Stablecoins als Zahlungsmittel? Wer laut Studie für die meisten Transaktionen verantwortlich ist Der Traum von einer grenzenlosen digitalen Währungswelt, in der Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Stablecoins als allgegenwärtige Zahlungsmittel fungieren, scheint noch in weiter Ferne zu liegen. Laut einer aktuellen Studie wird deutlich, dass Stablecoins, die als Brücke zwischen der digitalen und traditionellen Finanzwelt dienen sollen, noch nicht den großen Durchbruch als alltäglich genutzte Zahlungsmittel geschafft haben. Bots und Großhändler:innen stehen im Mittelpunkt des Geschehens, wenn es um das Transaktionsvolumen von Stablecoins geht. Eine Studie von Visa zeigt, dass mehr als 90 Prozent des Volumens von Stablecoin-Transaktionen nicht von echten Benutzer:innen stammen. Dies lässt darauf schließen, dass diese Kryptowährungen noch weit davon entfernt sind, ein gängiges Zahlungsmittel in der alltäglichen Wirtschaft zu werden.
Doch wer sind die eigentlichen Akteure hinter den meisten Transaktionen? Die beeindruckenden Zahlen zeigen, dass von den insgesamt 2,2 Billionen US-Dollar an Transaktionen im April 2024 lediglich 149 Milliarden Dollar auf "organische Zahlungsaktivitäten" von Privatpersonen entfielen. Bots und Großhändler:innen dominieren somit das Transaktionsgeschehen und lassen Zweifel an der weltweiten Akzeptanz von Stablecoins als Zahlungsmittel aufkommen. Experten warnen davor, zu früh zu große Hoffnungen in die Rolle der Stablecoins im Zahlungsverkehr zu setzen. Pranav Sood von der Zahlungsplattform Airwallex betont, dass Stablecoins sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium als Zahlungsinstrument befinden. Die aktuellen Zahlen könnten die optimistischen Prognosen der Befürworter:innen der Stablecoins in Frage stellen, die glauben, dass diese digitalen Token die Finanzbranche revolutionieren können.
Trotzdem zeigen Prognosen von Analyst:innen ein hohes Potenzial für Stablecoins bis 2028 auf. Der Gesamtwert aller im Umlauf befindlichen Stablecoins könnte sich bis dahin auf 2,8 Billionen Dollar erhöhen, was einer fast 18-fachen Steigerung gegenüber den aktuellen Zahlen entsprechen würde. Viele Vertreter:innen der Kryptobranche argumentieren, dass Stablecoins mit ihren schnellen und nahezu kostenlosen Transaktionen in der Lage sind, den Zahlungsverkehr grundlegend zu verändern. Beispiele wie Paypal, das seinen eigenen Stablecoin auf den Markt gebracht hat, zeigen, dass große Player bereits in diese Richtung denken. Eine Lösung für kostengünstigere und sofortige Überweisungen innerhalb der bestehenden Zahlungsinfrastruktur wird gesucht.
Dennoch ist die Nachfrage der Kund:innen nach Stablecoin-basierten Zahlungslösungen verhalten. In den USA werden immer noch 40 bis 60 Prozent der Geschäftszahlungen mit Schecks abgewickelt. Das Fazit lautet also: Stablecoins haben noch einen langen Weg vor sich, um sich als gängiges Zahlungsmittel zu etablieren. Die Hürde, die es zu überwinden gilt, ist "wirklich groß", wie es Pranav Sood formuliert. Trotz vielversprechender Potenziale bleiben einige Skepsis und Zweifel an der tatsächlichen Zukunft von Stablecoins als Zahlungsmittel.
Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich diese Kryptowährungen in den kommenden Jahren entwickeln werden.