Die Financial Intelligence Unit of India (FIU-IND) hat bekannt gegeben, dass die Kryptowährungsbörsen Binance und KuCoin erfolgreich am 10. Mai bei der Regulierungsbehörde registriert wurden. Diese beiden Börsen waren im vergangenen Jahr unter den ausländischen Einheiten, die verboten wurden, darunter Huobi, Kraken, Gate.io, Bittrex, Bitstamp, MEXC Global und Bitfinex. Der Leiter der FIU-IND, Vivek Aggarwal, sagte, dass diese Zulassung eine Glaubwürdigkeitsverschiebung für die Kryptowährungsbranche im Land markiere.
Aggarwal kündigte an, dass die FIU-IND in Zusammenarbeit mit der Branche eine Arbeitsgruppe zur Überprüfung der Einhaltung von Anti-Geldwäsche-Richtlinien im Zusammenhang mit virtuellen digitalen Vermögensdienstleistern einrichten werde. Die Legitimität und Glaubwürdigkeit der Branche liege nach Aggarwal in den Händen des Parlaments und der Regierung. KuCoin, die erste Krypto-Einheit, die eine Strafe in Höhe von 41.000 US-Dollar gezahlt hat, hat bereits ihren Betrieb wieder aufgenommen. Binance hingegen muss noch seinen Betrieb wieder aufnehmen, da erwartet wird, dass sie ihre Strafe nach einer Anhörung mit der FIU begleichen wird.
Nach Angaben der Economic Times wird erwartet, dass Binance eine Geldstrafe in Höhe von 2 Millionen US-Dollar zahlen muss. Vor seinem Verbot soll Binance angeblich einen dominierenden Marktanteil gehabt haben und fast 90% der geschätzten 4 Milliarden US-Dollar an Kryptowährungsbeständen indischer Bürger ausgemacht haben. Verhandlungen haben zwischen dem Regulierer und anderen sanktionierten Plattformen wie Kraken, Gemini und Gate.io begonnen. In der Zwischenzeit haben OKX und Bitstamp Pläne zur Beendigung ihrer Aktivitäten auf dem indischen Markt vorgelegt.
Insgesamt wurden 48 Krypto-Unternehmen nun als Meldeunternehmen gemäß dem indischen Gesetz zur Verhinderung von Geldwäsche registriert. Das Treffen mit Finanzjournalisten war die erste offizielle Interaktion zwischen der FIU und der Krypto-Branche. Indien hat es sich zur Priorität gemacht, aufgrund seiner G20-Präsidentschaft im Jahr 2023 einen globalen Konsens zur Ausarbeitung von Kryptopolitiken zu erreichen. Die indische Regierung hat jedoch Kritik dafür erhalten, dass sie darauf gedrängt hat, weltweiten Konsens zu erzielen, ohne ihre eigene Gesetzgebung zu haben. Das indische Parlament hat seit 2021 ein Kryptogesetz zurückgehalten und wird voraussichtlich in den kommenden Monaten seine Position dazu festlegen.
Ein leitender Gesetzgeber erwähnte kürzlich, dass das Gesetz wahrscheinlich erst nach Mitte 2025 vorgestellt wird. Insgesamt signalisiert die Genehmigung von Binance und KuCoin durch die Anti-Geldwäsche-Einheit Indiens einen Schritt in Richtung größerer Legitimität und Regulierung innerhalb der Kryptowährungsbranche im Land. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die Branche insgesamt auswirken und ob weitere Krypto-Börsen in Indien ähnliche Schritte unternehmen werden.