In einer Zeit, in der die Abhängigkeit von satellitengestützten Navigationssystemen wie GPS und Galileo stetig wächst, stellt die Anfälligkeit dieser Technologien für Störungen und Manipulationen eine ernstzunehmende Herausforderung dar. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat das französische Unternehmen Sodern mit Astradia einen hochmodernen Sternensucher entwickelt, der eine präzise, robuste und sichere Alternative für die Navigation bietet – völlig unabhängig von GNSS-Signalen. Die innovative Lösung verbindet optische Himmelsbeobachtung mit Trägheitsmessungen und hebt die Luftfahrtnavigation in eine neue Dimension der Zuverlässigkeit und Sicherheit. Soderns Astradia ist speziell für die Anforderungen von Luftfahrzeugen konzipiert, insbesondere für zivile und militärische Träger. Das Gerät nutzt Sterne als natürliche Navigationsreferenzen, wodurch es an jedem Ort auf der Erde, bei Tag und Nacht, zuverlässig eingesetzt werden kann.
Durch die Kombination mit einer Inertialnavigationseinheit entstehen präzise Lagebestimmungen und Flugpositionsdaten, die selbst in GNSS-gestörten oder völlig signalfreien Umgebungen überzeugen. Dies macht Astradia zu einem unverzichtbaren Instrument für alle Betreiber, die ihre Flugsicherheit und Navigationsgenauigkeit maximieren wollen, ohne sich der Gefahr von Signalstörungen auszusetzen. Ein entscheidender Vorteil von Astradia liegt in seiner Unabhängigkeit von Funk- und Satellitensignalen. Auf diese Weise wird nicht nur die Gefahr von Signaljammern oder Spoofing-Maßnahmen vermieden, sondern auch die Betriebssicherheit hinter feindlichen Linien oder in entlegenen Regionen erheblich erhöht. Zudem sendet das Gerät selbst keinerlei elektromagnetische Signale aus, was militärischen Anwendungen zugutekommt, bei denen elektronische Tarnung essenziell ist.
Diese Eigenschaften sorgen dafür, dass Astradia eine vertrauenswürdige Alternative zur herkömmlichen satellitengestützten Positionsbestimmung darstellt und gleichzeitig die Ausfallsicherheit der Navigationssysteme signifikant verbessert. Die Technologie und das Know-how hinter Astradia basieren auf Jahrzehnten der Sodern-Forschung und Entwicklung im Bereich optischer Sternensucher, die bereits vielfach im Weltraum erprobt sind. Die Genauigkeit bei der Fixierung von Himmelsobjekten erreicht wenige Bogensekunden und entspricht damit einer Positionsgenauigkeit von etwa einem Meter auf 70 Kilometern Entfernung. Diese Präzision ist für die Ausrichtung und Nachjustierung von Inertialsystemen entscheidend und eröffnet zusätzliche Einsatzmöglichkeiten, die höchste Anforderungen an die Positionierung und Ausrichtung stellen. Komfort und Integration spielen bei der Entwicklung von Astradia ebenfalls eine bedeutende Rolle.
Mit kompakten Abmessungen von 176 mal 185 mal 207 Millimeter und einem Gewicht von weniger als drei Kilogramm passt sich das System flexibel an verschiedenste Luftfahrzeuge an, von unbemannten Drohnen bis hin zu großen Überwachungsflugzeugen. Die monoblockartige Bauweise vereinfacht die Installation und reduziert den Wartungsaufwand, was Betriebskosten senkt und die Nutzerfreundlichkeit erhöht. Diese Vielseitigkeit macht Astradia zu einer wirtschaftlich attraktiven und technisch robusten Lösung für vielfältige Anwendungen in der Luftfahrt. Ein spezieller Fokus bei der Entwicklung lag auf der kontinuierlichen Verfügbarkeit von Messdaten. Astradia liefert mit einer Frequenz von mehreren Messungen pro Sekunde Positions- und Lageinformationen, die eine unterbrechungsfreie Navigation gewährleisten – unabhängig von Wetterbedingungen, geographischer Lage oder Tageszeit.
Gerade bei langen Flügen über Ozeane oder abgelegene Gebiete trägt dies maßgeblich zur Sicherheit und zur Minimierung von Driftfehlern in den Trägheitsnavigationssystemen bei. Die Markteinführung von Astradia im Juni 2025 stellt einen bedeutenden Schritt für Sodern dar, der das Unternehmen als Vorreiter bei innovativen Navigationslösungen positioniert. Für etwa 250.000 Euro netto bietet das System eine bahnbrechende Alternative für Organisationen, die auf höchste Navigationssicherheit angewiesen sind. Die Präsentation auf der Internationalen Luftfahrtschau SIAE am Le Bourget im Jahr 2025 ermöglicht es Interessenten, sich einen umfassenden Eindruck von der Technologie zu verschaffen und mögliche Einsatzszenarien zu evaluieren.
Die Einsatzmöglichkeiten für Astradia gehen weit über traditionelles Fliegen hinaus. Neben zivilen Verkehrsflugzeugen und militärischen Kampfflugzeugen finden besonders Überwachungsdrohnen und Spezialflugzeuge für Sicherheitseinsätze großes Interesse. Im Kontext zunehmend komplexerer Bedrohungsszenarien, bei denen jegliche Abhängigkeit von Satellitensignalen als Schwachstelle gilt, verspricht die Verfügbarkeit eines nicht flarebaren, autonomen Navigationssystems wie Astradia enorme Vorteile. Zudem steht die Nutzung bei zukünftigen Technologien im Raum, bei denen hochpräzises Orientieren und Verfolgen essenziell sind. Hier können auch Anwendungen im Bereich von Raumfahrt, Forschung und anderen hochtechnologischen Gebieten profitieren.
Die präzise Sternverfolgung und die Fähigkeit, die natürliche Umgebungsreferenz der Sterne ohne aktive Signalaussendung zu nutzen, bieten zahlreiche Perspektiven für innovative Navigations- und Orientierungssysteme. Insgesamt positioniert sich Astradia als strategisch wertvolle Technologie, die die Abhängigkeit von traditionellen GNSS-Infrastrukturen nachhaltig reduziert. Das Produkt unterstützt Betreiber dabei, auf wechselnde geopolitische und technologische Herausforderungen im Bereich der Navigation vorbereitet zu sein und zugleich Sicherheit, Diskretion und Zuverlässigkeit zu erhöhen. Sodern zeigt mit Astradia, wie eine raffinierte Kombination aus bewährtem Sternenwissen und moderner Sensortechnik die Luftfahrt in puncto Navigation revolutionieren kann. Das Engagement von Sodern in die Entwicklung einer fortschrittlichen und dual nutzbaren Technologie spiegelt sich auch in der Anerkennung innerhalb von Verteidigungs- und Luftfahrtkreisen wider.