Occidental Petroleum, oft einfach als Oxy bezeichnet, ist ein bedeutendes Unternehmen in der Öl- und Gasindustrie, das aufgrund seiner Aktivitäten im Upstream-Bereich, also in der Exploration, Förderung und Produktion von Rohöl und Erdgas, eine wichtige Rolle spielt. Die Entwicklung der Aktie von Occidental Petroleum in den kommenden zwölf Monaten hängt dabei von vielen Faktoren ab, angefangen bei globalen Energiepreisen über geopolitische Ereignisse bis hin zu politischen Entscheidungen, die für das Unternehmen und die gesamte Branche richtungsweisend sind. In den letzten zwölf Monaten hat die Aktie von Oxy eine schwierige Phase durchlaufen. Ein Rückgang von mehr als 40 Prozent war zu verzeichnen, was viele Investoren beunruhigt hat. Dieses starke Abtauchen der Aktie lässt sich in erster Linie auf fallende Rohölpreise zurückführen.
Öl ist das Herzstück der Geschäftstätigkeit von Occidental, und wenn die Preise nachgeben, hat das direkte negative Auswirkungen auf Umsatzwachstum und Gewinnmargen. Während es kurzfristig Schwankungen und Korrekturen am Markt gibt, reflektiert dieser Rückgang eine Kombination aus gestiegenen Handelsschranken, Produktionsüberschüssen und globalen Unsicherheiten. Die Handelsspannungen, insbesondere in Form von erhöhten Zöllen und möglichen Handelskriegen, haben sich spürbar auf die Branche ausgewirkt. Die USA, unter der vorherigen Regierung, haben versucht, ihre heimische Ölproduktion zu fördern, um wirtschaftliches Wachstum zu stärken und Inflation einzudämmen. Dies führte unter anderem zu Überproduktion und einem tendenziell sinkenden Ölpreis, was der Branche teilweise erheblich zusetzte.
Gleichzeitig stockten wichtige Abnehmer, wie zum Beispiel China, ihre Lagerbestände auf, was die Nachfrage nicht ausreichend ankurbelte, um beispielsweise Produktionskürzungen auszugleichen. Auch der Einfluss internationaler Akteure ist für die Situation von Occidental nicht zu unterschätzen. Die Ölförderländer im Rahmen von OPEC+ haben zeitweise Produktionsmengen erhöht, um Marktanteile zu gewinnen, was ebenfalls zum Angebotsüberhang beiträgt. Sollte sich die politische Lage insbesondere im Nahen Osten oder in Konfliktregionen wie der Ukraine entspannen, könnte dies die Produktion und damit das Angebot weiter erhöhen, was den Preisdruck auf Rohöl verstärkt. Im Gegensatz zu Rohöl entwickelte sich der Erdgaspreis zuletzt stark positiv und stieg um etwa 62 Prozent.
Ursachen hierfür waren unter anderem kältere Winter, eine erhöhte Ausfuhr von verflüssigtem Erdgas (LNG) sowie die Umstellung auf erdgasbetriebene Kraftwerke anstelle von Kohle in den USA. Hinzu kommen verschärfte Zölle auf kanadisches Erdgas, die das Angebot auf dem dortigen Markt beeinflussen. Gerade in der US-amerikanischen Energiepolitik gewann Erdgas in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Für Occidental konnte dies jedoch den Rückgang im Rohölgeschäft nicht kompensieren, da das Unternehmen in diesem Bereich nicht im gleichen Maße aktiv ist. Besonders interessant an Occidental Petroleum ist die starke Unterstützung durch Warren Buffett und dessen Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway.
Buffett begann bereits im ersten Quartal 2022 mit dem Kauf von Anteilen und erhöhte seine Position in den darauffolgenden Jahren auf ein Volumen von mehr als 10 Milliarden US-Dollar, was fast ein Drittel der ausstehenden Aktien entspricht. Diese Investition ist ein klares Bekenntnis zu der langfristigen Wertentwicklung des Unternehmens, auch wenn es kurzfristig Herausforderungen gibt. Die Beteiligung gilt als das siebtgrößte Investment im Portfolio von Berkshire Hathaway und signalisiert ein hohes Maß an Vertrauen in die Stärke von Occidental Petroleum. Für Investoren, die sich fragen, wie die Aktie in einem Jahr dastehen wird, stellen sich vor allem Fragen zur Marktentwicklung, aber auch zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Es bleibt abzuwarten, ob Angebotsüberschüsse reduziert werden können, sei es durch politische Maßnahmen, Produktionskürzungen oder veränderte Nachfrageverhältnisse.
Ein möglicher Aufwärtstrend der Ölpreise wäre ein wesentlicher Treiber, damit sich Umsatz- und Margenlage von Oxy stabilisieren und verbessern. Darüber hinaus steht das Unternehmen vor der Herausforderung, seine Diversifizierung weiter voranzutreiben. Obwohl die Upstream-Sparte mit Exploration und Förderung dominierend bleibt, gewinnt das Midstream- und Chemiegeschäft an Bedeutung. Ein ausgewogenes Portfolio könnte Occidental widerstandsfähiger gegenüber Preisschwankungen machen und langfristiges Wachstum sichern. Im Energiesektor insgesamt ist außerdem eine wachsende Debatte über Nachhaltigkeit und den Übergang zu erneuerbaren Energien.
Auch wenn Öl und Gas derzeit weiter den Großteil des Energiemixes ausmachen, führt der zunehmende Druck aus Politik und Gesellschaft zu einer Umorientierung. Occidental Petroleum hat erste Ansätze einer solchen Transformation gezeigt, etwa durch Investitionen in CO2-Abscheidung und -Speicherung. Diese Bereiche könnten in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen und neue Wertpotenziale eröffnen. Nicht zuletzt spielen geopolitische Unsicherheiten eine wichtige Rolle. Konflikte, Sanktionen und politische Instabilität in Förderregionen wirken sich unmittelbar auf das Ölangebot und damit auf die Preisgestaltung aus.
Für Anleger heißt das: Eine erhöhte Volatilität der Aktien von Unternehmen wie Occidental Petroleum ist wahrscheinlich, was sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aktie von Occidental Petroleum in den nächsten zwölf Monaten von mehreren komplexen Faktoren beeinflusst werden wird. Der Preisdruck bei Rohöl, verbunden mit globalen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, sorgt aktuell für eine eher schwierige Ausgangslage. Gleichzeitig zeigt die Unterstützung durch renommierte Investoren und die Bemühungen um Unternehmensdiversifizierung sowie nachhaltige Technologien Perspektiven, die positiv zu bewerten sind. Wer das Investment in Energieaktien in Betracht zieht, sollte die Volatilität des Marktes und die Einflüsse von geopolitischen Ereignissen sorgfältig beobachten.