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Eine EPA ohne Wissenschaft: Wie die Umweltbehörde ihre Grundlage verliert und was das für die Zukunft bedeutet

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An EPA Without Science

Die jüngsten politischen Veränderungen in der US-Umweltbehörde EPA führen zu massiven Rückschritten im Umweltschutz. Die Abkehr von wissenschaftlich fundierter Politik gefährdet Klima, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung – eine detaillierte Analyse der Entwicklung und ihrer Folgen.

Die Environmental Protection Agency (EPA) galt seit ihrer Gründung als eine der wichtigsten Institutionen der Vereinigten Staaten, um den Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit sicherzustellen. Doch mit dem politischen Einfluss und den jüngsten signifikanten Richtungsänderungen gerät die Agentur in eine Krise, die weit über bürokratische Anpassungen hinausgeht. Die Abkehr von wissenschaftlich fundierter Entscheidungsfindung innerhalb der EPA stellt eine ernsthafte Gefahr nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Zukunftssicherheit des Landes dar. Im März 2025 kündigte Lee Zeldin, der neue Leiter der EPA, eine Reihe von 31 weitreichenden Maßnahmen an, die als die bedeutendste Deregulierungswelle in der Geschichte der Behörde bezeichnet wurden. Diese scharfen Eingriffe gingen weit über historische Muster hinaus und stellten eine radikale Kehrtwende gegenüber den bisherigen umweltpolitischen Standards dar.

Besonders brisant ist die Ankündigung, die sogenannte „Endangerment Finding“ aus dem Jahr 2009 neu zu bewerten – eine wissenschaftliche Feststellung, die Treibhausgasemissionen als Gefahr für die öffentliche Gesundheit und das Wohlbefinden anerkennt und somit die gesetzliche Grundlage für Klimaschutzmaßnahmen unter dem Clean Air Act bildet. Dieses Vorhaben wurde bereits in der ersten Trump-Administration diskutiert, damals aber nicht umgesetzt. Die Entscheidung Zeldins, diesen Weg nun einzuschlagen, ist ein bedeutendes Signal: eine bewusste Deregulierung, die wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert und die Klimapolitik systematisch zurückfährt. Neben der Neubewertung der Endangerungserklärung verzichtete die EPA unter Zeldin auch auf die verpflichtende Meldung von Treibhausgasemissionen seitens Kraftwerken und Industriebetrieben. Das bedeutet eine emotionale Schwächung der Möglichkeiten zur Kontrolle und Reduktion klimaschädlicher Emissionen.

Diese neue Ausrichtung steht im starken Gegensatz zur vorherigen Phase, in der die EPA stolz auf den Greenhouse Gas Reduction Fund war, eine Förderung von 27 Milliarden US-Dollar, ermöglicht durch das Inflation Reduction Act unter Präsident Biden und Vizepräsidentin Harris, die größte Klimainvestition in der Geschichte der USA. Diese Gelder zielten darauf ab, den Ausbau sauberer Energiequellen voranzutreiben und den Übergang zu einer CO₂-armen Wirtschaft zu unterstützen. Zeldins Politik setzt dem einen harten Schnitt entgegen und verfolgt stattdessen das Ziel, fossile Brennstoffe wieder zum dominierenden Wirtschaftsfaktor zu machen. Unter der neuen Führung werden Umweltvorschriften nur noch rudimentär durchgesetzt. Die EPA erlaubte Industrieunternehmen in einem offenen Aufruf, Ausnahmen von den geltenden Luftverschmutzungsvorschriften einfach per E-Mail zu beantragen – eine Praxis, die unmittelbar von Betreibern der umweltschädlichsten Kohlekraftwerke angenommen wurde.

Auch bei chemischen Produktionsanlagen wurde die Bereitschaft signalisiert, Grenzwerte für toxische Luftemissionen zu lockern oder ganz außer Kraft zu setzen. Diese Entwicklungen werfen grundlegende Fragen auf, wie jene nach der Rolle von Wissenschaft in der Gesetzgebung und Verwaltung. Die EPA war lange Zeit ein Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Erkenntnisse – Messungen, Studien und Analysen – als Basis für politische Entscheidungen dienten. Diese Evidenzbasierung stellte sicher, dass Regulierungen den Schutz von Ökosystemen und Menschen gesundheitlich sichern konnten. Mit der Ersetzung der Wissenschaft durch politische Ideologie und wirtschaftliche Interessen untergräbt die Agency ihre eigene Kernaufgabe.

