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Wirtschaftliche Wende: Wie die Renaissance der GARP-Strategie Anlegern in Zeiten gelockerter Handelszölle Chancen bietet

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Now that trade deals are getting done, this out-of-favor stock-market strategy may shine

Mit der Entspannung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China verändern sich auch die Rahmenbedingungen für Anleger. Eine vormals weniger beachtete Investmentstrategie, Growth at a Reasonable Price (GARP), könnte nun wieder an Bedeutung gewinnen und attraktive Renditen bieten.

Der weltweite Handel steht vor einer bedeutsamen Neuordnung. Die jüngsten Entwicklungen bei den Handelsabkommen zwischen den USA und China signalisieren eine Entspannung, die weitreichende Konsequenzen für die Finanzmärkte haben könnte. Nachdem über eine lange Zeit erhebliche Unsicherheiten vor allem im Zusammenhang mit hohen Zöllen und Handelssanktionen den globalen Handel und somit auch die Aktienmärkte geprägt haben, zeichnet sich nun ein neues Bild ab. Mit der Rücknahme großer Teile dieser Zölle entstehen Chancen, die in traditionellen und auch in etwas vernachlässigten Anlagestrategien liegen. Insbesondere die GARP-Strategie, also Growth at a Reasonable Price, rückt wieder in den Fokus vieler Investoren und Analysten.

Sie verbindet Wachstumsorientierung mit einem bewussten Umgang bei der Bewertung von Aktien und könnte eine großartige Gelegenheit für Anleger darstellen, die sowohl Wachstumspotenzial als auch ein vernünftiges Bewertungsniveau suchen. Die Ausgangslage an den Märkten zeigt, dass die Phase extremer politischer Unsicherheiten mit Blick auf Handelskonflikte ihren Höhepunkt überschritten hat. Während in den vergangenen Jahren die Schlagzeilen von eskalierenden Zollstreitigkeiten und gegenseitigen Sanktionen dominiert wurden, hat sich die Lage durch neue bilaterale Abkommen beruhigt. Die jüngsten Maßnahmen führten dazu, dass zum Beispiel US-Zölle gegenüber chinesischen Waren deutlich gesenkt wurden. Dies hat den Handel zwischen den beiden Weltwirtschaftsgrößen wieder belebt und erste Effekte auf das weltweite Wirtschaftswachstum gezeigt.

Allerdings ist nicht nur die Politiksituation an sich entscheidend, sondern vor allem die sogenannte Outcome-Uncertainty – die Unsicherheit über die tatsächlichen Auswirkungen der politischen Entscheidungen auf Volkswirtschaften und Unternehmen. In diesem neuen Umfeld gilt es, Investmentstrategien an die veränderten Bedingungen anzupassen. Die UBS-Strategen haben diesbezüglich einen interessanten Ansatz vorgestellt, der insbesondere in Phasen erhöhter, aber wohl einkalkulierbarer Volatilität erfolgversprechend sein könnte. Während Value-Investments traditionell auf unterbewertete Aktien setzen und Growth-Investments auf zukünftiges Wachstum, stellt GARP eine Synthese dieser beiden Denkweisen dar. Es geht darum, Aktien zu selektieren, die sowohl solides Wachstum bieten als auch nicht überteuert sind – also Wachstum zu einem vernünftigen Preis.

Die Strategie war in den vergangenen Jahren nicht besonders populär, da der Markt von starken Bewertungen und einer Konzentration auf wenige wachstumsstarke Unternehmen geprägt war, die oftmals nahezu unbezahlbar erschienen. Dies änderte sich jedoch mit der jüngsten Korrektur. Die Abschwächung der Bewertungen eröffnete neuen Spielraum für Unternehmen, die solide Wachstumsaussichten mit fairen Bewertungskennzahlen verbinden. Die GARP-Strategie ist damit besonders interessant für Anleger, die auf nachhaltiges Wachstum setzen wollen, ohne dabei ein überhöhtes Risiko durch zu hohe Bewertungen einzugehen. Ein weiterer Faktor, der die Attraktivität von GARP erhöht, ist der veränderte Ausblick für das Wirtschaftswachstum.

