Die digitale Spieleplattform Steam, betrieben von Valve, hat eine bedeutende Neuerung eingeführt, die es Spielern erleichtert, Spiele nach ihren individuellen Bedürfnissen zu finden. Ab sofort können Nutzer ihre Suche nicht nur auf Genre oder Beliebtheit beschränken, sondern auch gezielt nach Spielen suchen, die eine anpassbare Schwierigkeit bieten oder spezielle Barrierefreiheitsmerkmale besitzen. Diese Erweiterung markiert einen wichtigen Schritt hin zu mehr Inklusion und individualisiertem Gaming-Erlebnis, da sie es Spielern ermöglicht, ihre Spieleauswahl besser an ihre Fähigkeiten und Vorlieben anzupassen. Die Einführung der neuen Suchfunktion basiert auf einem erweiterten System von Tags, die Entwickler ihren Spielen zuordnen können. Dieses System ist in Kategorien wie visuelle, auditive, spielmechanische und Eingabefunktionen unterteilt.
Insbesondere die Spielmechanik-Kategorie enthält Features wie "anpassbare Schwierigkeit" und "speichern jederzeit", die das Gameplay flexibler gestalten. Zum Beispiel können Spieler, die Herausforderungen zu hart oder zu leicht finden, ein Spiel auswählen, das ihnen die Möglichkeit bietet, den Schwierigkeitsgrad während des Spielens zu verändern – ein Vorteil, der gerade für Gelegenheitsspieler oder solche mit besonderen Bedürfnissen enorm wichtig ist. Außerdem ermöglicht das System das Filtern nach Eingabemethoden wie "nur Mausbedienung" oder der Verfügbarkeit von Hilfsmitteln, etwa Tastenkombinationen und alternativen Steuerungsoptionen, die Spielern mit motorischen Einschränkungen entgegenkommen. Visuelle Tags umfassen unter anderem Optionen wie "Kamera-Komfort", die unangenehme Effekte wie Bildschirmzittern oder Bewegungsunschärfe abschalten lassen, was besonders für empfindliche Spieler und solche mit Bewegungs- oder Lichtempfindlichkeiten essenziell ist. Diese Initiative wird von Valve in enger Zusammenarbeit mit Spieleentwicklern und der Community umgesetzt.
Über 5000 Spieleentwickler haben inzwischen die Möglichkeit genutzt, ihre Titel mit diesen neuen Tags auszustatten. Damit steigt nicht nur die Zahl der zugänglichen Spiele, auch wird die Sichtbarkeit von Titeln verbessert, die sich bislang vielleicht in der Masse großer Angebotslisten verloren haben. Besonders Spieler mit Behinderungen oder besonderen Anforderungen profitieren davon, ihre Auswahl präziser treffen zu können und Spiele zu finden, die wirklich zu ihren Bedürfnissen passen. Valve hat das System so benutzerfreundlich wie möglich gestaltet, indem es Entwicklern eine komfortable Wizard-Oberfläche zur Verfügung stellt, die sie Schritt für Schritt durch die verschiedenen Barrierefreiheitskategorien führt. Die Entwickler sind nicht verpflichtet, ihre Spiele zu taggen, aber die Teilnahme ist sehr empfohlen, da sie neben einer besseren Auffindbarkeit auch den Spielern signalisiert, dass auf deren Bedürfnisse eingegangen wird.
Die Bedeutung dieser Neuerung auf Steam ist auch vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Trends und dem wirtschaftlichen Potenzial zu sehen. Laut der Weltgesundheitsorganisation erleben weltweit etwa 1,3 Milliarden Menschen eine erhebliche Beeinträchtigung oder Behinderung – ein riesiger Markt, der bisher in der Gaming-Branche teilweise unzureichend berücksichtigt wurde. Durch eine strukturierte Kennzeichnung und die Option zur Suche anhand spezifischer Barrierefreiheitsmerkmale wird eine inklusive Spielelandschaft gefördert und gleichzeitig wirtschaftliche Chancen für Entwickler erschlossen. Die Verschmelzung von Zugänglichkeit mit Spielerschwierigkeitsoptionen ist zudem ein Zeichen dafür, dass Gaming immer vielfältiger wird. Spiele sind heute nicht mehr nur reine Unterhaltung für eine homogene Zielgruppe, sondern ein Kulturgut, das Menschen unterschiedlichster Herkunft und mit verschiedensten Fähigkeiten zusammenbringt.
Die Möglichkeit, Spiele nach anpassbarer Schwierigkeit zu filtern, trägt auch dazu bei, das oft diskutierte Thema des "Cheatings" oder des unverdienten Vorteilnehmens zu entschärfen. Anpassbare Schwierigkeitsgrade ermöglichen es, Barrieren zu überwinden, ohne das Spielerlebnis für andere zu beeinträchtigen. Während die neuen Tags eine klare Verbesserung darstellen, gibt es noch Raum für Entwicklung. Experten und Communities, etwa die Initiative "Can I Play That?", empfehlen, die Tagging-Systeme weiter zu standardisieren und branchenübergreifend zu harmonisieren, um Verwirrung zu vermeiden. Sie schlagen vor, bestehende Standards, wie die Accessible Games Initiative, zu übernehmen und weiter auszubauen.
Dies könnte künftig dafür sorgen, dass Spieler nicht nur auf Steam, sondern plattformunabhängig schnell und unkompliziert Spiele finden, die ihren Anforderungen gerecht werden. Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Verbindung zur Hardware. Immer mehr Gaming-PCs und Handhelds legen Wert auf Barrierefreiheit und Anpassbarkeit. Steams neue Suchoptionen ergänzen diesen Trend, indem sie Softwareseitig Mehrwert schaffen. So kann beispielsweise ein Nutzer mit der Asus ROG Ally X oder dem Steam Deck OLED gezielt nach Spielen suchen, die kompatibel und komfortabel spielbar sind.
Für Spieler bedeutet die neue Suchfunktion, dass die Spielauswahl künftig nicht mehr nach rein subjektiven Empfehlungskriterien oder Popularität erfolgt, sondern auch stark auf die individuelle Spielbarkeit abgestimmt sein kann. Gerade für Gelegenheitsspieler, ältere Personen oder Menschen mit Behinderung ist das ein großer Fortschritt. Auch für Familien mit Kindern, die altersgerechte Schwierigkeitsgrade suchen, oder für Spieler, die sich einfach nur entspannen möchten, ist die anpassbare Schwierigkeit ein willkommener Service. Zusammengefasst zeigt die Einführung dieser erweiterten Suchmöglichkeiten, dass Valve bestrebt ist, Steam zu einer Plattform zu machen, die nicht nur technisch innovativ, sondern auch gesellschaftlich verantwortlich handelt. Die Features wie anpassbare Schwierigkeit, visuelle und auditive Anpassungen sowie alternative Eingabemöglichkeiten machen Steam zu einem Vorreiter in der Gaming-Branche.
Spieler weltweit dürfen gespannt sein, wie sich die Barrierefreiheits-Tags in den kommenden Monaten weiterentwickeln und wie diese Neuerungen die Vielfalt und Zugänglichkeit von Spielen nachhaltig verbessern werden. Valve setzt damit ein starkes Zeichen für die Zukunft des Gaming: inklusive Spielwelten, die für alle zugänglich sind und bei denen jeder das passende Erlebnis findet – unabhängig von den individuellen Voraussetzungen. Die Suchfunktion nach einstellbarer Schwierigkeit und weiteren Barrierefreiheitsmerkmalen gehört zu den wichtigsten Schritten auf diesem Weg und wird die Gaming-Community nachhaltig prägen.