die Komplexität des Zulassungsprozesses sowie die Notwendigkeit sorgfältiger Prüfung und konstruktiver Zusammenarbeit mit der Branche.

Die Welt der Kryptowährungen befindet sich im stetigen Wandel, und mit dem zunehmenden Interesse institutioneller und privater Anleger wächst auch der Druck auf Regulierungsbehörden, entsprechende Finanzprodukte zugänglich zu machen. Im Zentrum der aktuellen Debatte in den USA steht die Securities and Exchange Commission (SEC), die aktuell mit einer Vielzahl von Anträgen auf Zulassung von Krypto-ETFs konfrontiert ist. Die SEC-Kommissarin Hester Peirce, eine der prominentesten Befürworterinnen einer ausgewogenen Regulierung von digitalen Assets, appelliert an die Branche und Investoren, Geduld zu bewahren. Peirce leitet die speziell eingerichtete Krypto-Taskforce der SEC, die sich mit der Prüfung von Anträgen für Exchange Traded Products (ETPs) befasst, zu denen auch Krypto-ETFs zählen. Trotz ihrer Unterstützung für Kryptowährungen warnt sie jedoch vor übereilten Erwartungen hinsichtlich einer schnellen Genehmigung dieser Produkte.

In einem Interview mit dem Bloomberg-Podcast „Trillions“ erklärte sie, dass sich mehr als 80 Anträge auf dem Schreibtisch der SEC befinden – darunter nicht nur Bitcoin-bezogene Anträge, sondern auch solche, die Altcoins wie Solana, XRP oder sogar Meme-Coins abdecken. Die Vielzahl der Anträge liegt einerseits an der wachsenden Popularität von Kryptowährungen, andererseits an der wachsenden Palette von Krypto-Produkten, die Investoren wünschen. Doch wie Peirce betont, steht die SEC bei der Bearbeitung vor personellen und strukturellen Herausforderungen. Die Taskforce ist begrenzt besetzt, und jeder Antrag muss einer sorgfältigen Prüfung unterzogen werden, die mehrere Aspekte abdeckt. Dies reicht von der Einhaltung technischer und regulatorischer Vorgaben über die Bewertung des Risikoprofils bis hin zur Beobachtung laufender Rechtsstreitigkeiten, die Einfluss auf die Entscheidung haben können.

Die kritische Rolle der SEC in diesem Prozess zeigt sich auch darin, dass noch erhebliche Unsicherheiten bestehen, welche Standards künftig für die Zulassung von Krypto-ETFs gelten werden. Die Kommissarin erwähnte, dass die SEC im Rahmen der öffentlichen Kommentierungsphase von einer Börse einen Vorschlag erhalten habe, allgemeingültige Standards für die Genehmigung von ETPs einzuführen – ein Vorschlag, der bei ihr auf positive Resonanz stößt. Sie betont, dass solch ein standardisierter Ansatz nicht nur die Effizienz der Prüfprozesse steigern, sondern auch für mehr Transparenz und Planungssicherheit innerhalb der Branche sorgen könnte. Rückblickend auf den Zulassungsprozess für Spot-Bitcoin-ETFs im Januar 2024, als elf solcher Produkte zeitgleich an den Markt gingen, äußerte Peirce auch selbstkritische Bemerkungen. Sie nannte die Art und Weise, wie dieser Prozess gehandhabt wurde, „schlecht gemanagt“ und kritisierte die langjährige Zurückhaltung der SEC bei der Genehmigung dieser Produkte.

Über ein Jahrzehnt habe die Behörde mehrfach Anträge abgelehnt, was aus Sicht von Peirce Investoren die Möglichkeit verwehrt habe, auf einfachere und benutzerfreundlichere Weise in Bitcoin zu investieren. Ihrer Meinung nach wurde so ein Jahrzehnt an Chancen verpasst und die Arbeit der SEC nicht optimal ausgeführt. Die SEC-Kommissarin unterscheidet zwischen der Flut gleichzeitig zugelassener Produkte und einem gestaffelten Zulassungsprozess, wie er bei zukünftigen Krypto-ETFs wahrscheinlich sein wird. Hier sei das Ziel der Behörde, qualitativ hochwertige Anträge zu erhalten, mit klaren und effizienten Kommunikationswegen zwischen Antragstellern und der SEC. Dieser konstruktive Austausch soll dabei helfen, die Prioritäten der SEC-Arbeit zu setzen und den Zulassungsprozess zu beschleunigen, ohne die notwendige Sorgfalt und Marktstabilität zu gefährden.

Die Herausforderung bei der Zulassung von Krypto-ETFs liegt vor allem in der Komplexität der zugrunde liegenden Vermögenswerte und deren Marktumfeld. Während traditionelle ETFs klar definierten und regulierten Märkten entsprechen, bringen Krypto-Assets Herausforderungen hinsichtlich Volatilität, Marktmanipulation, Verwahrung und rechtlicher Einordnung mit sich. Die SEC hat die Aufgabe, diese Faktoren sorgfältig zu berücksichtigen, um den Schutz der Anleger zu gewährleisten, ohne gleichzeitig Innovationen im Finanzbereich zu unterdrücken. Der Appell von Hester Peirce, „einfach geduldig zu sein“, richtet sich nicht nur an die Antragsteller, sondern auch an die Investoren und die breite Öffentlichkeit. Sie macht deutlich, dass ein vorschnelles Vorgehen Risiken birgt, die den Gesamtmarkt destabilisieren könnten.

Zudem arbeitet die SEC daran, interne Prozesse und Ressourcen besser auf die Anforderungen des Krypto-Sektors anzupassen. Die Schaffung allgemeiner Standards und eine schrittweise Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Regulierern und Marktteilnehmern sollen in Zukunft zu effizienteren und transparenten Entscheidungswegen führen. Für die Zukunft bedeutet dies, dass Krypto-ETFs, die Produkte bieten, welche den regulatorischen Anforderungen entsprechen und die Marktbedürfnisse erfüllen, durchaus eine Zulassungschance haben. Jedoch können Investoren nicht damit rechnen, dass alle Anträge in kurzer Zeit genehmigt werden. Geduld und Engagement seitens der Branche sind gefordert, um gemeinsam mit der Behörde Regeln und Abläufe zu optimieren.

Darüber hinaus ist die Reaktion der SEC auf öffentliche Kommentare und die Bereitschaft, Vorschläge von Marktteilnehmern ernsthaft zu prüfen, ein wichtiger Schritt in Richtung eines Regulierungsrahmens, der den Bedürfnissen einer dynamischen Branche gerecht wird. Die Einbindung von Meinungen aus der Praxis kann helfen, bürokratische Hürden abzubauen und realistische Standards zu entwickeln, die sowohl Innovation als auch Anlegerschutz fördern. Insgesamt stellt die Äußerung von SEC-Kommissarin Hester Peirce ein klares Signal an die Krypto-Community dar: Der Weg zu einer breiteren Akzeptanz von Krypto-ETFs in den USA ist möglich, doch er erfordert Geduld, Offenheit für Dialog und die Bereitschaft zur Kooperation. Die Zeit der Unsicherheit und Verzögerungen steht nicht für eine ablehnende Haltung, sondern für den verantwortungsbewussten Umgang mit neuen Technologien im Finanzmarkt. Der Blick auf die Entwicklungen in anderen Ländern zeigt, dass der Markt für Krypto-ETFs weltweit an Bedeutung gewinnt.

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