Das Oscar Mayer Wienermobile ist weit mehr als nur ein auffälliges Fahrzeug, das wie ein riesiger Hot Dog auf Rädern aussieht. Es ist ein Paradebeispiel für Ingenieurskunst und Kreativität, die eine Vielzahl von hochwertigen Automobilkomponenten aus unterschiedlichen Fahrzeugtypen zusammenbringt. Dieses außergewöhnliche Fahrzeug, das weltweit Aufmerksamkeit erregt, ähnelt in seiner Vielfalt den Zutaten eines echten Hot Dogs – sowohl vielfältig als auch sorgfältig aufeinander abgestimmt, um ein einzigartiges Gesamterlebnis zu schaffen. Viele Menschen sehen das Wienermobile lediglich als Werbefahrzeug für die kultigen Hot Dogs von Oscar Mayer, doch hinter der auffälligen Fassade steckt ein technisch komplexes Konstrukt, das Komponenten von verschiedenen Herstellern und Leistungsfahrzeugen vereint. Die heutige Generation der Wienermobiles basiert auf einem Isuzu NPR HD Chassis.
Dieses Fahrzeug ist ein Medium-Duty-Truck, der üblicherweise als Liefer- oder Kühlfahrzeug eingesetzt wird und damit eine robuste Grundlage für die besondere Modifikation darstellt. Dass ein weltbekanntes Werbefahrzeug auf einem solchen Basisfahrzeug aufbaut, zeigt, wie durchdacht das Projekt konzipiert ist: Zwar wirkt das Wienermobile verspielt und witzig, doch die Technik dahinter muss höchsten Belastungen standhalten und alltagstauglich sein. Eine besondere Überraschung für viele Autoenthusiasten ist, dass das Wienermobile einen Motor aus der Chevrolet Corvette verwendet. Genauer gesagt handelt es sich um den L96 6.0-Liter V8-Benzinmotor, der auf einem Eisenblock basiert, der wiederum von der bekannten, leichten und leistungsstarken LS2-Maschine der Corvette abstammt.
Zwar gab es einige Anpassungen, doch es existieren zahlreiche Gemeinsamkeiten, sogar bei internen Komponenten wie den Pleuelstangen. So offenbart sich hinter der spaßigen Optik ein Hauch von außergewöhnlicher Performance, denn Motorenteile aus Sportwagen und Lieferfahrzeugen werden hier kreativ miteinander kombiniert. Auch das Getriebe des Wienermobile ist alles andere als gewöhnlich: Ausgestattet ist das Fahrzeug mit einem 6-Gang-Automatikgetriebe vom Typ 6L90, das in verschiedenen GM-Trucks und Vans zu finden ist, aber auch in leistungsstarken Fahrzeugen wie dem Camaro ZL1 oder dem Cadillac CTS-V. Dieser Transfer von Hochleistungs-Komponenten aus Luxus- und Sportwagen in ein Werbefahrzeug unterstreicht die faszinierende Mischung aus Funktionalität und Performance, die das Wienermobile prägt. Es sorgt dafür, dass der gigantische heiße Hund trotz seines ungewöhnlichen Designs zuverlässig und kraftvoll vorankommt.
Neben Antrieb und Getriebe stammen weitere Bauteile des Wienermobile aus unterschiedlichsten Quellen. Die Bremsanlage verwendet beispielsweise vordere Bremsbeläge, die auch in anderen Isuzu-Modellen wie dem Elf und dem Reach zum Einsatz kommen. Der Isuzu Elf ist als Kleintransporter oder mobiles Wohnmobil häufig im Ausland zu sehen, während der Reach ein typisches Paketlieferfahrzeug in Nordamerika ist, das oft bei großen Versanddienstleistern wie FedEx oder DHL verwendet wird. Diese Wahl zeigt den pragmatischen und robusten Charakter zahlreicher Komponenten, die für den sicheren Betrieb des Wienermobile sorgen. Auch bei den Radlagerkomponenten greift das Wienermobile auf eine spannende Mischung zurück.