Die gegenwärtigen Entscheidungen sind somit nicht nur ein bürokratischer Rückschritt, sondern auch ein Schlag gegen das Vertrauen in staatliche Institutionen, die objektive Daten zur Basis ihrer Handlungen machen. Indem wichtige Umweltinformationen nicht mehr systematisch erfasst werden, fehlt künftig eine solide Datengrundlage für wirksame Gegenmaßnahmen gegen den Klimawandel. Die langfristigen Auswirkungen auf Umwelt- und Gesundheitsschutz könnten verheerend sein. Doch diese Umorientierung spiegelt sich nicht nur auf der Umweltbehörde wider, sondern ist Teil einer umfassenderen politischen Strategie, die viele Bundesbehörden betrifft. So fördert etwa die neue Leitung des Gesundheitsministeriums Impfzweifel, und das Bildungsministerium versucht, Lehrpläne zu kontrollieren und zu beschränken.

Die EPA reiht sich damit in eine Reihe von Institutionen ein, die ihre vorherige Mission zugunsten ideologischer Zielsetzungen verlassen. Die Umkehr von umweltpolitischen Errungenschaften wie der Begrenzung von Luft- und Wasserverschmutzung steht in klarem Gegensatz zu den globalen Anforderungen. Internationale Abkommen und wissenschaftliche Konsensen rufen dazu auf, die Emissionen zu reduzieren und nachhaltige Praktiken zu etablieren, um katastrophale Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden. Die USA, einst ein Vorreiter in der Forschung und politischen Umsetzung, laufen Gefahr, durch die Änderungen in der EPA eine negative Vorbildrolle einzunehmen. Neben den offensichtlichen ökologischen Folgen hat die Vernachlässigung wissenschaftlicher Standards auch ökonomische Konsequenzen.

Der vorantreibende Kohle-, Öl- und Gas-Sektor könnte angesichts sinkender Investitionen in erneuerbare Energien letztlich Wettbewerbsfähigkeit verlieren, während die USA internationale Chancen im Zukunftsmarkt sauberer Technologien verspielen. Dies gefährdet nicht nur das nationale Wirtschaftswachstum, sondern auch Arbeitsplätze in innovativen Branchen. Der öffentliche Diskurs wird zudem durch die politische Instrumentalisierung der Behörde zunehmend polarisiert. Anstatt gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wird die EPA zum Schauplatz ideologischer Auseinandersetzungen, bei denen wissenschaftliche Erkenntnisse oft als politische Angriffsflächen dienen. Dies erschwert eine faktenbasierte und konsensorientierte Herangehensweise an eines der drängendsten Probleme unserer Zeit.

Abschließend zeigt die aktuelle Krise der EPA exemplarisch, wie wichtig es ist, wissenschaftliche Expertise und evidenzbasierte Politik zu schützen. Die Umweltbehörde muss als unabhängige Institution agieren können, die Umwelt- und Gesundheitsschutz garantiert und dabei die wissenschaftlichen Erkenntnisse an erster Stelle stehen. Ansonsten droht nicht nur ein Rückschritt in der Klimapolitik, sondern eine generelle Schwächung des demokratischen Prozesses und des gesellschaftlichen Fortschritts. Die Herausforderungen des Klimawandels, der Artenvielfalt und der Umweltverschmutzung lassen sich nur durch verantwortungsbewusstes, fundiertes Handeln lösen. Die jüngsten Veränderungen bei der EPA sind daher ein Warnsignal, das ernst genommen werden muss – von der Politik genauso wie von der Gesellschaft insgesamt.

Nur durch einen klaren Bekenntnis zur Wissenschaft und einem starken Umweltbewusstsein kann die Umweltbehörde ihre entscheidende Rolle erfüllen und die Grundlagen für eine lebenswerte Zukunft sichern.

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