Victoria’s Secret beweist zum Beginn des Geschäftsjahres 2025 erneut seine Position als einer der führenden US-amerikanischen Mode- und Beauty-Händler. Trotz vielfältiger Herausforderungen, darunter ein Hackerangriff im Mai, hat das Unternehmen im ersten Quartal solide Ergebnisse präsentiert und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Diese Leistung zeigt, wie robust die Marke im angespannten wirtschaftlichen Umfeld agiert und wie das Unternehmen seine Strategie erfolgreich umsetzt, um nachhaltiges Wachstum zu sichern. Das US-Unternehmen meldete für das erste Quartal 2025 einen Nettoumsatz von 1,35 Milliarden US-Dollar. Dieser Wert befindet sich am oberen Ende der vorab kommunizierten Zielspannen und blieb dabei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil.
Ein wichtiger Indikator für die Markenstärke und Kundenzufriedenheit ist dennoch ein leichter Rückgang der vergleichbaren Umsätze um 1 Prozent, der vor allem auf wechselnde Konsumgewohnheiten und ein sich veränderndes Wettbewerbsumfeld zurückzuführen sein könnte. Trotzdem bleibt Victoria’s Secret auf Kurs, seine Position als führender Anbieter von Lingerie, Beauty-Produkten und Lifestyle-Mode zu festigen. Im operativen Geschäft erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 20 Millionen US-Dollar im Q1 2025, was zwar eine Verringerung gegenüber 26 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres darstellt, jedoch in Anbetracht externer Belastungen und der besonderen Umstände als solide einzustufen ist. Hierbei ist hervorzuheben, dass Victoria’s Secret trotz eines geringeren operativen Einkommens sein Nettoergebnis verbessern konnte. Das Unternehmen verringerte den Nettoverlust auf 2 Millionen US-Dollar gegenüber einem Verlust von 4 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal.
Diese Entwicklung zeigt eine verbesserte Kostenkontrolle und eine insgesamt stärkere finanzielle Disziplin im Unternehmen. Ein bedeutendes Ereignis im Auftaktquartal war ein Cybervorfall im Mai, der die Veröffentlichung der Quartalsergebnisse verzögerte und potenzielle Risiken für weitere finanzielle Belastungen mit sich bringt. Victoria’s Secret hat jedoch betont, dass der Betrieb im ersten Quartal kaum beeinträchtigt wurde. Die langfristigen Auswirkungen könnten sich dennoch in den Ergebnissen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres zeigen, da das Unternehmen weiterhin mit Kosten und möglichen Schadenersatzansprüchen im Zusammenhang mit dem Sicherheitsvorfall konfrontiert ist. Vor dem Hintergrund dieser Unsicherheiten erklärte Scott Sekella, Chief Financial Officer von Victoria’s Secret, dass trotz eines herausfordernden makroökonomischen Umfelds das Unternehmen an einer disziplinierten Kostenkontrolle festhalten werde.
Zudem sei eine flexible Marktreaktion wichtig, um die Kundenbedürfnisse besser zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zielgerichtet umzusetzen. Diese strategische Ausrichtung soll helfen, das solide Fundament der Marke zu stärken und das volle Potenzial einer global anerkannten Modemarke auszuschöpfen. Blickt man auf die Prognosen für das zweite Quartal 2025, rechnet Victoria’s Secret mit Umsatzerlösen zwischen 1,38 Milliarden und 1,41 Milliarden US-Dollar. Dies stellt einen leichten Rückgang gegenüber den 1,417 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal 2024 dar. Die angepassten Erwartungen für den operativen Gewinn liegen zwischen 15 Millionen und 35 Millionen US-Dollar, während das bereinigte Ergebnis pro verwässerter Aktie zwischen null und 0,15 US-Dollar geschätzt wird.
