Steuern und Kryptowährungen

Standard Chartered erkennt Wachstumspotenziale bei der Tokenisierung jenseits von Stablecoins

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Standard Chartered Sees New Growth Frontiers in Non-Stablecoin Tokenization

Standard Chartered analysiert den nächsten Entwicklungsschritt der Tokenisierung von realen Vermögenswerten und hebt die Chancen im Bereich nicht-stabiler Token hervor. Die Bank sieht besonders bei illiquiden Assets wie Private Equity und Rohstoffen großes Potenzial, während regulatorische Fortschritte und technologische Innovationen die Branche bewegen.

Die Tokenisierung realer Vermögenswerte hat sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Thema in der Finanzwelt entwickelt. Insbesondere Stablecoins – Kryptowährungen, deren Wert an einen stabilen Referenzwert wie den US-Dollar oder Gold gekoppelt ist – dominieren derzeit den Markt für tokenisierte Vermögenswerte. Doch Standard Chartered, eine weltweit führende Investmentbank, sieht bereits die nächsten großen Wachstumsfelder bei nicht-stabilen tokenisierten Assets, also jenen Token, die nicht direkt an traditionelle Währungen oder Rohstoffe gebunden sind. Diese Entwicklung verspricht erhebliche Innovationen und eine Erweiterung der Anwendungsbereiche der Tokenisierung weit über die bisher bekannten Grenzen hinaus. Die Tokenisierung ist eine der zentralen Anwendungen der Blockchain-Technologie und bildet die Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt (TradFi) und der digitalen Wirtschaft.

Dabei werden Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe in digitale Tokens umgewandelt, die dann auf einer Blockchain gehandelt, transferiert oder als Sicherheit verwendet werden können. Bisher haben Stablecoins aufgrund ihrer Stabilität und Nutzung als Tauschmittel eine dominierende Rolle im Markt eingenommen. Insgesamt entfällt jedoch nur ein relativ kleiner Anteil auf nicht-stabile Token, deren Bedeutung künftig jedoch deutlich wachsen dürfte. Standard Chartered weist in einem kürzlich veröffentlichten Forschungsbericht darauf hin, dass der Markt für nicht-stabile tokenisierte reale Vermögenswerte derzeit etwa 23 Milliarden US-Dollar umfasst. Das entspricht nur rund zehn Prozent des Volumens, das der Stablecoin-Markt erreicht hat.

Diese vergleichsweise kleine Marktbedeutung offenbart jedoch ein großes Wachstumspotenzial, vor allem wenn regulatorische Klarheit weiter zunimmt und die Vorteile von tokenisierten nicht-stabilen Vermögenswerten stärker zum Tragen kommen. Die Bank betont, dass der Schlüssel zum Erfolg der Tokenisierung vor allem in den Bereichen liegt, in denen Tokenisierung echte Effizienz- und Liquiditätsvorteile gegenüber ihren traditionellen Pendants bieten kann. Illiquide Vermögensklassen wie Private Equity, Privatkredite sowie Rohstoffe gelten dabei als besonders geeignet, da sie derzeit oft durch lange Abwicklungszeiten, komplexe Verwaltungsprozesse und eingeschränkte Handelbarkeit gekennzeichnet sind. Tokenisierung kann hier zu schnelleren Transaktionen, reduzierten Kosten und erhöhter Transparenz beitragen. Dabei spielen auch regulatorische Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle.

Unterschiedliche Jurisdiktionen wie Singapur, die Schweiz, die Europäische Union oder Jersey haben bereits bedeutende Fortschritte beim Aufbau von Richtlinien und Compliance-Anforderungen für tokenisierte Assets erzielt. Die regulatorische Entwicklung wirkt unterstützend für das Wachstum, jedoch stehen noch immer Herausforderungen im Bereich der einheitlichen Know Your Customer (KYC)-Standards und Anti-Geldwäsche-Maßnahmen (AML) im Weg. Inkompatible oder uneinheitliche Regelungen erschweren die grenzüberschreitende Nutzung und breitere Akzeptanz tokenisierter nicht-stabiler Vermögenswerte. Die wachsende Aufmerksamkeit der traditionellen Finanzindustrie und institutioneller Investoren gegenüber der Tokenisierung spiegelt sich im Engagement von Standard Chartered wider. Die Bank sieht hier eine Chance, neue Märkte zu erschließen und innovative Finanzprodukte zu entwickeln, die stärker auf die reale Wirtschaft als bisher im Kryptosektor ausgerichtet sind.