Die äußeren Radlager vorne sind Standardteile, wie sie unter anderem im ersten Acura NSX verwendet wurden – einem ikonischen Supersportwagen aus den 90er Jahren. Diese Verbindung von Alltagstransportern mit legendären Sportwagenkomponenten ist ein Charakteristikum des Wienermobile. Im Gegensatz dazu stammen die inneren Vorderachslager von der Mercedes-Benz G-Klasse, genauer gesagt von Modellen wie dem G550 und G63. Diese robusten Luxus-Geländewagen sind für ihre Langlebigkeit und Offroad-Qualitäten bekannt und beitragen zu der außergewöhnlichen Zulassungs- und Haltbarkeitsfähigkeit des Werbefahrzeugs. Ein weiteres Merkmal, das das Wienermobile von außen so unverwechselbar macht, ist sein einzigartiger Lack.
Die bunten Farbtöne des bunten Heißhundefahrzeugs stammen von PPG, einem renommierten Hersteller von Autolacken. Die Farbe des Brötchens (Bun) trägt die Farbnummer 82355 und wurde ursprünglich als leuchtendes „Sunburst Yellow“ auf Datsun-Fahrzeugen der späten 70er Jahre verwendet. Die Farbe des Hot Dogs selbst hat die Code-Nummer 60488 und wurde schon in den frühen 70er Jahren vielfach auf Flottenfahrzeugen der Marke Ford verwendet. Diese sorgfältige Auswahl zeigt die akribische Detailverliebtheit bei der Ausgestaltung des ikonischen Designs. Die Wiener und ihre Hot Dogs sind bekannt für ihre Mischung aus verschiedenen Fleischsorten – zur Herstellung werden oft Huhn, Pute und Schwein kombiniert.
In ähnlicher Weise spiegelt das Wienermobile diese Kombination aus unterschiedlichen Komponenten wider und bringt sie zu einem funktionalen Ganzen zusammen. Das Fahrzeug vereint zahlreiche Einzelteile, die für sich genommen sehr unterschiedlich sind und aus ganz verschiedenen Fahrzeuggenerationen stammen – vom Isuzu Arbeitsfahrzeug über sportliche Corvette-Elemente bis zu robusten Mercedes-G-Klassen-Komponenten. Neben den mechanischen Komponenten verkörpert das Wienermobile auch eine reizvolle Marketing-Ikone mit internationale Bekanntheit. Die sechs aktuellen Fahrzeuge fahren als mobile Botschafter durch verschiedene US-Bundesstaaten, verbreiten mit ihrem auffälligen Design Freude und tragen dazu bei, Oscar Mayers Marke unvergesslich zu machen. Dabei scheint es, als sei die Verbindung von Technik und Design eine perfekte Symbiose, die das Interesse von Auto-Fans sowie von Werbefans gleichermaßen weckt.
Die Größe und das Gewicht des Wienermobile bringen es mit sich, dass der Wagen strengen regulativen Anforderungen unterliegt. Da es sich um ein Nutzfahrzeug handelt, wird das Fahrzeug über das Bundesamt für Güterverkehr reguliert, was auch bedeutet, dass es ein offizielles Fahrzeugidentifizierungsnummer-System (VIN) besitzt und registriert ist. Die bekannten aussehenden Kennzeichen wie WNRMBLE oder BIGBUN sind dabei nicht nur Eyecatcher, sondern echte Nummernschilder, die die Fahrzeuge eindeutig identifizierbar machen. Hersteller der speziellen Modifikation ist die Firma The Shyft Group, die sich auf den Umbau von Nutzfahrzeugen und Wohnmobilen spezialisiert hat. Sie nimmt die grundlegenden Isuzu Fahrgestelle und wandelt sie in die einmaligen Wienermobile um, die neben der auffälligen Optik auch technisch durchdachte und robuste Fahrwerke mit entsprechender Performance und Zuverlässigkeit bieten.