Ubuntu, eines der führenden Linux-Betriebssysteme weltweit, setzt mit seiner neuesten Version 25.04 Plucky Puffin wieder einmal neue Maßstäbe im Bereich Open-Source-Software. Canonical, der verantwortliche Herausgeber von Ubuntu, veröffentlicht diese Version am 17. April 2025 und bietet eine Fülle an Neuerungen, die sowohl Desktop-Benutzer als auch Entwickler und Unternehmen gleichermaßen ansprechen. Plucky Puffin hebt sich durch die Integration aktueller Technologien, erweiterte Hardware-Unterstützung und eine verbesserte Nutzererfahrung deutlich von seinen Vorgängern ab.
Insbesondere die Einführung von sogenannten „devpacks“ revolutioniert den Zugang zu Entwickler-Toolchains auf Ubuntu und trägt maßgeblich zur Produktivitätssteigerung bei. Im Kern der neuen Version steht die Integration von GNOME 48, dem neuesten Desktop-Umfeld, das für eine optimierte Benutzeroberfläche und zahlreiche neue Funktionen sorgt. GNOME 48 bringt nicht nur einen moderneren und ansprechenderen Look mit sich, sondern auch wichtige Features wie einen „Preserve Battery Health“-Modus. Diese Funktion zielt darauf ab, die Lebensdauer von Laptop-Akkus durch intelligentes Laden zu verlängern und damit eine bessere Nachhaltigkeit im Alltag zu ermöglichen. Ergänzt wird dies durch den neuen „Wellbeing Panel“, der die Bildschirmzeit erfasst und den Nutzer dazu anregt, seine Gewohnheiten im digitalen Umgang bewusster zu steuern.
Nicht zuletzt unterstützt GNOME 48 erstmals HDR-Inhalte nativ, was gerade bei hochauflösenden Displays zu einer bemerkenswert besseren Farbdarstellung und Bildqualität führt. Ein weiteres Highlight von Ubuntu 25.04 ist die Integration der sogenannten „triple buffering“-Technologie, die Canonical selbst entwickelt und erstmals in GNOME upstream eingepflegt hat. Dieses Feature sorgt für eine deutlich flüssigere Darstellung auf Systemen mit begrenzter Rendering-Power. Gerade Nutzer älterer Hardware oder energieeffizienter Geräte profitieren von einer verbesserten Performance und einem ruckelfreieren Nutzererlebnis.
Auch der Wechsel des Standard-PDF-Readers auf „Papers“ spielt eine wichtige Rolle in der Benutzerfreundlichkeit und Performance. Der neue PDF-Viewer überzeugt durch modernes Design, höhere Geschwindigkeit und eine intuitivere Bedienung. Gerade im Berufsalltag ist dies ein wichtiger Faktor, der Zeit spart und Effizienz fördert. Der Umstieg auf den neuen Geolokalisierungsdienst BeaconDB, nachdem Mozillas bisheriger Service eingestellt wurde, verbessert insbesondere Funktionen wie die automatische Zeitzonenerkennung sowie Wetter- und Nachtlicht-Features. Diese scheinbar kleinen, aber essentiellen Verbesserungen tragen wesentlich zu einer nahtlosen und zeitgemäßen Desktop-Erfahrung bei.
Technisch versierte Anwender und Entwickler werden sich besonders über die Aktualisierung des Linux-Kernels auf Version 6.14 freuen. Hier bringt Canonical nicht nur bessere Hardwareunterstützung mit, sondern vor allem auch das neue Scheduling-System „sched_ext“. Mit diesem lassen sich Prozess-Scheduling-Entscheidungen in Linux künftig als eBPF-Programme im Userspace umsetzen. Diese hohe Flexibilität eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung maßgeschneiderter Scheduler, die hot-swappable sind und in jeder Programmiersprache realisiert werden können.
Für Gaming-Enthusiasten bedeutend ist außerdem der neue NTSYNC-Treiber, der Windows-Synchronisationsprimitiven imitiert und so die Leistung von Spielen unter Wine und Proton steigert. Neben diesen Kernänderungen erleichtert die Aufteilung von bpftools und linux-perf in eigene Pakete die Verwaltung von Abhängigkeiten. Das ist besonders für Entwickler in Container-Umgebungen von Vorteil, da Updates und Wartung flexibler gestaltet werden können. Die Installation von Ubuntu 25.04 wurde ebenfalls weiter verfeinert.
Das Installationsprogramm bietet nun eine intuitivere Handhabung bei der parallelen Installation mit anderen Betriebssystemen, inklusive fortschrittlicher Partitionierungsoptionen und besseren Verschlüsselungsfunktionen. Die Zusammenarbeit mit BitLocker-verschlüsselten Windows-Installationen wurde optimiert, sodass Dual-Boot-Systeme leichter konfigurierbar sind. Eine wegweisende Neuerung ist die experimentelle Einführung von Dracut als Alternative zu initramfs-tools im Bootprozess. Mit Blick auf kommende Ubuntu-Versionen erlaubt dies eine modulare und modernere Vorgehensweise beim Systemstart. Erste Tester erhalten so einen Ausblick auf die Zukunft der Ubuntu-Boot-Architektur.
Für Entwickler präsentiert Ubuntu 25.04 ein breites Arsenal an aktualisierten Toolchains, darunter die neuesten Versionen von Python, Golang, Rust, .NET, LLVM, OpenJDK sowie GCC. Besonders bemerkenswert ist dabei die Erweiterung der sogenannten „devpacks“ – praktische Snap-Pakete, die Entwicklerwerkzeuge bündeln und aktuelle Framework-Versionen bereithalten. Der erste in diesem Format verfügbare devpack richtet sich an Anwender des Spring Frameworks und bietet die neuesten Versionen von Spring Framework 6.
