Google hat eine wegweisende Vereinbarung mit dem Nuklearentwickler Elementl Power getroffen, um die Entwicklung von drei neuen Standorten für fortschrittliche Kernreaktoren finanziell zu unterstützen. Diese Kooperation ist ein weiterer bedeutender Schritt technologischer Großunternehmen, die sich verstärkt in der Kernenergie engagieren, um den enormen Energiebedarf insbesondere durch Rechenzentren zu decken und gleichzeitig auf nachhaltige und zuverlässige Energiequellen zu setzen. Die drei geplanten Standorte sollen jeweils eine Leistung von mindestens 600 Megawatt liefern und Google damit essentiell bei seiner ambitionierten Energiewende helfen. Die Partnerschaft zwischen Google und Elementl Power basiert auf einer strategischen Finanzierungsvereinbarung, bei der Google Frühphasenentwicklungskapital bereitstellt. Diese Mittel fließen unter anderem in Standortgenehmigungen, die Sicherung von Anschlussrechten an das Stromnetz, Vertragsverhandlungen sowie andere entscheidende vorbereitende Prozesse.
Damit legt Google den Grundstein, um in den kommenden Jahren eine stabile und saubere Energieversorgung für seine globalen Betriebsstätten, insbesondere Rechenzentren, sicherzustellen. Die genauen Standorte der geplanten Reaktoren bleiben zwar vertraulich, doch betont der Konzern die kritische Bedeutung fortschrittlicher Kernenergie für die Stärkung bestehender Stromnetze. Amanda Peterson Corio, weltweit verantwortlich für Energie der Google-Rechenzentren, unterstreicht die Rolle von fortschrittlicher Kerntechnik als verlässliche, grundlastfähige Energiequelle, die 24 Stunden an 7 Tagen der Woche verfügbar ist. Gerade in einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz und datenintensive Innovationen rasant wachsen, ist es unabdingbar, Energieversorgungssysteme zukunftssicher und leistungsfähig zu gestalten. Die Partnerschaft mit Elementl Power soll Google ermöglichen, in dem notwendigen Tempo Fortschritte zu erzielen und auf die dringend benötigte Energie adressiert zu reagieren.
Elementl Power wurde erst 2022 gegründet und gilt als aufstrebender Entwickler von Nuklearprojekten in den USA. Das Unternehmen verfolgt einen technologieoffenen Ansatz, bei dem erst zum Bauzeitpunkt entschieden wird, welche Reaktortechnologie zum Einsatz kommt. Dies ermöglicht es, die jeweils am weitesten gediehenen und zuverlässigsten Technologien zu nutzen. Das Ziel von Elementl ist es, bis 2035 eine Kapazität von insgesamt 10 Gigawatt an neuer Kernenergie in das Stromnetz einzuspeisen. Diese Vision entspricht einem starken Wachstum im Bereich sauberer Kraftwerkskapazitäten und steht im Einklang mit den ambitionierten Klimazielen zahlreicher Organisationen.
Chris Colbert, Chair und CEO von Elementl Power, hebt hervor, dass gerade innovative Partnerschaften wie die mit Google überlebenswichtig sind, um die nötigen Kapitalsummen für den Bau neuer Atomkraftwerke zu mobilisieren. Spätestens wenn eine finale Investitionsentscheidung ansteht, soll zusätzliches Kapital von Infrastrukturinvestoren und anderen Finanzakteuren akquiriert werden, um den Bau der Anlagen sicherzustellen. Colbert bringt seine langjährige Erfahrung aus führenden Positionen bei NuScale Power, einem Entwickler von kompakten, modularen Reaktorsystemen, in die Projekte ein. Der Einstieg von Google in die Finanzierung neuer Kernenergieprojekte unterstreicht den zunehmenden Trend namhafter Technologieunternehmen, sich aktiv an der Entwicklung von energiepolitischen Lösungen zu beteiligen. Bereits im Oktober 2024 hatte Google eine Partnerschaft mit Kairos Power, einem Hersteller kleiner modularer Reaktoren (SMRs), geschlossen.
Dort erklärte Google die Absicht, Energie aus einer Flotte solcher Reaktoren zu beziehen, deren erste Anlage ab 2030 in Betrieb gehen soll, mit weiteren Projekten bis 2035. Die steigende Relevanz von belastbarer Grundlastenergie ist auch durch die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und datenintensiven Technologien bedingt. Trotz erster Einschätzungen, wonach verbesserte Effizienz von AI-Modellen den Bedarf an zusätzlicher Energie dämpfen könnte, zeigen führende Unternehmen wie Amazon und Nvidia, dass der Energiebedarf weiter stark wächst. Eine Prognose von Jack Clark, Mitgründer von Anthropic, beziffert den zusätzlichen Energiebedarf für AI bereits im Jahr 2027 auf etwa 50 Gigawatt, was der Kapazität von rund 50 neuen Kernkraftwerken entspricht. Dies verdeutlicht den enormen Umfang an Energieressourcen, der für zukünftige technologische Innovationen notwendig ist.
Der Schritt von Google spiegelt ebenso die breit geführte Debatte über den Standort von Kernenergie in einer nachhaltigen Energiezukunft wider. Kernenergie ist in der Lage, zuverlässige und emissionsarme Energie in großen Mengen zu produzieren und spielt daher eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung der Stromnetze. Vor allem in Regionen, die große Mengen an Energie für Industrie und Technologie erfordern, bietet Atomkraft entscheidende Vorteile gegenüber wetterabhängigen erneuerbaren Energien. Die Zusammenarbeit zwischen Google und Elementl Power verkörpert die Entschlossenheit großer Technologieunternehmen, Verantwortung für ihre Energieversorgung zu übernehmen und aktiv zum Übergang in eine klimafreundlichere Energieversorgung beizutragen. Gleichzeitig soll die Kredibilisierung und Weiterentwicklung innovativer Kernreaktortechnologien vorangetrieben werden, welche nicht nur hohe Leistung bieten, sondern auch in puncto Sicherheit und Wirtschaftlichkeit überzeugen.
Abschließend lässt sich festhalten, dass das Engagement von Google in der Nuklearenergie ein bedeutendes Signal für die Zukunft der Energiebranche darstellt. Die gezielte Finanzierung dreier hochleistungsfähiger Kernstandorte fördert nicht nur die technische und wirtschaftliche Entwicklung neuer Kraftwerke, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Energieversorgung in Zeiten rasanter technologischer Transformationen. Während die Welt vor großen Herausforderungen bei der Energiemobilisierung steht, zeigt sich durch solche innovativen Kooperationen, wie Synergien zwischen Technologie, Kapital und Energieerzeugung genutzt werden können, um die globale Energiewende voranzutreiben.