Virtuelle Realität

Microsoft und Apple im Konflikt: Die Verzögerung des Xbox Mobile Stores erklärt

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Microsoft blames Apple for its delayed Xbox mobile store

Microsoft steht im Streit mit Apple aufgrund der Verzögerung des Xbox Mobile Stores, da Apple restriktive App-Store-Richtlinien und Anti-Steering-Politiken die Einführung erschweren. Der anhaltende Rechtsstreit und die Entscheidungen des Gerichts beeinflussen maßgeblich die Zukunft mobiler Gaming-Angebote auf iOS-Geräten.

Der mobile Gaming-Markt erlebt seit Jahren ein stetiges Wachstum, und Plattformen wie Xbox versuchen zunehmend, ihre Dienste und Spiele auch auf Mobilgeräte zu erweitern. Microsoft hatte ambitionierte Pläne, einen eigenen Xbox Mobile Store zu starten, der es Nutzern ermöglichen sollte, Spiele sowie Zusatzinhalte direkt auf ihren mobilen Geräten, speziell iPhones und iPads, zu erwerben und zu nutzen. Doch dieser Start wurde immer wieder verzögert – und Microsoft macht dafür Apple verantwortlich. Der Grund dafür sind die strikten Richtlinien Apples hinsichtlich des App Store und die damit verbundenen Einschränkungen für Drittanbieter. Vor etwa einem Jahr kündigte Xbox-Präsidentin Sarah Bond an, dass Microsoft plane, im Juli 2024 einen neuen Xbox Mobile Store zu starten.

Dieser hätte Nutzern erlauben sollen, Spiele und In-App-Käufe über eine direkte, webbasierte Lösung durchzuführen, ohne dass Apple eine Provision erhalten würde. Allerdings kam es zu Verzögerungen, die Microsoft öffentlich teilweise Apple zuschreibt. Ausschlaggebend dafür sind vor allem Apples Anti-Steering-Regeln, die es Entwicklern nicht erlauben, Nutzer innerhalb von Apps auf alternative Zahlungswege außerhalb des Apple-eigenen App Store zu verweisen. Diese Politik macht es schwer bis unmöglich, dass Unternehmen wie Microsoft ihren Kunden alternative Bezahlmethoden anbieten und offen darüber kommunizieren können. Microsoft hat sich deshalb offenbar bei einem Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple angeschlossen und eine sogenannte Amicus-Schriftsatz eingereicht, um den Druck auf Apple zu erhöhen.

Epic Games kämpft schon länger gegen Apples Monopolstellung und deren restriktive Regelungen im App Store. Ein bedeutendes Gerichtsurteil brachte einen Teilerfolg: Epic darf nun Nutzer in der US-Version von Fortnite auf alternative Zahlungsseiten verweisen. Das bedeutet, dass Epic Spiele im App Store anbieten kann, die ihren eigenen Zahlungssystemen ohne zusätzliche Gebühren durch Apple nutzen. Diese Entscheidung öffnet auch Microsoft Türen, eine ähnliche Lösung für den Xbox Mobile Store anzubieten. Trotzdem erklärt Microsoft, dass sie aufgrund von Apples neuen Anti-Steering-Richtlinien weiterhin daran gehindert wurden, die Funktion auf iOS-Geräten zu realisieren.

Diese Regeln schränken nicht nur den Hinweis auf alternative Bezahldienste innerhalb von Apps ein, sondern führen auch zu höheren wirtschaftlichen Kosten, wenn versucht wird, die Richtlinien zu umgehen. Die Auswirkungen sind daher weitreichend: Microsoft kann seine Nutzer nicht effektiv über vorhandene, günstigere Zahlungswege informieren oder sie direkt über Links auf eine alternative Bezahlmöglichkeit führen. Somit bleibt der Start des Xbox Mobile Stores verschoben. Die rechtliche Situation ist derzeit noch nicht endgültig geklärt. Apple legt gegen das gerichtliche Urteil Berufung ein, das erlauben würde, alternative Zahlungssysteme und Verlinkungen zu nutzen.

