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Regulatorische Unsicherheit in den USA: Herausforderungen der CFTC durch Personalengpässe und deren Auswirkungen auf den Kryptomarkt

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 Regulatory uncertainty looms as CFTC struggles with vacancies

Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) steht vor erheblichen Herausforderungen aufgrund offener Stellen und personeller Wechsel, die ihre Fähigkeit zur effektiven Regulierung des Kryptowährungsmarktes infrage stellen. Diese Unsicherheit wirkt sich auf die gesamte Branche aus und wirft Fragen zur Zukunft der Krypto-Compliance in den USA auf.

Die Regulierung von Kryptowährungen bleibt weltweit ein heiß diskutiertes Thema. In den Vereinigten Staaten steht die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) im Zentrum dieser Debatte, denn sie soll künftig eine bedeutende Rolle in der Aufsicht über digitale Vermögenswerte übernehmen. Doch angesichts zahlreicher freier Stellen und kommender Abgänge bei den Kommissaren ist die Behörde derzeit stark geschwächt, was die gesamte Branche vorsichtig stimmt. Die im US-Kongress vorliegende Clarity Act soll der CFTC eine umfassende Regulierungsbefugnis für sogenannte "digitale Rohstoffe" verleihen. Doch die personellen Herausforderungen der Behörde könnten die Umsetzung dieses Gesetzes erheblich erschweren und eine Phase regulatorischer Unsicherheit einläuten.

Die CFTC, die durch den Commodity Exchange Act (CEA) geregelt wird, besteht aus fünf Kommissaren, die vom Senat bestätigt werden müssen. Eine gesetzliche Vorgabe schreibt zudem vor, dass nicht mehr als drei Kommissare derselben politischen Partei angehören dürfen. Aktuell ist einer der Sitzungen unbesetzt, und gleich mehrere Mitglieder der Behörde planen ihren Rücktritt, was die Entscheidungsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigen könnte. Im Januar 2025 trat mit dem Regierungswechsel auch eine führende Persönlichkeit der CFTC zurück, was traditionell geschieht, um dem neuen Präsidenten die Ernennung eines neuen Vorsitzenden zu ermöglichen. Präsident Trump nominierte schnell einen Nachfolger, Brian Quintenz, doch dessen Bestätigung durch den Senat verzögerte sich erheblich.

Diese Blockade ist nicht ungewöhnlich, denn der Senat ist oft mit anderen Prioritäten beschäftigt, wie Haushaltsfragen oder der Verabschiedung weiterer Gesetzesinitiativen. Nun aber droht die angesammelte Personalnot die Arbeitsfähigkeit der Behörde ernsthaft zu untergraben. Seit dem Rücktritt des vorherigen Vorsitzenden agiert Caroline Pham als amtierende Vorsitzende, doch ihre Befugnisse sind eingeschränkt. Wichtige Entscheidungen wie das Erlassen neuer Regulierungen, das Veröffentlichen von Richtlinien oder das Genehmigen von Ausnahmen erfordern die Mehrheit der Kommissare – eine Mehrheit, die angesichts der derzeitigen Patt-Situation nicht mehr zustande kommt. Auch im Bereich der Durchsetzung von Vorschriften, etwa bei Verstößen gegen geltendes Recht im Kryptosektor, ist die CFTC damit limitiert, da das Enforcement-Team die Zustimmung der Mehrheit benötigt, bevor es aktiv werden kann.

Interessanterweise hat die Kryptoindustrie bislang eher von dieser Handlungsunfähigkeit profitiert. Während unter der vorherigen Regierung oft von "Regulierung durch Durchsetzung" die Rede war, was für viele Anbieter eine Belastung darstellte, sind solche aggressiven Maßnahmen derzeit ausgesetzt. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung der sogenannten Prediction Markets, insbesondere von Plattformen wie Kalshi. Diese Märkte erlauben es Nutzern, auf Ereignisse wie Wahlen oder Sportereignisse zu wetten. Unter der früheren Führung der CFTC wurden solche Märkte damals stark eingeschränkt, doch nach einem erfolgreichen Gerichtsverfahren und dem Regierungswechsel hat sich eine vorsichtige Liberalisierung ergeben.

Unter Präsident Trump wurde somit faktisch ein neuer Markt für bundesweit reguliertes Sportwetten geschaffen, der durch unterlassene Gegenmaßnahmen geduldet wird. Trotzdem ist diese Lage alles andere als stabil. Die Komplexität nimmt zu, und mit Kehrseiten wie anhängigen Streitigkeiten zwischen Bundesstaaten und etwaigen Gerichtsverfahren gegen neueröffnete Märkte wird deutlich, dass die CFTC ihre Rolle in der Regulierung schneller und entschiedener einnehmen müsste. Überraschend ist zudem, dass mit dem baldigen Ausscheiden weiterer Kommissare die Personalnot noch kritischer wird. Zwei weitere Mitglieder, ein Republikaner und eine Demokratin, haben bereits überraschend die Behörde verlassen.

