In einer Zeit, in der die Inflation stetig steigt und die Lebenshaltungskosten immer weiter zunehmen, scheint es vielen Menschen schwieriger denn je zu sein, ihre Finanzen im Griff zu behalten. Trotz eines guten Einkommens bleiben viele in finanzieller Unsicherheit oder sogar in Schulden gefangen. Rachel Cruze, eine anerkannte Expertin für persönliches Finanzmanagement, hat in einem aktuellen Video vier Schlüsselgewohnheiten benannt, die Menschen finanziell arm halten, unabhängig davon, wie viel sie verdienen. Diese Erkenntnisse gehören zu den wichtigsten Ratschlägen für alle, die langfristig finanziell unabhängig werden wollen. Der erste Grund, warum viele trotz eines hohen Gehalts nicht wirklich wohlhabend werden, ist das Leben über den eigenen Verhältnissen.
Ein häufiger Fehler ist es, den Lebensstil an einem höheren Einkommen auszurichten, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie nachhaltig dieser ist. Wer permanent mehr ausgibt, als er einnimmt, wird früher oder später in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Dies passiert nicht nur Menschen mit plötzlichen Einkommenseinbußen, sondern ebenso jenen, die nie an ihr Budget denken und einfach den Fluss der Ausgaben laufen lassen. Ein realistisches Budget hilft, die Kontrolle über die Ausgaben zurückzugewinnen und Prioritäten besser zu setzen. Rachel Cruze empfiehlt, sich mit seinen Einnahmen und Ausgaben intensiv auseinanderzusetzen und zum Beispiel Finanz-Apps wie EveryDollar zu nutzen, um den Überblick zu behalten.
Die zweite finanzielle Stolperfalle, die Cruze beschreibt, ist das Normalisieren von Schuldenzahlungen. Laut dem Northwestern Mutual 2025 Planning & Progress Study liegt die durchschnittliche persönliche Verschuldung der Amerikaner – ohne Hypotheken – bei etwa 21.500 US-Dollar. Viele Menschen akzeptieren hohe Kreditkartenschulden, Autokredite oder medizinische Rechnungen als festen Bestandteil ihres monatlichen Budgets. Diese Gewöhnung an regelmäßige Zahlungen an Gläubiger entzieht jedoch die Möglichkeit, Vermögen aufzubauen, da ein großer Teil des Einkommens in Zinszahlungen oder Tilgungen fließt, anstatt investiert oder gespart zu werden.
Der sinnvolle Umgang mit Schulden bedeutet für Cruze, sie konsequent und strategisch abzubauen. Besonders beliebt ist die sogenannte Debt Snowball Methode, bei der zuerst die kleinsten Schulden abbezahlt werden, um schnell Erfolge zu sehen und motiviert zu bleiben. Der so frei werdende Betrag kann dann für Investitionen und den Vermögensaufbau genutzt werden. Ein weiterer entscheidender Punkt, den Cruze hervorhebt, ist das Fehlen einer konsequenten Spargewohnheit. Während nach Angaben des Bureau of Economic Analysis die Sparquote der Amerikaner im April 2025 durchschnittlich bei 4,9 Prozent des verfügbaren Einkommens lag, verfügen viele Haushalte über keinerlei Notfallreserve.
Ohne finanzielle Rücklagen sind sie gezwungen, bei unerwarteten Ausgaben Schulden zu machen oder schwierige finanzielle Entscheidungen zu treffen. Der Aufbau eines Notgroschens sollte daher Priorität haben. Finanzielle Sicherheit beginnt mit kleinen, aber regelmäßigen Sparbeträgen, die idealerweise automatisiert werden. Sobald eine erste Rücklage vorhanden ist, kann man sich an mittel- bis langfristige Sparziele machen, wie die Vorsorge für Altersgebahren oder größere Investitionen. Viele Menschen übersehen auch die Macht des Investments, um Geld nachhaltig zu vermehren.
Cruze betont, wie wichtig es ist, nicht nur zu sparen, sondern aktiv für die Zukunft vorzusorgen. Geld, das nur auf dem Konto liegt, verliert durch Inflation an Wert. Wer kontinuierlich investiert – etwa in Aktien, Fonds oder andere Anlageformen – profitiert vom Zinseszinseffekt und kann langfristig sein Vermögen steigern. Allerdings ist das Investieren kein Selbstläufer und erfordert Wissen sowie eine klare Strategie, was viele ohne Beratung scheuen. Sich rechtzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen und beispielsweise auf bewährte Methoden wie das regelmäßige Sparen in breit gestreute Indexfonds zu setzen, kann jedoch finanzielle Freiheit langfristig sichern.
Zusammenfassend zeigt Rachel Cruze eindrucksvoll, dass ein hohes Einkommen allein nicht ausreicht, um finanziellen Wohlstand zu erreichen. Die Angst, den eigenen Lebensstil einschränken zu müssen oder die Überzeugung, Schulden seien normal, wirken sich negativ auf die Vermögensbildung aus. Ebenso kritisch ist das Vernachlässigen von Spar- und Investitionsstrategien. Wer seine Ausgaben messbar macht, Schulden konsequent abbaut und parallel spart und investiert, legt den Grundstein für eine stabile finanzielle Zukunft. Diese Tipps sind nicht nur für Menschen mit durchschnittlichem Einkommen relevant, sondern gerade auch für jene, die vermeintlich genug verdienen und dennoch kein Vermögen aufbauen.
Die Finanzexpertin zeigt, dass es primär auf die eigenen Gewohnheiten ankommt. Wer diese richtig gestaltet und sich diszipliniert an einen Plan hält, hat gute Chancen, aus der sogenannten Armutsfalle trotz hohem Verdienst auszubrechen. Finanzielle Bildung und bewusste Entscheidungen sind hierbei der Schlüssel zum Erfolg. Auch in Zeiten von wirtschaftlicher Unsicherheit lohnt sich daher eine Rückbesinnung auf das Wesentliche bei den eigenen Finanzen: Budgetierung, Schuldenverwaltung, Sparen und gezieltes Investieren. Der Erkenntnisprozess von Rachel Cruze gibt vielen Hoffnung, dass es möglich ist, auch unabhängig vom Gehalt langfristig finanziell besser dazustehen.
Mit einer klaren Strategie und der richtigen Einstellung zur eigenen Geldverwaltung steht einer soliden Vermögensentwicklung nichts mehr im Weg.