Der bekannte alternative Vermögensverwalter Blackstone hat erstmals in Kryptowährungen investiert – mit einem Kauf von knapp über einer Million US-Dollar in den Bitcoin-ETF von BlackRock. Diese Nachricht erreichte die Finanzwelt am 20. Mai 2025, als das Unternehmen eine Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC veröffentlichte. Obwohl die Investition im Vergleich zu Blackstones Gesamtportfolio von etwa 1,2 Billionen US-Dollar nur einen kleinen Bruchteil ausmacht, stellt dieser Schritt eine interessante Wendung in der bisher zurückhaltenden Haltung des Unternehmens gegenüber digitalen Assets dar. Die Investition von Blackstone konzentriert sich auf den iShares Bitcoin Trust ETF (IBIT), ein Produkt von BlackRock, dem weltweit größten Vermögensverwalter.
Blackstone hält laut dem Bericht 23.094 Anteile am IBIT, die einem Wert von rund 1,08 Millionen US-Dollar entsprechen. Diese Anteile sind Teil des Alternative Multi-Strategy Fund von Blackstone mit einem Fondsvolumen von 2,63 Milliarden US-Dollar. Neben dem Bitcoin-ETF hat Blackstone auch kleine Beträge in das Unternehmen Bitcoin Depot Inc., einen Betreiber von Krypto-Geldautomaten, sowie in den ProShares Bitcoin ETF (BITO) investiert.
Der Einstieg Blackstones in den Krypto-Sektor ist bemerkenswert, da das Unternehmen in der Vergangenheit eher skeptisch gegenüber Kryptowährungen war. CEO Steve Schwarzman äußerte im Jahr 2019 noch Zweifel an der Nützlichkeit von digitalen Währungen als Zahlungsmittel und gestand, die Technologie nicht vollständig zu verstehen. Seine Aussagen zeigten eine gewisse Distanz zu Kryptowährungen, wie er damals sagte: „Ich wurde in einer Welt groß, in der jemand Währungen kontrollieren muss.“ In den letzten Jahren hat sich jedoch das Interesse Blackstones an innovativen Anlageklassen weiterentwickelt, bei denen Krypto eine zunehmend relevante Rolle spielt. Die Welt der Bitcoin-ETFs erlebt aktuell eine deutliche Dynamik.
BlackRocks iShares Bitcoin Trust hat seit seiner Einführung im Januar 2024 einen beachtlichen Zulauf erhalten. Daten von Farside Investors zeigen, dass der Fonds seit Anfang April durchgehend Mittelzuflüsse verzeichnet – insgesamt über 46 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich liegen andere prominente Bitcoin-ETFs wie der Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund und der ARK 21Shares Bitcoin ETF deutlich zurück. Der stabile Zufluss in den IBIT-Fonds unterstreicht das derzeitige Vertrauen von Anlegern in regulierte Krypto-Investitionen in Form von börsengehandelten Fonds. Blackstone investiert zwar traditionell breit gefächert in Alternative Assets wie Private Equity, Immobilien, Kreditvergabe, Infrastruktur, Hedgefonds und Versicherungslösungen, doch die jüngste Beteiligung verdeutlicht die zunehmende Akzeptanz von Kryptowährungen als Anlageklasse auch bei institutionellen Vermögensverwaltern.
Mit einem verwalteten Kapital von rund 37 Milliarden US-Dollar an investierbarem Kapital allein zum Stichtag 31. März 2025, hat das Unternehmen die Ressourcen, um sein Engagement in Zukunft weiter auszubauen. Interessant ist auch der Vergleich zu anderen institutionellen Anlegern wie dem State of Wisconsin Investment Board, der als einer der ersten staatlichen Investmentfonds den Bitcoin-ETF in sein Portfolio aufgenommen hatte. Im ersten Quartal 2025 verkauften sie jedoch alle ihre IBIT-Anteile im Wert von ungefähr 3,7 Milliarden US-Dollar. Solche Dynamiken zeigen, dass der institutionelle Markt für Bitcoin-ETFs weiterhin von erheblichen Bewegungen geprägt ist und noch keine einheitliche Strategie vorherrscht.
Der Bitcoin-Markt selbst befindet sich ebenfalls in einem Aufwind. Der Preis von Bitcoin pendelte im Mai 2025 um die Marke von 108.600 US-Dollar mit einer moderaten Volatilität, wobei weitere große Kryptowährungen wie Ethereum, Solana und Cardano ebenfalls Kurssprünge verzeichnen konnten. Dies trägt zusätzlich zur Attraktivität von Krypto-Investments bei, speziell in Form von ETFs, die für viele institutionelle und private Anleger ein zugängliches Tor zu Bitcoin und anderen digitalen Assets darstellen. Die Entscheidung von Blackstone spiegelt den Wandel in der Wahrnehmung von Kryptowährungen auf institutioneller Ebene wider.
Während bis vor wenigen Jahren digitale Währungen meist als spekulative Anlage ohne stabilen Hintergrund galten, werden sie mittlerweile zunehmend als legitime Finanzprodukte akzeptiert. Die regulatorische Klarheit, die durch die Zulassung von Bitcoin-ETFs in den USA entstanden ist, bietet Investoren zudem mehr Sicherheit und Transparenz. Darüber hinaus ist der Einstieg von großen Playern wie Blackstone ein Signal für die generelle Reifung des Marktes. Wenn ranghohe Vermögensverwalter ihr Engagement in der Krypto-Branche verstärken, kann dies zu größerer Akzeptanz, mehr Liquidität und einer Verbesserung der Infrastruktur führen. Dies wiederum macht Investitionen in digitale Assets für eine noch breitere Anlegerbasis attraktiv.