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Robotaxis: Mieten oder Kaufen? Die Zukunft der autonomen Mobilität in Deutschland

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Robotaxis: Rent or Own?

Die Diskussion um autonome Fahrzeuge und speziell Robotaxis dreht sich zunehmend um die Frage, ob diese Fahrzeuge künftig eher gemietet oder privat besessen werden. Diese Abhandlung beleuchtet aktuelle Trends, Kostenentwicklungen, technologische Fortschritte sowie gesellschaftliche und wirtschaftliche Implikationen einer Ära, in der selbstfahrende Autos zum Alltag gehören könnten.

Die Vision von selbstfahrenden Fahrzeugen, die uns von A nach B bringen, ohne dass wir selbst hinter dem Steuer sitzen müssen, ist schon seit Jahrzehnten ein faszinierendes Bild der Zukunft des Verkehrs. Ursprünglich stand dabei der Gedanke im Vordergrund, dass diese sogenannten autonomen Fahrzeuge vorrangig als Flottenfahrzeuge betrieben werden, die über digitale Plattformen als Robotaxis auf Abruf zur Verfügung stehen. Doch die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass auch der Besitz von autonomen Fahrzeugen durch Einzelpersonen immer wahrscheinlicher wird. Die Debatte um „Mieten oder Kaufen“ gewinnt dabei an Dynamik und Bedeutung – nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, sondern auch hinsichtlich Komfort, Nutzererfahrung und gesellschaftlicher Akzeptanz. Die Anfänge und das Konzept hinter Robotaxis sind eng verknüpft mit dem Prinzip Mobility as a Service (MaaS).

Dabei handelt es sich um Mobilitätsangebote, die nicht auf den Besitz eines eigenen Fahrzeugs angewiesen sind, sondern durch digitale Dienste bedarfsorientiert zur Verfügung gestellt werden. Robotaxi-Flotten, betrieben von Unternehmen wie Waymo oder Uber, repräsentieren diese Idee von Mobilität als Dienstleistung. Die Fahrzeuge sind mit teils hochkomplexer Sensorik, leistungsfähiger Computerhardware und ausgefeilter Software ausgestattet, was hohe Investitionskosten verursacht. Aus diesen Gründen galt lange die Überzeugung, dass nur große Flottenbetreiber es sich leisten könnten, solche Fahrzeuge zu besitzen und zu betreiben. Die Fahrzeuge sollten in hoher Auslastung und unter Ausschöpfung der technikbedingten Betriebskosten möglichst viele Fahrgäste transportieren, um wirtschaftlich rentabel zu sein.

Diese Sichtweise geriet in den letzten Jahren zunehmend unter Druck. Die Kosten für Sensorik und Rechenleistung sind signifikant gesunken, unterstützt durch technologische Fortschritte und Skaleneffekte. Dabei schrumpfen mittlerweile auch die Kosten für Lidar-Systeme, Kameras und Prozessoreinheiten, die essenziell für die Fahrzeugautonomie sind. Ein ehemaliger CEO von Waymo äußerte beispielsweise, dass ein Fahrzeug mit autonomer Technik ungefähr so viel kosten könnte wie ein gut ausgestatteter Oberklassewagen. Solche Entwicklungen nähren die Hoffnung, dass auch der private Besitz von autonomen Fahrzeugen in greifbare Nähe rückt.

Hinzu kommt, dass Unternehmen wie Lyft diskutieren, dass selbst Fahrer in ihrem Netzwerk in Zukunft eigene autonome Fahrzeuge kaufen und über die Plattform vermieten oder selbst nutzen könnten. Dieses Modell steht sinnbildlich für einen Übergang von reinen Flottenlösungen hin zu einer Mischform, bei der sowohl gemietet als auch gekauft wird. Durch solche Ansätze könnten Privatpersonen im besten Fall vom vorhandenen Ökosystem autonomer Fahrzeugflotten profitieren, ohne sich ausschließlich auf Flottenbetreiber verlassen zu müssen. Der technologische Fortschritt allein reicht jedoch nicht aus, um den Besitz von Robotaxis breit in der Gesellschaft zu etablieren. Die Herausforderungen sind vielfältig.

Zum einen steht die Haftungsfrage im Raum – wer haftet im Schadenfall? Bisher sind Flottenbetreiber, die ihrerseits Versicherungen für ihre Fahrzeuge abschließen, verantwortlich. Ein verbreitetes Modell für private Besitzer existiert noch nicht, zumal die Softwareupdates und Sicherheitsüberprüfungen der Fahrzeuge kontinuierlich gewährleistet sein müssen, um einen sicheren Betrieb zu garantieren. Zudem werfen betriebliche Aspekte Fragen auf: Wie werden Updates eingespielt und Softwarelizenzen verwaltet? Reicht es, eine KI-basierte Fahrsoftware zu besitzen, oder wird sie in Zukunft als monatliches Abonnement zur Verfügung gestellt, ähnlich wie bei Smartphone-Apps? Erste Umfragen deuten darauf hin, dass Nutzer bereit wären, neben dem Anschaffungspreis auch monatliche Gebühren in einem überschaubaren Rahmen für Updates und Service zu zahlen, ähnlich einem Software-as-a-Service-Modell. Eine weitere Hürde bildet die Akzeptanz in der Bevölkerung. Während Studien belegen, dass viele Menschen sich eine Nutzung autonomer Fahrzeuge vorstellen können, sind sie im Grunde noch skeptisch gegenüber dem Gedanken des Eigentums.

