Der Weltraumsektor hat sich in den letzten Jahren zu einem der spannendsten und zukunftsträchtigsten Investitionsbereiche entwickelt. Während der Bereich lange Zeit als reine Domäne von staatlichen Raumfahrtagenturen galt, ziehen heute immer mehr private Unternehmen und Investoren enorme Aufmerksamkeit auf sich. Mit der Börsengangswelle von Unternehmen wie Virgin Galactic wurde der Markt für Weltraumaktien erstmals für Privatpersonen geöffnet. Doch trotz des großen Hypes hat sich das Investieren in Weltraumunternehmen als herausfordernd erwiesen. Doch für Anleger mit begrenztem Kapital, beispielsweise 100 Dollar, gibt es interessante und erschwingliche Optionen, um vom wachsenden Markt für die kommerzielle Raumfahrt und satellitengestützte Technologien zu profitieren.
Der Fokus liegt dabei auf kostengünstigeren Aktien mit Potenzial, die jedoch auch mit typischen Branchenrisiken verbunden sind. Der Hype und seine Herausforderungen Virgin Galactic war Pionier und Vorreiter als erstes wahres reine Weltraumunternehmen, das öffentlich gehandelt wird. Die Aktien des Unternehmens weckten damals großes Interesse und sorgten für eine Welle von SPAC-Börsengängen (Special Purpose Acquisition Companies) im Space-Industrie-Sektor. Diese Spekulationswelle ist jedoch nicht ohne Folgen geblieben: Einige der gelisteten Unternehmen konnten ihre Versprechen nicht erfüllen und mussten Insolvenz anmelden oder den Betrieb einstellen. Viele der verbliebenen Weltraumunternehmen kämpfen noch immer damit, profitabel zu werden.
In jüngster Zeit zeigte der ARK Space Exploration & Innovation ETF, ein Indexfonds, der gezielt Weltraumfirmen abbildet, einen Wertverlust von rund 12 Prozent seit Mitte Februar, wobei es Phasen mit noch höheren Rückgängen von bis zu 25 Prozent gab. Diese Volatilität und die fehlenden Gewinne spiegeln die tatsächlichen Herausforderungen der Raumfahrtindustrie wider. Die Entwicklung von Technologien für Satellitenkommunikation, Raumfahrtausrüstung oder weltraumgestützte Datenanalyse erfordert erheblichen Kapitaleinsatz und langfristige Forschung. Anleger müssen deshalb vor einer Investition bereit sein, potenziell längere Durststrecken zu überstehen, bevor sich Renditen einstellen. Günstige Weltraumaktien mit Potenzial Während die marktbekannten Player wie AST SpaceMobile und Rocket Lab mit Marktkapitalisierungen von mehreren Milliarden Dollar zu den prominentesten zählen, wirken viele der aktuell gehandelten Aktien eher teuer gemessen an ihren Umsätzen.
AST SpaceMobile etwa wird mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von über 1700 bewertet, obwohl keine Gewinne erzielt werden. Rocket Lab liegt ebenfalls hoch bewertet bei etwa dem 23-fachen des Umsatzes. Für Investoren, die mit einem überschaubaren Anlagebetrag starten wollen, ist es ratsam, sich auf die günstigeren Aktien zu konzentrieren, die über solides Wachstumspotenzial verfügen. Drei besonders günstige Weltraumaktien sind aktuell BlackSky, Redwire und Spire Global. Diese Unternehmen zeichnen sich durch vergleichsweise niedrige Marktkapitalisierungen und moderate Bewertungen aus, was sie für risikofreudige Anleger attraktiv macht.
BlackSky BlackSky ist ein Unternehmen, das sich auf satellitengestützte Erdbeobachtung spezialisiert hat. Seine Fähigkeit, hochauflösende Bilder und Analysedaten nahezu in Echtzeit bereitzustellen, findet großes Interesse in der Verteidigung, bei Regierungen und bei kommerziellen Kunden. Trotz dieser vielversprechenden Technologie ist BlackSky heute noch nicht profitabel und wird voraussichtlich erst 2027 die Gewinnzone erreichen. Das Unternehmen befindet sich derzeit in einer finanziellen Herausforderung, da es jährlich rund 56 Millionen US-Dollar mehr ausgibt als einnimmt und mit rund 52 Millionen US-Dollar Barmitteln operiert. Dies bedeutet, dass ohne frisches Kapital in weniger als einem Jahr die Liquidität erschöpft sein könnte.