Private Kreditfonds, die bereits erste Schritte in Richtung tokenisierter Finanzierung unternommen haben, zeigen beispielhaft, wie Tokenisierung die Abwicklung beschleunigen und Kosten senken kann. Anders als bei Stablecoins, die vor allem als digitale Zahlungsmittel und zur Geldtransfers genutzt werden, kann die Tokenisierung nicht-stabiler Assets vor allem in vermögensverwaltenden und kapitalmarktbezogenen Anwendungsfällen echte Mehrwerte schaffen. Die Tokenisierung von bereits liquiden Märkten, zum Beispiel bei Gold oder börsengehandelten US-Aktien, hat sich bislang weniger durchgesetzt, da die Prozesse hier oft schon ausreichend effizient sind und die Blockchain-Technologie keine klare Zusatznutzen bietet. Standard Chartered prognostiziert, dass das nächste große Wachstumspotenzial insbesondere aus der verstärkten Tokenisierung von Private Equity und liquiden Rohstoffen kommen wird. Private Equity beispielsweise ist traditionell ein stark illiquider Markt mit langen Investitionszyklen, der von der erhöhten Handelbarkeit und der Möglichkeit zur Fraktionierung durch Tokenisierung profitieren kann.

Ähnliches gilt für Rohstoffe, bei denen Tokenisierung die Handelbarkeit erhöhen und Transaktionsprozesse vereinfachen kann. Neben den intrinsischen Vorteile der Tokenisierung stellt Standard Chartered auch technologische Entwicklungen in den Vordergrund. Skalierbare und leistungsfähige Blockchain-Netzwerke ermöglichen schnellere Transaktionen und geringere Kosten, was insbesondere für illiquide Vermögenswerte essenziell ist. Zudem wird durch Smart Contracts eine automatisierte Abwicklung und Einbindung komplexerer Vertragsstrukturen möglich, was traditionelle manuelle Prozesse abzulösen vermag. Die Kombination aus regulatorischem Fortschritt, technologischem Innovationsdruck und steigendem Interesse institutioneller Akteure schafft ein Umfeld, in dem nicht-stabile tokenisierte Vermögenswerte in den nächsten Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen dürften.

Standard Chartered sieht in diesem Wandel eine gute Gelegenheit, sich als Vorreiter im Bereich digitalen Vermögensmanagements und Finanzinnovation zu positionieren. Darüber hinaus trägt die zunehmende Standardisierung und interoperable Infrastruktur für Tokenisierung dazu bei, verschiedene Asset-Klassen in einem Ökosystem zu vereinen und so vielfältige Finanzprodukte und Anlagestrategien zu ermöglichen. Dies kann institutionellen Investoren erlauben, Portfolios schneller und flexibler an ihre Bedürfnisse anzupassen. Abschließend lässt sich sagen, dass die Tokenisierung von nicht-stabilen digitalen Vermögenswerten trotz ihrer aktuellen noch relativ geringen Marktdurchdringung vor einem langfristigen Aufschwung steht. Die Kombination aus regulatorischer Öffnung, technologischen Fortschritten und dem realen Nutzen in der Abwicklung und Handelbarkeit illiquider Assets macht diesen Sektor attraktiv für Investoren, Unternehmen und Finanzinstitutionen.

Standard Chartered positioniert sich als wegweisender Akteur, der die Chancen dieser neuen Wachstumsfronten erkennt und aktiv gestaltet. Die Aussicht auf eine breitere und tiefere Integration von tokenisierten Vermögenswerten in die traditionelle Finanzwelt bietet nicht nur für Investoren, sondern auch für die gesamte Wirtschaft interessante Perspektiven. Effizientere Märkte, verbesserte Liquidität und transparentere Handelsprozesse könnten zukünftig helfen, Kapitalströme besser zu lenken und Innovationen anzustoßen. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie schnell sich diese aufstrebenden Märkte entwickeln und welche Rolle etablierte Finanzakteure dabei spielen werden.

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