1 und 6.2 sowie Spring Boot 3.3 und 3.4. Dadurch wird die Entwicklung und das Testen moderner Java-Anwendungen auf Ubuntu deutlich vereinfacht und beschleunigt.
Systemadministratoren und IT-Verantwortliche profitieren ebenfalls von zahlreichen Verbesserungen. Die weiterentwickelte Authentifizierungsdiensteinheit „Authd“ unterstützt nun neben Entra ID auch Google IAM – ein wichtiger Schritt in Richtung breiterer Cloud-Integration und verbesserter Sicherheit. Das Active Directory Group Policy Client-Tool ADSys wurde aktualisiert und bietet neue Features sowie Fehlerbehebungen beim Zertifikatsmanagement. Zudem sorgt die Implementierung von NTS-aktivierten Zeitservern für eine sicherere und zuverlässigere Zeitsynchronisation in Unternehmensnetzwerken. Im Bereich Netzwerktechnik wurde NetworkManager um Unterstützung für WPA-PSK-SHA256 erweitert und erlaubt jetzt Routing-Policy-Konfigurationen direkt im Backend.
Ebenfalls neu ist der Einsatz von Netplan in Kombination mit systemd-networkd's wait-online-Funktion, um die Netzwerk-Bereitschaft über DNS-Checks zuverlässig zu validieren. Diese Neuerung sorgt dafür, dass Anwendungen und Dienste präziser erkennen können, wann eine Netzwerkverbindung tatsächlich verfügbar ist. Eine bedeutende Weiterentwicklung ist zudem die erweiterte Unterstützung von Hardware. Für Fans und Frühadopter der ARM64-Plattform wurde ein spezielles Desktop-ISO veröffentlicht. Dies ermöglicht eine unkomplizierte Installation von Ubuntu auf ARM64-basierten virtuellen Maschinen und Laptops.
Die Zusammenarbeit mit Qualcomm Technologies zielt darauf ab, die Erlebnisqualität für Geräte mit Snapdragon-Prozessoren maßgeblich zu verbessern und den Weg für zukünftige Innovationen im Bereich KI und Edge Computing zu ebnen. Beim Thema Grafikleistung überzeugt Ubuntu 25.04 durch volle Unterstützung neuer Intel® Core™ Ultra 200V Prozessoren mit Intel® Arc™ GPUs und den Battlemage-Discreet-GPUs B570 und B580. Die Optimierungen im GPU- und CPU-basierten Raytracing steigern die Performance in Anwendungen wie Blender signifikant. Rendering-Zeiten werden dank schnellerer Hardware-Beschleunigung durch Intel Embree um bis zu 30 Prozent verbessert.
Zudem profitieren Nutzer vom hardwarebeschleunigten Video-Encoding in modernen Formaten wie AVC, HEVC und AV1, was die Medienbearbeitung und Streaming-Anwendungen effizienter macht. Entwickler erhalten mit dem erweiterten Intel Compute Runtime Zugang zu neuen CCS-Optimierungen und Debugging-Tools, die die Erstellung leistungsfähiger KI-Anwendungen erleichtern. Ein strategischer Fokus in dieser Ausgabe liegt auf dem Bereich der vertraulichen Datenverarbeitung oder „Confidential Computing“. Ubuntu ist hierin ein Vorreiter, indem es erstmals die Unterstützung von AMD SEV-SNP als Host-Betriebssystem auf Basis von QEMU 9.2 ermöglicht.
Diese technische Innovation erlaubt es Unternehmen, virtuelle Maschinen selbst im eigenen Rechenzentrum besonders sicher und isoliert auszuführen. Die Daten bleiben dabei stets verschlüsselt und vor unbefugtem Zugriff geschützt. Unterstützt werden Sicherheitsfeatures, die Speicherintegrität garantieren und Angriffsflächen minimieren. Bereits seit längerem unterstützt Ubuntu als Gastbetriebssystem vertrauliche VMs mit AMD- und Intel-Technologien, nun wird dieser Schutz auf die Host-Ebene ausgeweitet, was das Sicherheitsniveau in hybriden und privaten Cloud-Umgebungen auf ein neues Level hebt. Ubuntu 25.
04 Plucky Puffin beweist eindrucksvoll, welch umfassenden Innovationen ein modernes Linux-System in nur einem Release bündeln kann. Es bringt nicht nur technologische Fortschritte und bessere Performance, sondern legt auch großen Wert auf die Bedürfnisse von Entwicklern, Unternehmen und Endanwendern gleichermaßen. Die Kombination aus neuesten Desktop-Funktionen, erweiterten Entwicklerwerkzeugen, verbesserter Hardwareunterstützung und wegweisenden Sicherheitsfeatures macht diese Version zu einer exzellenten Wahl für alle, die auf der Suche nach einem stabilen, zukunftsfähigen System sind. Mit dem kostenlosen Download auf ubuntu.com steht Plucky Puffin der gesamten Open-Source-Community offen, die damit von einer modernen und leistungsstarken Plattform profitieren kann.
Die gebündelten Neuerungen ermöglichen es Nutzern, produktiver, sicherer und komfortabler zu arbeiten und ebnen den Weg für spannende Entwicklungen im Jahr 2025 und darüber hinaus.