Die zunehmende Beliebtheit von Kryptowährungen hat weltweit zu einem starken Anstieg von Betrugsfällen und irreführenden Werbeversprechen geführt. Besonders in China, wo der Handel und das Mining von Kryptowährungen staatlich verboten sind, versuchen Kriminelle weiterhin, Anleger mit Fantasieversprechen und gefälschten Handelsangeboten zu ködern. Die Cyberspace Administration of China (CAC), die für Internetregulierung und Zensur zuständige Behörde, hat nun reagiert und zahlreiche Social-Media-Konten, die illegal für den Krypto-Handel geworben haben, geschlossen. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenden Vorgehens gegen falsche Informationen und betrügerische Aktivitäten im Finanzsektor. Die betroffenen Accounts haben bewusst Falschinformationen über den Aktien- und Kryptowährungsmarkt verbreitet.
Sie gaben vor, profitable Handelsstrategien zu kennen und lockten Nutzer mit Screenshots von vermeintlichen Gewinnen sowie Gruppenchats, in denen der Einstieg in virtuelle Währungstransaktionen empfohlen wurde. Plattformen wie Weibo, Douyin, RedNote und WeChat waren die Hauptspielwiesen dieser Fake-Accounts. Namen wie „Huo Ge Chats About Cryptocurrency“ und „Arn – On Coins“ wurden in Berichten als besonders aktiv genannt. Die Manipulation der Öffentlichkeit durch gezielte Desinformation und die Anlockung zu illegalen Handelsaktivitäten war damit ein zentrales Problem für die chinesischen Behörden. Neben den sozialen Medien waren auch mehrere Webseiten involviert, die den Download von Apps ermöglichten, um den Handel auf internationalen Kryptoplattformen zu fördern.
Plattformen wie PKEX, WEEX und HTX wurden identifiziert und ebenfalls deaktiviert. Die Kooperation zwischen der Cyberspace Administration und den Finanzaufsichtsbehörden zeigt, wie eng die Zusammenarbeit ist, um Finanzdelikte effektiver zu bekämpfen und die Sicherheit im Online-Finanzmarkt zu erhöhen. China hat seit Jahren eine harte Haltung gegenüber Kryptowährungen eingenommen. Offiziell sind alle Krypto-Handels- und Mining-Aktivitäten verboten, doch das Interesse der Bevölkerung ist ungebrochen. Aufgrund der Einschränkungen im Inland suchen viele Anleger nach Offshore-Börsen, oft unter Nutzung von VPNs und anderen Umgehungstechniken.
Dies schafft einen Nährboden für Betrüger, die mit falschen Versprechen und anonymen Angeboten ahnungslose Nutzer in die Falle locken. Im April 2025 warnte das Digital Currency Research Institute der chinesischen Zentralbank erneut vor betrügerischen Behauptungen im Zusammenhang mit dem sogenannten „Digital Yuan Bank“-Projekt. Online verbreiteten sich gefälschte Informationen, die angebliche Pilotprogramme zum digitalen Yuan in Städten wie Shanghai propagierten. Diese falschen Annahmen wurden genutzt, um persönliche und finanzielle Daten zu sammeln und mit unrealistischen Cashback-Angeboten in Höhe von bis zu fünf Prozent zu ködern. Die Täter organisierten sogar Chat-Gruppen und Präsenzveranstaltungen, um den Anschein von Seriosität zu erwecken und so das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen.
Die Zahlen belegen die Dimension des Problems: Laut der Sicherheitsfirma SAFEIS stiegen die über Krypto bezogenen Straftaten im Jahr 2023 um das Zehnfache auf einen Wert von rund 430,7 Milliarden Yuan, was etwa 59 Milliarden US-Dollar entspricht. Diese enorme Steigerung unterstreicht die Dringlichkeit, mit der die chinesischen Behörden gegen diese illegale Praxis vorgehen müssen, um die Stabilität des Finanzmarktes und den Schutz der Verbraucher zu gewährleisten. Experten betonen, dass die Aufklärung der Anleger ein entscheidender Faktor ist, um die Verbreitung von Betrug und Falschinformationen einzudämmen. Die Cyberspace Administration appellierte deshalb an die Öffentlichkeit, vorsichtig und kritisch zu investieren, keine Gerüchte zu verbreiten und illegale Finanzaktivitäten zu meiden. In einem Umfeld, das von technologischem Fortschritt und komplexen Finanzprodukten geprägt ist, ist die Information der Schlüssel, um Fehlentscheidungen und Verluste zu vermeiden.
Darüber hinaus zeigen solche regulatorischen Maßnahmen auch den Standpunkt der chinesischen Regierung zu digitalen Währungen und Blockchain-Technologien. Zwar bekämpft China den Handel mit Kryptowährungen strikt, gleichzeitig fördert es die Entwicklung des digitalen Zentralbankgeldes, des digitalen Yuan. Dies verdeutlicht den Wunsch, Kontrolle über die Finanzströme zu behalten und illegale Marktaktivitäten einzuschränken, während innovative Technologien unter staatlicher Aufsicht weiterentwickelt werden. Die Sperrung der Social-Media-Accounts und das Schließen der Webseiten sind direkt mit Versuchen verbunden, die Täter anhand ihrer digitalen Spuren zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen. Durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Behörden werden nicht nur die Plattformen selbst reguliert, sondern auch die Nutzer sensibilisiert, um langfristig ein sicheres und vertrauenswürdiges Umfeld für Finanztransaktionen zu schaffen.
Insgesamt ist der Kampf der chinesischen Internetbehörden gegen illegale Krypto-Werbung ein bedeutendes Signal für den globalen Umgang mit Kryptowährungen und dem Schutz der Anleger vor Betrug. Während Kryptowährungen weiterhin weltweit an Bedeutung gewinnen, zeigt China, dass eine staatlich überwachte und kontrollierte Nutzung von Kryptowährungen den Vorrang vor unregulierten und spekulativen Praktiken hat. Die Konsequenz für Nutzer ist klar: Der Handel mit Kryptowährungen sollte stets auf legalen, sicheren und transparenten Plattformen erfolgen. Wer sich an dunkle Kanäle und unseriöse Angebote wendet, riskiert nicht nur hohe finanzielle Verluste, sondern gerät möglicherweise auch in den Fokus strafrechtlicher Ermittlungen. Das Beispiel China demonstriert anschaulich, wie Regulierungen und Aufklärung Hand in Hand gehen müssen, um dem wild wuchernden Betrug im digitalen Finanzsektor entgegenzuwirken und Vertrauen bei Verbrauchern wiederherzustellen.
Zukünftige Entwicklungen dürften zeigen, wie effektiv solche Maßnahmen gegen die zunehmende Komplexität und Vielfalt der Krypto-Betrugsmaschen sind. Staatliche Kontrollmechanismen, innovative Technologien zur Betrugserkennung und eine informierte Öffentlichkeit werden dabei eine Schlüsselrolle spielen. Für Anleger heißt es, wachsam zu bleiben, sich kontinuierlich weiterzubilden und im Zweifel auf etablierte, geprüfte Anbieter zu setzen, um sich vor Betrug und unseriösen Praktiken zu schützen.