Damit reduziert sich die Zahl der aktiven Kommissare weiter, und die verbleibende Vorsitzende hat angekündigt, ebenfalls das Amt abzulegen, sobald ihr Nachfolger bestätigt ist. Bisher gibt es keine klaren Pläne, die Positionen zeitnah nachzubesetzen. Möglicherweise hofft die Regierung darauf, das Personalproblem durch den längerfristigen Verbleib einzelner Kommissare zu überbrücken oder bestimmte Funktionen alleine auszuüben. Allerdings widerspricht das der Intention einer Kommission, die von mehreren Stimmen und einem ausgewogenen politischen Spektrum lebt. Die Gesetzeslage ermöglicht zwar, dass die verbliebenen Mitglieder weiterhin alle Befugnisse ausüben dürfen, auch bei unbesetzten Sitzen – eine rechtliche Grauzone, die jedoch keine optimale Lösung darstellt.

Diese Situation bezeichnet Kritiker als "Regulierungsparalyse". Unternehmen, Investoren und Marktteilnehmer suchen dringend nach klaren Rahmenbedingungen und Verlässlichkeit. Insbesondere für den Kryptosektor, der von Innovationen und schnellem Wandel geprägt ist, behindern Unsicherheiten die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und hemmen das Wachstum. Ein alarmierendes Beispiel für die Folgen dieser Lähmung war kürzlich das Scheitern einer angekündigten Runde zur Diskussion bundesstaatlich regulierter Sportwetten. Nach der Ankündigung im Februar 2025 sollte binnen 45 Tagen eine Anhörung stattfinden, um den Markt zu erörtern und mögliche Regulierungsansätze zu definieren.

Diese Veranstaltung wurde jedoch kurzfristig abgesagt, ohne dass weitere Informationen veröffentlicht wurden. Die Folge war eine Verwirrung in der Branche und ein Vertrauensverlust in die Fähigkeit der CFTC, ihre institutionelle Aufgabe zu erfüllen. Die ausbleibende politische Führung und personalbedingte Engpässe wirken sich zudem auf weitere Neuerungen wie das geplante Clarity Act aus. Der Entwurf des Gesetzes könnte den Umgang mit digitalen Vermögenswerten erleichtern, indem ein neuer Rechtsstatus für "digitale Rohstoffe" geschaffen wird. Damit würde die CFTC zu einer zentralen Regulierungsbehörde ausgebaut, die Verantwortung für viele bislang nicht klar geregelte Bereiche übernehmen soll.

Ob und wann die Behörde jedoch in der Lage sein wird, diese Aufgabe wahrzunehmen, ist aktuell unklar. Die politische Spaltung spiegelt sich im Rat der Kommissare wider, was eine Einigung auf tragfähige Regelungen erschwert. Das Erfordernis einer Mehrheit führt in der jetzigen Konstellation zum Stillstand, der vom plötzlichen Personalabbau noch verschärft wird. Auf der anderen Seite ist die Zurückhaltung bei der Regulierung für die Marktteilnehmer nicht nur Fluch, sondern auch Segen. Nach Jahren strenger Maßnahmen und der Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen konnte ein gewisses Maß an Stabilität einkehren.

Unternehmen können risikoreichere Projekte zunächst vorsichtig verfolgen, bevor verbindliche Regeln vorliegen. Doch diese Ruhephase darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die regulatorische Infrastruktur dringend erneuert und gestärkt werden muss, um langfristig Rechtssicherheit zu schaffen und den Schutz der Verbraucher zu gewährleisten. Der Blick auf andere Bereiche zeigt zudem, wie wichtig eine funktionierende Aufsicht ist. Während in den USA die CFTC mit internen Problemen ringt, setzen andere Länder verstärkt auf klare gesetzliche Leitlinien und spezialisierte Behörden, um den Innovationsdruck zu kanalisieren und Risiken zu steuern. Für die USA steht daher eine entscheidende Phase bevor: Es gilt, die offenen Posten bei der CFTC zügig zu besetzen, einen konstruktiven Dialog zwischen politischen Lagern zu finden und eine Regulierung zu gestalten, die mit der rasanten Entwicklung der Technologie Schritt hält.

Nur so kann das Land seine führende Position im globalen Kryptomarkt behaupten und zugleich sicherstellen, dass Verbraucher und Investoren geschützt sind. Parallel dazu wird die Debatte um das Clarity Act und ähnliche Gesetzesvorhaben weitergehen. Sollte es gelingen, diese Reformen zielführend umzusetzen, könnte sich die CFTC wieder als proaktive und handlungsfähige Aufsichtsbehörde etablieren. Bis dahin jedoch herrscht eine Phase der Unsicherheit, die alle Marktteilnehmer aufmerksam beobachten sollten. Zusammenfassend zeigt sich: Die Commodity Futures Trading Commission befindet sich aktuell in einer schwierigen Umbruchphase.

Trotz intensiver Diskussionen über die Regulierung von Kryptowährungen und digitalen Vermögenswerten steht die Behörde vor personellen Engpässen, die ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Diese Herausforderungen wirken sich unmittelbar auf die Rechtssicherheit im Markt aus, behindern die Entwicklung neuer Angebote und erhöhen die Gefahr von Rechtsstreitigkeiten. Die Zukunft der amerikanischen Kryptoaufsicht hängt daher maßgeblich vom Ausbau der personellen Kapazitäten, der politischen Einigung und der zukunftsorientierten Gesetzgebung ab. Nur so kann der schwierige Balanceakt zwischen Innovation und Schutz erfolgreich gemeistert werden.

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