BlackSky verfügt zudem über eine Verschuldung von etwa 116,5 Millionen US-Dollar und wird auf Kapitalmärkte angewiesen sein, um weiter wachsen zu können. Redwire Redwire ist spezialisiert auf Raumfahrttechnologie und unterschiedliche Komponenten für Satelliten, Raumstationen und Raumfahrzeuge. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen an und positioniert sich damit als Infrastrukturpartner im Space-Markt. Die Diversifikation und technologische Kompetenz von Redwire könnten bei erfolgreichen Aufträgen langfristig zu stärkeren Umsätzen und Gewinnen führen. Auch Redwire wird gegenwärtig günstig bewertet, allerdings mit einem Risiko verbunden, das in der Allgemeinheit der Raumfahrtbranche besteht: hohe Entwicklungskosten und anspruchsvolle Markteintrittsbarrieren.
Spire Global Spire Global nutzt ein Netzwerk kleiner Satelliten zur Sammlung und Analyse von Wetterdaten, Schifffahrts- sowie Luftverkehrsinformationen. Die gesammelten Daten bieten Unternehmen aus zahlreichen Bereichen Mehrwerte bei der Planung und Optimierung ihrer Geschäftsprozesse. Das Geschäftsmodell von Spire zeichnet sich dadurch aus, dass es auf vielfältige Anwendungen setzt und dadurch potenziell mehrere Einnahmequellen erschließt. Auch hier ist das Unternehmen noch nicht profitabel, investiert jedoch stark in die Erweiterung seines Satellitennetzwerks und die Technologieentwicklung. Die Bewertung von Spire erscheint attraktiv und ermöglicht eine Einstiegsmöglichkeit für Anleger mit begrenztem Budget.
Die richtigen Erwartungen setzen Investitionen in junge Raumfahrtunternehmen können überdurchschnittliche Renditen bieten, stellen Anleger aber auch vor bedeutende Herausforderungen. Die Unternehmen befinden sich oft noch in der Wachstumsphase, mit negativen Cashflows und häufig fehlenden Gewinnen. Die Wirtschaftlichkeit ist daher noch weit entfernt. Es ist entscheidend, die Kapitalstruktur, die Verschuldung und den Bedarf an Kapitalerhöhungen zu berücksichtigen. Auch die Wettbewerbsfähigkeit und Partnerschaften mit staatlichen und kommerziellen Raumfahrtagenturen sind wichtige Faktoren bei der Bewertung.
Wer nur über ein Investment von 100 Dollar verfügt, sollte sich bewusst sein, dass Weltraumaktien zu den spekulativeren Anlageklassen gehören. Eine breite Risikostreuung ist ratsam. Ergänzend können etablierte Unternehmen mit Raumfahrtengagement, aber auch Technologie-Fonds als Komplementärinvestitionen dienen. Profis empfehlen darüber hinaus, den Weltraumsektor als langfristiges Engagement mit einer Haltedauer von mehreren Jahren zu sehen, da die Etablierung der Technologie und das Erreichen der Profitabilität Zeit benötigen. Die Zukunft der Weltraumindustrie Der Weltraumsektor gilt als ein Markt mit enormem Zukunftspotenzial.
Die Nachfrage nach Satellitendaten wächst rasant, da immer mehr Branchen wie Landwirtschaft, Logistik, Umweltmanagement und Sicherheitsdienste auf präzise Daten angewiesen sind. Die Kommerzialisierung von Raumfahrtgebieten, etwa durch Raumtourismus, Satelliteninternet und Ressourcenabbau, weckt großes Investoreninteresse. Technologische Durchbrüche und kontinuierliche staatliche Förderung in den USA, Europa und anderen Ländern unterstützen die Branche zusätzlich. Neue Startups und etablierte Konzerne arbeiten an innovativen Konzepten, um beispielsweise kleinere und kostengünstigere Satelliten ins All zu bringen oder planetare Missionen vorzubereiten. Die Kombination aus Innovationskraft und wachsendem globalem Bedarf an Weltraumtechnologie schafft langfristig vielversprechende Investitionsmöglichkeiten.