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Die unterschätzte Kraft der Adverbien: Warum sie mehr Beachtung verdienen

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Defending Adverbs Exuberantly If Conditionally

Adverbien gelten oft als überflüssige Stilmittel im Schreiben, doch sie sind ein essenzieller Teil der Sprache, der Texte lebendiger und nuancierter macht. Eine differenzierte Betrachtung zeigt, wie Adverbien gezielt eingesetzt werden können, um Bedeutung zu vertiefen und Charaktere glaubwürdiger zu gestalten.

Adverbien sind ein Teil der Sprache, der häufig in der Kritik steht. In vielen Schreibseminaren, insbesondere in MFA-Programmen und Workshops zu kreativem Schreiben, wird Anfängern oft geraten, Adverbien so gut wie möglich zu vermeiden. Sätze wie "Er sagte wütend" oder "Sie lächelte glücklich" werden als Zeichen mangelnder Präzision und stilistischer Schwäche gesehen. Die Warnung, dass "die Straße zur Hölle mit Adverbien gepflastert sei", stammt nicht nur von Kritikern, sondern ist auch als scharfe Mahnung von Autoren wie Stephen King bekannt geworden. Doch lohnt es sich, diese vorherrschende negative Haltung gegenüber Adverbien zu hinterfragen und ihnen wieder die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen? Diese Frage soll hier intensiv beleuchtet werden.

Zunächst einmal sind Adverbien ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Sprache. Sie geben zusätzliche Informationen über Zeit, Ort, Art und Weise oder Intensität einer Handlung und erweitern dadurch den Ausdrucksraum eines Textes. Während es oft richtig ist, überflüssige Adverbien zu streichen, weil sie eine ohnehin schon verständliche Aussage wiederholen oder nichtssagend sind, gibt es zahlreiche Beispiele, in denen gerade das Adverb die Aussage bereichert oder sogar völlig neue Bedeutungen erschafft. Ein häufig genanntes Beispiel für den Missbrauch von Adverbien ist der Satz "Bob lief schnell." Hier erscheint das Adverb "schnell" redundant, denn „laufen“ impliziert bereits eine schnelle Fortbewegungsart.

Besser wäre, ein stärkeres Verb wie "sprinten" zu verwenden. Doch das ist nur eine Facette der Debatte. Denn Adverbien können auch Stimmungen ausdrücken, die Handlung nuancieren oder Charaktereigenschaften verdeutlichen. Sie können zeigen, wie eine Person etwas tut oder in welchem Gemütszustand sie sich befindet. So wird beispielsweise aus "Cheryl jubelte fröhlich" ein klares Gefühl vermittelt, doch "Cheryl jubelte traurig" beschreibt eine emotionale Komplexität, die kein einfaches Verb ersetzen könnte.

Die Kunst liegt demnach nicht im völligen Verbot von Adverbien, sondern im bewussten Einsatz. Es geht darum, jene Adverbien zu finden, die nicht bloß offensichtliche Informationen wiedergeben, sondern Interesse wecken und Bedeutungen vertiefen. Ein Satz wie "Ich liebe dich", sagte er wütend, gewinnt eine ganz neue Dimension. Das Adverb „wütend“ stellt eine unerwartete Gegensätzlichkeit her und bringt die Zwiespältigkeit der Aussage zum Vorschein. Im Gegensatz dazu ist es oft unnötig, „er sagte wütend“ zu verwenden, wenn der Tonfall oder der Kontext die Wut bereits deutlich machen.

Die häufige Kritik an Adverbien entsteht also meist aus einer falschen Anwendung oder Denkweise. Viele Anfänger verwenden Adverbien als schnelle Erklärungen für Emotionen oder Handlungsweisen, ohne dass diese dem Text Mehrwert bringen. Doch innen, in kreativen Werken großer Autoren, finden sich immer wieder durchdachte und gezielt eingesetzte Adverbien, die genau dort ihren Platz haben, wo sie Sprache verdichten oder Charakterisieren helfen. Denis Johnsons Werk „Jesus’ Son“ ist ein beeindruckendes Beispiel für den kreativen Umgang mit Adverbien. Dort begegnet dem Leser unter anderem die Beschreibung eines sterbenden Mannes, der „laut und grob schnarcht“.

