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US-Senat verabschiedet GENIUS-Stablecoin-Gesetz mit großer Mehrheit – Eine neue Ära für Kryptowährungen in den USA

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 US Senate passes GENIUS stablecoin bill in 68-30 vote

Der US-Senat hat das GENIUS-Stablecoin-Gesetz in einer wichtigen Abstimmung mit 68 zu 30 Stimmen verabschiedet. Dieses Gesetz könnte die Zukunft digitaler Zahlungen in den USA grundlegend verändern und den Weg für eine stärkere regulatorische Klarheit und Innovation im Bereich der Kryptowährungen ebnen.

Am 17. Juni 2025 hat der US-Senat einen bedeutenden Schritt in Richtung Regulierung und Stärkung der Kryptoindustrie unternommen, indem er das sogenannte GENIUS-Stablecoin-Gesetz mit einer deutlichen Mehrheit von 68 zu 30 Stimmen verabschiedete. Die Abkürzung GENIUS steht für „Guiding and Establishing National Innovation for US Stablecoins“ und signalisiert das Bestreben, den US-amerikanischen Markt für Stablecoins national zu strukturieren und zu fördern. Dieses Gesetz hat das Potenzial, die USA an die Spitze der globalen Krypto-Innovation zu bringen, indem es klare Regeln für die Ausgabe und Nutzung von Stablecoins etabliert und dadurch Vertrauen bei Unternehmen und Verbrauchern schafft. Für viele Branchenexperten markiert die Verabschiedung des GENIUS-Gesetzes einen Wendepunkt, der kurzfristig sichtbare Auswirkungen auf Zahlungsverkehr, Bankenwesen und digitale Assets haben wird.

Die Vorlage wurde vor etwa sechs Wochen von Senator Bill Hagerty aus Tennessee eingebracht. Er beschrieb das Gesetz als eine Möglichkeit, den Zahlungsverkehr nahezu in Echtzeit zu ermöglichen und damit sowohl Unternehmen als auch privaten Nutzern enorme Vorteile zu verschaffen. „Mit diesem Gesetz ist die Vereinigten Staaten einen Schritt näher daran, die globale Führungsrolle im Bereich der Kryptowährungen zu übernehmen“, sagte Hagerty auf dem Senatsflur vor der Abstimmung. Damit ist beabsichtigt, traditionelle Verzögerungen bei Geldtransfers zu eliminieren und gleichzeitig ein sicheres und reguliertes Umfeld für Stablecoins zu schaffen. Stabile digitale Zahlungseinheiten, sogenannte Stablecoins, sind Kryptowährungen, deren Wert an traditionelle Assets wie den US-Dollar gebunden ist.

Sie gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie die Volatilität vieler Kryptowährungen minimieren und dadurch eine praktikablere Lösung für alltägliche Transaktionen darstellen. Gleichzeitig offenbaren sie neue Herausforderungen für Regulierungsbehörden und Finanzinstitute hinsichtlich Verbraucherschutz, Betrugsprävention und Geldwäschebekämpfung. Das GENIUS-Gesetz soll diese Herausforderungen adressieren, indem es klare Rahmenbedingungen schafft, unter denen Stablecoins ausgegeben und genutzt werden dürfen. Interessanterweise wurde das Gesetz zwar ohne Änderungen verabschiedet, aber der Prozess war von politischen Spannungen geprägt, insbesondere wegen der Verbindungen ehemaliger Präsident Donald Trumps zur Kryptowährungsbranche. Trump und seine Familie halten bedeutende Anteile an World Liberty Financial, einem Unternehmen, das kürzlich im März einen eigenen USD1-Stablecoin lancierte.

Mehrere demokratische Senatoren forderten eine entsprechende Anpassung des Gesetzes, die diese Interessenkonflikte adressiert, was jedoch auf taube Ohren stieß. Die politischen Differenzen führten im Mai zu einer vorübergehenden Blockade des Gesetzes durch eine sogenannte Cloture-Abstimmung, die erfolglos blieb. Letztlich setzte sich jedoch die Mehrheit durch. Der weitere Weg des Gesetzes führt jetzt zum Repräsentantenhaus, wo die sogenannte STABLE Act bereitsteht, ein Begleitgesetz, das ebenfalls die Regulierung von Stablecoins betrifft. Dort könnte die Vorlage auf zusätzliche Änderungsvorschläge stoßen und wird auf ihre Resonanz innerhalb des Hauses getestet werden.