Für einige dürfte die Sicherheit ein zentrales Thema sein, andere wiederum schätzen die Flexibilität von Mobilitätsdienstleistungen ohne eigenen Besitz. Das Vertrauen in Technologie, regulatorische Rahmenbedingungen und glaubwürdige Anbieter werden sich somit entscheidend auf die Entwicklung des Marktes auswirken. Deutschland als Industrieland und bedeutender Automobilstandort steht in dieser Debatte vor besonderen Herausforderungen und Chancen. Einerseits herrscht hier eine lange Tradition des Autobesitzes, verbunden mit hoher Infrastrukturqualität und der emotionalen Bindung vieler Menschen an das eigene Fahrzeug. Andererseits ist das Land aber auch Vorreiter bei der Entwicklung autonomer Technologien und hat das Potenzial, neue Standards hinsichtlich rechtlicher Rahmenbedingungen und Verbraucherschutz zu setzen.

Die Umgestaltung des Mobilitätsangebots hat darüber hinaus weitreichende ökologische Implikationen. Robotaxis bieten in städtischen Gebieten die Chance, den Individualverkehr zu reduzieren, Staus zu verringern und Emissionen nachhaltig zu senken. Ob der Besitz einzelner Nutzer diesen Effekten entgegenwirkt oder eher kompensiert wird, ist eine Frage der Nutzungsmuster und Erfahrung mit der Technologie. Ebenso sind Städte gefordert, ihre Infrastruktur an die neuen Anforderungen anzupassen, etwa durch spezielle Lade- und Parkzonen für autonome Fahrzeuge. Interessant ist auch der Blick auf Prognosen und Studien aus der Zukunftsforschung.

So hat ein Szenario, das bereits 2018 von General Motors entworfen wurde, gezeigt, dass der Anteil der persönlich genutzten autonomen Fahrzeuge den von Fahrzeugen in Robotaxi-Flotten langfristig übersteigen könnte. Diese Entwicklung ist freilich abhängig von vielen Rahmenbedingungen wie Kostenentwicklung, Regulierung und Nutzerakzeptanz. Doch er macht deutlich, dass der Markt für autonomes Fahren nicht zwingend ein Nullsummenspiel zwischen Mieten und Kaufen sein muss, sondern koexistierende und sich ergänzende Modelle möglich sind. Eine besondere Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch das Thema Datensicherheit und Privatsphäre. Bei Flottenfahrzeugen, die von Unternehmen betrieben werden, können umfassende Nutzerdaten gesammelt werden.

Beim privaten Besitz hingegen müssen Lösungen gefunden werden, die zugleich Komfort bieten und den Schutz persönlicher Daten gewährleisten. Zugang zu Software und Fahrzeugfunktionen könnten künftig differenziert gesteuert werden, was auch neue Geschäftsmodelle eröffnet. Aus wirtschaftlicher Sicht könnten weiterhin Leasingmodelle eine wichtige Rolle spielen. Privaten Besitzern würden damit zwar nicht alle Rechte an ihrem Fahrzeug übertragen, doch es könnte ihnen die Vorteile eines individuell verfügbaren autonomen Fahrzeugs ermöglichen, ohne deren hohe Anschaffungskosten vollständig tragen zu müssen. Solche Modelle könnten auch die Hemmschwelle gegen die Anschaffung persönlicher AVs senken und so breitere Akzeptanz erreichen.

Schlussendlich steht fest, dass die Frage „Robotaxi: Mieten oder Kaufen?“ nicht mit einem klaren Entweder-Oder beantwortet wird. Die Zukunft autonomer Fahrzeuge wird hybrider, von vielfältigen Nutzungsformen geprägt sein, die je nach Region, Nutzerbedürfnis und Anbieterangebot variieren. Großflotten werden Mobilität als Service in Städten weiterhin attraktiv machen, während Privatpersonen zunehmend Zugang zu eigenen autonomen Fahrzeugen erhalten könnten. Die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen sind tiefgreifend und erfordern Aufmerksamkeit seitens Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Autonome Mobilität wird unsere Art, uns fortzubewegen, transformieren.

Ob als Besteller eines Robotaxis datengesteuerter Flotten oder als Besitzer eines eigenen Fahrzeugs, das selbständig fährt – die Grundlagen des Verkehrs und der Automobilindustrie werden neu definiert. Diese Entwicklung ist unaufhaltsam und eröffnet zugleich Chancen für nachhaltigere, effizientere und individuellere Mobilitätsformen. Deutschland steht an der Schwelle zu dieser Zukunft und sollte die sich bietenden Möglichkeiten aktiv gestalten.

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