Das Adverb „grob“ führt hier eine ungewöhnliche Perspektive ein, weil das Bild aus der Sicht eines rauen, bewusstlosen oder gar drogenabhängigen Erzählers gezeigt wird. Die Verwendung des Adverbs ist also nicht nur sprachlich kreativ, sondern auch charakterbildend und stimmungsvoll. Solche stilistischen Entscheidungen verleihen Texten eine Einzigartigkeit, die weder striktem „show don't tell“ noch einem völligen Verzicht auf Adverbien gerecht wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass „show don’t tell“ oft missverstanden wird. Es geht nicht darum, emotionale Zustände oder Gedanken der Figuren strikt auszuschließen oder nur durch Beschreibungen sichtbar zu machen.

Es handelt sich vielmehr um eine Empfehlung, wichtige Informationen, besonders emotionale Nuancen, nicht redundant mit Erklärungen zu versehen, sondern sie durch die Handlung oder durch Bilder zu vermitteln. Dennoch hat das Erklären, also das „telling“, seine Berechtigung, zum Beispiel um Spannungen aufzubauen, den Rhythmus eines Textes zu steuern oder bestimmte Punkte zu betonen. Daher hängt der Wert eines Adverbs stark vom jeweiligen Kontext, Textgenre und Stil ab. In einem atmosphärischen, vielleicht fast experimentellen Roman kann ein bewusst mehrfach gesetztes Adverb Teil einer poetischen Sprache sein. In einem straff erzählten Thriller hingegen sollte man den Einsatz von Adverbien wohl dosieren, damit der Text nicht zu schwülstig wirkt.

Die Kernfrage sollte immer sein: Verändert das Adverb die Bedeutung des Satzes oder gibt es einfach etwas Offensichtliches wieder? Mindestens ebenso wichtig wie die Frage, ob ein Adverb inhaltlich gerechtfertigt ist, ist die, ob es stilistisch passt. Ein sorgfältig erstellter Text lebt von der Absicht des Autors und dessen Verständnis für Klang, Rhythmus und Lesefluss. Das bedeutet, dass gerade auch stilistische Regeln für Schreibende flexibel gehandhabt werden können und müssen. Letztlich möchten Schriftsteller Werkzeuge nutzen, die ihnen am besten helfen, ihre Botschaft zu vermitteln. Adverbien gehören zu diesem Werkzeugkasten und sollten nicht aus ideologischen Gründen tabuisiert werden.

Außerdem gibt es viele Adverbien, die gar nicht das fragwürdige Image tragen, wie zum Beispiel zeitliche oder Ortsangaben: „immer“, „gestern“, „dort“ oder Modaladverbien wie „wirklich“ oder „teilweise“. Diese sind in der Alltagskommunikation und in Texten schlicht notwendig. Ein völliger Verzicht auf Adverbien ist sprachlich und kommunikativ kaum denkbar. Die heutige Schreibkultur profitiert von mehr Diversität im Umgang mit Sprache und Textformen. Das bedeutet, dass auch die kontrovers diskutierten Adverbien eine faire und differenzierte Behandlung verdienen.

Eine ausschließliche Ablehnung mag für Regelwerke und didaktische Zwecke zunächst hilfreich sein, kann jedoch den kreativen Freiraum von Autorinnen und Autoren unnötig beschneiden. Zusammenfassend zeigt sich, dass Adverbien weder per se gut noch schlecht sind. Sie werden dann zur Gefahr oder Schwäche eines Textes, wenn sie unüberlegt und redundant eingesetzt werden. Werden sie aber gezielt und bewusst verwendet, können sie das Bild abrunden, Stimmungen vermitteln, Texturen schaffen und Figuren charakterisieren. Gerade in der heutigen Literatur, die sich von rigiden Regeln emanzipiert, ist das Spiel mit Sprache, inklusive Adverbien, eine Form der künstlerischen Freiheit, die durchaus verdient, vehement verteidigt zu werden.

Letzten Endes ist Schreiben ein Handwerk mit Prinzipien, aber auch ein individuell geprägter kreativer Prozess. Die Regeln sollten als Leitlinien verstanden werden, nicht als unverrückbare Grenzen. Adverbien, richtig dosiert und mit Bedacht gewählt, ermöglichen es, Texte nicht nur klarer, sondern auch lebendiger, überraschender und menschlicher zu machen. Die Wiederentdeckung der Adverbien könnte somit ein Schritt zu mehr sprachlicher Vielfalt und Tiefe sein, sowohl in der Literatur als auch im journalistischen Schreiben.

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