The Hershey Company, bekannt für seinen ikonischen Schokoladengeschmack und seine vielfältigen Süßwarenprodukte, zählt zu den bekanntesten Marken der Lebensmittelbranche in den USA und international. Trotz des weltweiten Ruhms und der starken Marktposition erlebt das Unternehmen seit dem Höchststand im Jahr 2023 einen Kursrückgang von fast 40 Prozent. Dies hat bei Anlegern Befürchtungen ausgelöst, während andere diese Entwicklung als günstigen Einstieg in eine langfristig solide Aktie sehen. Die Frage, ob dieser Rücksetzer eine sinnvolle Kaufgelegenheit darstellt, ist Gegenstand aktueller Diskussionen und verdient eine detaillierte Betrachtung.Hershey kontrolliert etwa 36 Prozent des US-Schokoladenmarktes und erzielt daneben auch Verkäufe in internationalen Märkten wie Mexiko, Brasilien und Indien.
Das Unternehmen gliedert seine Aktivitäten in drei Hauptsegmente: North America Confectionery, North America Salty Snacks und International. Insbesondere die Diversifikation über die Grenzen des klassischen Schokoladenangebotes hinaus, etwa durch Produkte wie SkinnyPop Popcorn und Dot’s Pretzels, zeigt, dass Hershey sich breit aufstellt, um auf veränderte Verbrauchergewohnheiten reagieren zu können.Ein maßgeblicher Faktor für die jüngsten Kursverluste ist die Einführung des Gewichtsreduktionsmedikaments Ozempic durch Novo Nordisk. Dieses Medikament hat einen starken Einfluss darauf, wie viele Kalorien Menschen zu sich nehmen, mit Schätzungen, die von einer Reduktion um 20 bis 30 Prozent sprechen. Infolgedessen steht die Süßwarenindustrie insgesamt unter Druck, da weniger Kalorien konsumiert werden könnten und damit auch weniger Süßigkeiten verkauft werden.
Gleichzeitig wirkt sich das vermehrte Auftreten der Schwarzkankerkrankheit durch anhaltende Starkregenfälle in den Hauptanbaugebieten Ghana und der Elfenbeinküste negativ auf die Kakaoernte aus, was zu höheren Rohstoffkosten führt und damit die Margen von Hershey belastet.Diese Herausforderungen sind unbestreitbar und zeigen, wie externe Einflüsse die Branche in Schwung bringen können. Doch Haarspalterei über kurzfristige Effekte greift oft zu kurz, wenn es um langfristige Investitionsentscheidungen geht. Hershey bringt eine über hundertjährige Erfahrung und eine tiefe Verwurzelung in der amerikanischen Konsumkultur mit. Historisch betrachtet hat sich der Süßwarenkonsum als relativ stabil erwiesen, und während einzelne Segmente vorübergehenden Schwankungen unterliegen können, ist das Bedürfnis der Verbraucher nach kleinen Genussmomenten fast universell.
Weiterhin lohnt der Blick auf Hersheys strategische Reaktion auf diese Herausforderungen. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es über die nötige Preissetzungsmacht verfügt, um steigende Kosten an die Kunden weiterzugeben, ohne dabei das Absatzvolumen kritischer Produkte wesentlich zu reduzieren. So erhöhte Hershey im Jahr 2023 die Preise um etwa zehn Prozent, was zu einem Umsatzplus von 11 Prozent führte – ein starkes Indiz für die Loyalität der Verbraucher und die Qualität der Marke. Diese Fähigkeit, Kosteninflationen entgegenzuwirken, dürfte auch künftig eine wichtige Rolle spielen.Ein weiterer Wettbewerbsfaktor ist das aufkommende Markenangebot „Feastables“ des Influencers MrBeast, das gerade in der jüngeren Zielgruppe für Aufmerksamkeit sorgt.
Auch wenn Feastables als potenzieller Herausforderer gesehen wird, sind die Kapazitäten hinsichtlich Produktion und Vertrieb bislang limitiert. Für ein Unternehmen wie Hershey, das über etablierte Lieferketten und ein breitgefächertes Vertriebsnetz verfügt, gibt es Perspektiven, mit gesünderen Produktvarianten zu kontern und so Marktanteile zu halten oder sogar auszubauen.Aus finanzieller Sicht präsentiert sich Hershey im Vergleich zu seinem aktuellen Kursniveau als besonders attraktiv. Die Aktie wird derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 15 gehandelt – ein Wert, der als günstig einzustufen ist für ein Unternehmen, das von 2007 bis 2023 ein durchschnittliches Gewinnwachstum von knapp 15 Prozent vorweisen kann. Darüber hinaus bietet Hershey eine attraktive Dividendenrendite von rund 3,4 Prozent sowie eine Kapitalrendite (ROIC), die den gewichteten Kapitalkostensatz (WACC) um 18 Prozentpunkte übersteigt.
Diese Kennzahlen veranschaulichen die Fähigkeit von Hershey, dauerhaft Wert für die Aktionäre zu schaffen.Der faire Wert der Aktie wird in verschiedenen Analysen auf ungefähr 225 US-Dollar taxiert, was eine Aufwertung von etwa 40 Prozent gegenüber dem Kurs von rund 163 US-Dollar, zu dem Hershey im April 2025 gehandelt wurde, bedeuten würde. Die Kombination aus starken Fundamentaldaten, einem beständigen Geschäftsmodell und der Marktstellung sorgt dafür, dass sich die Aktie als lohnendes Investment für langfristig orientierte Anleger erweist.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hershey Company trotz kurz- und mittelfristiger Herausforderungen auf einem soliden Fundament steht. Von externen Einflüssen wie veränderten Ernährungsgewohnheiten oder wetterbedingten Produktionsrisiken abgesehen, zeigt sich das Unternehmen widerstandsfähig und anpassungsfähig.
Die Diversifizierung in neue Produktsegmente, die Fähigkeit zur Preisweitergabe und der stabile Cashflow runden das Bild eines potenziellen Value-Investments ab.Für Investoren, die auf der Suche nach einer Aktie mit defensivem Charakter und beständiger Dividendenrendite sind, bietet Hershey eine interessante Gelegenheit. Der derzeitige Kursrückgang kann als „discounted sweet treat“ – eine preisgünstige süße Gelegenheit – betrachtet werden, die sich in den kommenden Jahren auszahlen könnte. Die Kombination aus Marktdominanz, Innovationskraft und solider Finanzstruktur lässt darauf schließen, dass Hershey nicht nur kurzfristigen Wellen trotzt, sondern auch langfristig süße Früchte tragen wird.