Die politische Lage ist hier besonders interessant, da die Republikaner zwar eine knappe Mehrheit innehaben, der Einfluss der Demokraten jedoch eine entscheidende Rolle beim weiteren Gesetzgebungsprozess spielen wird. Unterstützer des GENIUS-Gesetzes sehen in der möglichen Verabschiedung eine enorme Chance für den US-amerikanischen Innovationsstandort. Große Technologie- und Finanzunternehmen wie Apple, Google, Airbnb und die Social-Media-Plattform X sollen bereits intensiv prüfen, ob sie eigene Stablecoins lancieren könnten, sofern ein klarer regulatorischer Rahmen vorhanden ist. Gleichzeitig hinterfragt der Gesetzgeber, ob auch Meta (ehemals Facebook) möglicherweise ähnliche Pläne verfolgt. Die Einführung eines umfassenden rechtlichen Rahmens könnte somit eine Welle von neuen digitalen Währungsprojekten auslösen, die das Zahlungssystem und das Finanzwesen insgesamt nachhaltig verändern.

Finanzminister Scott Bessent unterstrich die Bedeutung des Gesetzes in einer öffentlichen Stellungnahme auf der Plattform X. Er prognostizierte, dass der Stablecoin-Markt bis zum Ende des Jahrzehnts auf bis zu 3,7 Billionen US-Dollar anwachsen könnte. Die Verabschiedung des GENIUS-Gesetzes mache dieses Szenario umso wahrscheinlicher, da es Investoren, Unternehmen und Nutzern mehr Sicherheit und Klarheit biete. Während der Senat den Weg bereitet, arbeitet das Repräsentantenhaus parallel an weiteren Gesetzesentwürfen, etwa dem CLARITY Act, der klare Marktstrukturen für digitale Vermögenswerte schaffen soll. Auch hier gibt es weiterhin Widerstand, insbesondere bezüglich der Verflechtungen mit Trump.

Verbraucherschützer und Aktivisten warnen vor einer möglichen Legitimierung von korrumpierenden Strukturen und warnen davor, dass solche Gesetze ohne ausreichende Transparenz den Markt verzerren könnten. Die Diskussion um das GENIUS-Stablecoin-Gesetz ist daher nicht nur ein regulatorischer Meilenstein, sondern auch ein Spiegelbild der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Dynamiken in den USA bezüglich Kryptowährungen. Während Befürworter im Gesetz eine Chance auf Innovation und Wettbewerbsfähigkeit sehen, warnen Kritiker vor zu großer Nähe zwischen Politik und wirtschaftlichen Interessen – vor allem angesichts der Rolle prominenter Persönlichkeiten aus der Vergangenheit. Nichtsdestotrotz ist der positive Ausgang im US-Senat ein klares Signal an die Branche und internationale Investoren, dass die Vereinigten Staaten gewillt sind, sich als bedeutender Player im Bereich der digitalen Währungen zu etablieren. Mit einer gut durchdachten nationalen Regulierung könnte der US-Markt nicht nur an Attraktivität gewinnen, sondern auch den weltweit ersten umfassenden Rahmen für stabile digitale Währungen präsentieren.

Insgesamt eröffnet das GENIUS-Gesetz ein neues Kapitel bei der Entwicklung von Kryptowährungen als Teil des alltäglichen Finanzsystems. Es bleibt spannend zu beobachten, wie der Gesetzgebungsprozess im Repräsentantenhaus verläuft und ob die politischen Hürden überwunden werden können, um einen rechtlich sicheren und technologisch fortschrittlichen Markt für Stablecoins zu schaffen. Die kommenden Monate könnten daher richtungsweisend für die Zukunft der digitalen Währungen in den USA sein und Auswirkungen auf die globale Krypto-Landschaft haben.

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