Diese vorsichtige Einschätzung reflektiert mögliche Auswirkungen des Cybervorfalls sowie anhaltende Risiken in Bezug auf internationale Handelsbedingungen und Regulierungen. Für das Gesamtjahr 2025 hält Victoria’s Secret an einer Umsatzprognose zwischen 6,2 Milliarden und 6,3 Milliarden US-Dollar fest. Allerdings wurde die Prognose für die operative Leistung nach unten korrigiert, mit einem erwarteten operativen Ergebnis zwischen 270 Millionen und 320 Millionen US-Dollar. Zuvor war ein Bereich von 300 Millionen bis 350 Millionen US-Dollar angegeben worden. Diese Anpassung berücksichtigt unter anderem einen geschätzten Tarifaufwand in Höhe von rund 50 Millionen US-Dollar, der sich aus geopolitischen Unsicherheiten und Handelsbarrieren ergibt.
Die Aussagen von Hillary Super, CEO von Victoria’s Secret, unterstreichen die positiven Aspekte des ersten Quartals. Sie hebt insbesondere die starke Entwicklung im Beauty-Segment hervor, das weiterhin als Wachstumstreiber fungiert, sowie die anhaltende Beliebtheit der PINK-Kollektion und die Erweiterung in den Bereichen Sport- und Bademode. Diese Produktinnovationen und das Bemühen, ein umfassendes Lifestyle-Brand zu etablieren, setzen wichtige Impulse für die Markenpositionierung und die Kundengewinnung in einem wettbewerbsintensiven Markt. Der Erfolg im Auftaktquartal ist umso bemerkenswerter, da die globalen Herausforderungen für Einzelhändler weiterhin hoch sind. Inflation, volatile Lieferketten, der rasche Wandel im Konsumentenverhalten sowie zunehmender Wettbewerb durch digitale Plattformen setzen Unternehmen wie Victoria’s Secret unter erheblichen Druck.
Dennoch zeigt die Marke mit einem bewährten Geschäftsmodell und einer sorgfältigen Kostenstrategie, wie man in diesem Umfeld bestehen kann. Die kontinuierliche Investition in Produktvielfalt, Markenimage und Kundenerlebnis trägt dazu bei, Victoria’s Secret als relevante und begehrte Marke zu erhalten. Dies zeigt sich auch in der Einführung neuer Produktlinien, die auf die Wünsche der jüngeren Zielgruppen zugeschnitten sind, ohne die Kernkompetenzen und die vertraute Markenidentität zu vernachlässigen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Digitalisierung und verbesserten Onlinepräsenz, um auch im E-Commerce wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine wichtige strategische Herausforderung ist weiterhin die Bewältigung der zuvor angesprochenen Cybersecurity-Risiken.
Die Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit erheblicher Investitionen in IT-Sicherheit, um zukünftige Angriffe abzuwehren und das Vertrauen von Kunden und Partnern zu schützen. Hier hat Victoria’s Secret bereits Maßnahmen angekündigt, die langfristig die Stabilität und Sicherheit der Geschäftsprozesse gewährleisten sollen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Victoria’s Secret mit einem stabilen ersten Quartal 2025 solide in das Geschäftsjahr gestartet ist. Die Umsätze halten sich robust, der operative Gewinn trifft weiterhin Erwartungen, und die Marke stärkt ihre Position durch gezielte Produkteinführungen und eine konsequente Kostenkontrolle. Trotz externer Widrigkeiten wie des Cybervorfalls und steigender Handelskosten zeigt sich das Unternehmen widerstandsfähig und anpassungsfähig.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Herausforderungen weiter zu meistern und den Wachstumskurs fortzusetzen. Insbesondere die Einhaltung der Prognosen für das zweite Quartal und das Gesamtjahr wird ausschlaggebend für das Vertrauen der Investoren und die Marktpositionierung sein. Victoria’s Secret bleibt dabei eine Marke, die nicht nur modisch Akzente setzt, sondern auch wirtschaftlich solide aufgestellt ist, um sich in einem dynamischen Umfeld erfolgreich zu behaupten.