Microsoft bittet das Gericht jedoch, das Urteil bis zum endgültigen Ausgang des Berufungsverfahrens durchzusetzen. Microsoft macht deutlich, dass Apple kein Argument vorgebracht habe, das technische oder politische Maßnahmen dauerhaft verhindere oder nicht wieder rückgängig gemacht werden könnten, falls Apple am Ende Recht bekommen sollte. Neben dem Einfluss auf den Xbox Mobile Store hat Apples Politik auch Auswirkungen auf die Funktionen der Xbox-App selbst auf iOS. Microsoft wollte lange Zeit ermöglichen, dass Nutzer über die Xbox-App auf iOS-Geräten Spiele kaufen und direkt innerhalb der App per Cloud-Streaming spielen können. Aufgrund von Apples Richtlinien musste Microsoft diese Funktion jedoch begrenzen: Zwar wurde kürzlich die Möglichkeit eingeführt, Spiele und DLCs über die App zu kaufen.

Die Funktion, Spiele anschließend unmittelbar per Remote Play in derselben App zu streamen, musste jedoch entfernt werden. Stattdessen müssen Nutzer die Xbox Cloud Gaming-Webseite in ihrem mobilen Browser öffnen, um Streamen zu können. Diese Trennung wirkt sich auf die Nutzererfahrung aus und zeigt die Restriktionen gegenüber Microsofts Ambitionen. Die Situation auf Android ist hingegen etwas anders. Im Oktober letzten Jahres kündigte Sarah Bond an, dass Nutzer auf Android bereits im November innerhalb der Xbox-App Spiele kaufen und streamen können sollen.

Allerdings wurde auch hier die Einführung verzögert, diesmal aufgrund einer „vorübergehenden administrativen Aussetzung“. Das zeigt, dass auch außerhalb von iOS Herausforderungen bei der Ausweitung von mobilen Spieleangeboten bestehen, wenn auch andere Ursachen vorliegen. Der Streit zwischen Microsoft und Apple ist beispielhaft für die anhaltenden Konflikte in der Tech-Welt um die Marktmacht von großen Plattformbetreibern. Apple kontrolliert den Zugang zu seiner mobilen Hardware stark über den App Store und verdient beträchtliche Gebühren auf alle digitalen Käufe, die über iOS-Apps abgewickelt werden. Gleichzeitig wachsen der Druck und die Forderungen von Entwicklern und anderen großen Unternehmen, wie Microsoft oder Epic Games, das Monopol aufzuknacken und mehr Wettbewerb und Wahlfreiheit für Nutzer zu ermöglichen.

Die amerikanische Justiz und Regulierungsbehörden weltweit beschäftigen sich deshalb zunehmend mit den Praktiken großer Technologieunternehmen. Das Urteil, das Epic Games zumindest zeitweise erlaubt, alternative Zahlungssysteme zu verwenden, zeigt, dass es Bewegung in diese Richtung gibt. Doch Apple bleibt hart und legt Berufungen ein, um seinen Einfluss zu wahren. Microsofts Engagement in dem Rechtsstreit ist dabei auch ein strategischer Schritt, um die eigenen Interessen im mobilen Gaming zu sichern. Für die Nutzer bedeutet die aktuelle Lage jedoch Einschränkungen.

iPhone- und iPad-Nutzer, die Xbox-Dienste auf mobilen Geräten nutzen möchten, müssen auf den vollen Komfort einer nahtlosen Nutzung noch warten. Die Notwendigkeit, verschiedene Apps oder Browser zu nutzen, um Einkäufe zu tätigen oder Spiele zu streamen, sorgt für Frust und kann die Attraktivität von Xbox auf iOS-Plattformen mindern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Ausgang dieser Auseinandersetzung weitreichende Folgen für die Zukunft des Gaming auf mobilen Geräten haben wird. Sollte es Microsoft und anderen großen Entwicklern gelingen, die Beschränkungen Apples zu lockern, könnte dies eine Öffnung des iOS-Marktes für alternative App-Stores und Zahlungsdienstleister bedeuten. Dies würde den Wettbewerb fördern und den Unternehmen mehr kreative Freiheit bieten, ihre Dienste auszubauen.

Solange allerdings Apple seine strenge Kontrolle aufrechterhält und weiterhin gegen Gerichtsentscheidungen vorgeht, sind Verzögerungen bei der Einführung neuer Features wie dem Xbox Mobile Store unvermeidlich. Microsoft steht damit auch exemplarisch für viele Unternehmen, die mit dem App Store von Apple hadern und sich eine offenere und gerechtere Plattform wünschen. Die nächsten Monate bleiben spannend, da das juristische Tauziehen über die Marktmacht und Plattformkontrolle in der Tech-Industrie weitergeht und entscheidende Weichen für die Zukunft des mobilen Gaming gestellt werden.

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