Analysten der UBS prognostizieren eine Verlangsamung des US-Wachstums von etwa zwei Prozent zu Jahresbeginn auf knapp unter einen Prozentpunkt am Jahresende. Trotz dieser Entschleunigung sehen sie für ausgewählte Wachstumsunternehmen Potenziale, da die wirtschaftliche Dynamik über 2025 hinaus in bestimmten Sektoren weiterhin intakt sein könnte. Dies deutet darauf hin, dass eine Investition in gut bewertete Wachstumsaktien langfristig Gewinnperspektiven bietet. Doch wie lässt sich die GARP-Strategie in der Praxis umsetzen? Wichtig ist, dass Anleger eine gründliche Fundamentalanalyse vornehmen, um jene Unternehmen zu identifizieren, die wachstumsstark, aber nicht überteuert sind. Die von UBS vorgestellte Liste umfasst 29 Aktien, die im Durchschnitt mit dem 30-fachen der für 2025 erwarteten Gewinne bewertet werden und gleichzeitig eine durchschnittliche Renditeerwartung von 19 Prozent besitzen.

Ein wesentliches Auswahlkriterium ist zudem die operative Qualität der Unternehmen, die laut Datenbank HOLT durchgängig überdurchschnittlich ist. Darüber hinaus gelten diese Firmen nicht als Value-Traps – das heißt, es handelt sich nicht um Unternehmen, die zwar billig erscheinen, deren Probleme jedoch ein nachhaltiges Wachstum verhindern. Insbesondere die Tatsache, dass die ausgewählten Unternehmen eine Marktkapitalisierung von mehr als zehn Milliarden US-Dollar haben, spricht für eine gewisse Marktstabilität und Liquidität, was auch institutionellen Investoren entgegenkommt. Dadurch steigt die Attraktivität der GARP-Strategie für eine breite Anlegerbasis, von Privatanlegern bis hin zu professionellen Fondsmanagern. Betrachtet man die Auswirkungen der Handelsbeziehungen auf die Aktienmärkte, so fällt auf, dass die Normalisierung der Zollpolitik den Unternehmen Planungssicherheit bietet.

Diese ist für viele Firmen essenziell, um Investitionen zu tätigen, Forschung und Entwicklung voranzutreiben und langfristige Wachstumsprojekte umzusetzen. Gerade in Zeiten hoher politischer Spannungen wurden viele Investitionsentscheidungen zurückgestellt, was wiederum das wirtschaftliche Wachstum dämpfte. Mit dem Abbau der Handelsschranken kann nun ein stabileres Umfeld entstehen, das insbesondere zyklischen Wachstumsunternehmen zugutekommt, die stark von der wirtschaftlichen Grundstimmung abhängen. Gleichzeitig sollten Anleger wachsam bleiben, da Outcome-Uncertainty auch Risiken birgt. Beispielsweise können unvorhergesehene Ereignisse wie geopolitische Konflikte, neue regulatorische Eingriffe oder konjunkturelle Schwankungen die wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen.

Die GARP-Strategie hat hier den Vorteil, dass sie sowohl Wachstumschancen nutzt als auch auf angemessene Preisrelationen achtet, was das Risiko etwas reduziert. Auch ökonomisch betrachtet ist die Bedeutung von Handelsdeals nicht zu unterschätzen. Der Welthandel trägt maßgeblich zum globalen Wachstum bei, und eine Eskalation der Zölle hätte erhebliche negative Effekte auf Produktionsketten, Absatzmärkte und letztlich Unternehmensbilanzen. Die gegenwärtige Entwicklung hin zur Deeskalation schafft erst wieder positive Impulse für die Realwirtschaft und damit auch für die Aktienmärkte. Investoren sollten daher auch die Diversifikation in ihrem Portfolio anpassen und verstärkt auf Unternehmen setzen, die von einer verbesserten Handelssituation profitieren könnten.

Dies betrifft insbesondere Branchen wie Industrie, Technologie, Konsumgüter sowie einige Rohstoffsektoren, die durch den internationalen Handel stark beeinflusst werden. Ein ausgewogenes Engagement in diesen Bereichen unter der Prämisse des GARP-Ansatzes könnte sich als cleverer Schachzug erweisen. Schließlich stellt sich die Frage, warum die GARP-Strategie gerade jetzt wieder an Bedeutung gewinnt, obwohl sie in der Vergangenheit als schwierig galt. Die Antwort liegt in der veränderten Marktdynamik und den makroökonomischen Rahmenbedingungen. Nach Jahren der Überbewertung bestimmter Wachstumsaktien und der Dominanz weniger Tech-Giganten ist eine Neubewertung breit gefächerter, qualitativ hochwertiger Unternehmen im Gange.

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