Virtuelle Realität

Warum SMS-basierte Zwei-Faktor-Authentifizierung für Bergbewohner ein großes Problem darstellt

Virtuelle Realität
SMS 2FA is not just insecure, it's also hostile to mountain people

Die SMS-basierte Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) gilt zwar als praktische Sicherheitsmaßnahme, birgt jedoch erhebliche Nachteile für Menschen in ländlichen und bergigen Regionen mit schlechter Mobilfunkabdeckung. Der Beitrag beleuchtet die Herausforderungen dieser Technologie für Bewohner abgelegener Gebiete und zeigt Alternativen auf, die mehr Zugang und Sicherheit gewährleisten.

Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist inzwischen für viele Nutzer zum täglichen Begleiter geworden, um Online-Konten besser zu schützen. Besonders die Variante über SMS-Nachrichten ist dabei weit verbreitet und gilt als einfache, leicht verständliche Lösung. Doch so bequem und effektiv SMS 2FA auf dem Papier auch erscheint, zeigen sich in der Praxis erhebliche Probleme – vor allem für Menschen, die in ländlichen und bergigen Regionen leben. Dort, wo Mobilfunknetze schwach sind oder ganz ausfallen, wird SMS 2FA nicht nur unpraktisch, sondern zu einer echten Hürde bis hin zum Ausschluss von wichtigen digitalen Diensten. Ein Beispiel aus den westlichen North Carolina Bergen illustriert diese Problematik eindrücklich und macht deutlich, wie zentral die Frage nach alternativen Sicherheitsmethoden geworden ist.

Es zeigt sich: SMS 2FA ist nicht nur unzuverlässig, sondern geradezu „feindlich“ gegenüber Menschen abseits der Ballungszentren. Der Komfort der Technik prallt hier an der Wirklichkeit ganz erheblich ab. Die Geschichte einer älteren Dame, die in den Bergen von North Carolina lebt und dort mit den üblichen Sicherheitsmechanismen kämpft, offenbart ein oft übersehenes Problem. Sie ist eine passionierte Nutzerin moderner Kommunikation: Eine lokale Gruppe nutzt die App Signal für den regelmäßigen Austausch, um Gemeinschaftsleben zu erhalten und miteinander in Verbindung zu bleiben. Trotz gewisser Technikaversion hat sie sich mit der Smartphone-Nutzung angefreundet und sich sogar einem Mobilfunkvertrag zugewandt, um ortsunabhängig erreichbar zu sein.

Doch das hat eine unerwartete Schattenseite. Die gängige Praxis von Websites und Dienstleistern, SMS-Codes zur zweiten Identifikationsebene zu nutzen, funktioniert bei ihr schlichtweg nicht. Obwohl laut Anbieter und Netzkarte eigentlich eine optimale Mobilfunkversorgung gegeben sein sollte, erreicht das Signal das Bergtal und den Wohnort kaum oder gar nicht. Die Folge ist, dass SMS-Nachrichten mit 2FA-Codes entweder verspätet oder gar nicht ankommen. Für viele ist das bestenfalls ärgerlich – für sie aber bedeutet es die Verweigerung des Zugangs zu essenziellen Internetdiensten wie E-Mail-Konten, Gesundheitsportalen oder Online-Banking.

Zwar bietet das Telefon die Möglichkeit zum WiFi-Telefonieren, wodurch das Empfangen von Standard-SMS mit Freunden funktioniert, doch sogenannte Kurzmitteilungen von 5-stelligen Kurzwahlnummern, wie sie häufig für 2FA-Codes verschickt werden, werden im WiFi-Call nicht durchgestellt. Auf das Problem angesprochen, verweist der Anbieter Spectrum, der sowohl als Festnetz- als auch Mobilfunkanbieter fungiert, auf fehlende Dienste zur SMS-Zustellung auf dem Festnetzanschluss, die andernorts möglich sind, aber nicht bei ihnen angeboten werden. Für den Endnutzer bringt das die paradoxe Situation mit sich, von der Technik an die Grenzen geführt zu werden, obwohl er alles richtig macht und moderne Geräte nutzt. Die Konsequenz für den betroffenen Nutzer ist ein langwieriger, mühsamer Prozess, der Zeit, Anstrengung und teils teure Investitionen erfordert. Technisch versierte Freunde müssen zur Hilfestellung herangezogen werden, um einstellen von zeitgemäßen Alternativmethoden wie TOTP (Time-Based One-Time Password) zu ermöglichen.

Allerdings hindert der Umstand, dass die erste Anmeldung stets über SMS verläuft, an dem einfachen Umstieg und erzeugt so eine Art digitale Sperre. Einige Webseiten bieten keine andere Zwei-Faktor-Methode als SMS an, was eine Alternative erschwert oder verhindert. Aufwändig ist auch der Versuch, bei verschiedenen Firmen manuell den SMS-Zugang deaktivieren zu lassen, um eine andere Verifizierungsmethode zu nutzen, denn viele Unternehmen haben ihre Kundensupports stark automatisiert oder eingeschränkt. Die leidige Erfahrung zeigt sich auch darin, dass manche Kunden telefonische Hilfe erst gar nicht mehr erreichen oder nur lange Warteschleifen und Frustrationen erleben. Dies wird von vielen Bergbewohnern als ein ständiges Hindernis empfunden, das digitale Teilhabe erschwert oder gar verhindert.

Ein weiterer Lösungsansatz besteht darin, die Mobilfunknummer auf VOIP-Dienste umzustellen, die SMS aus Kurzintervallen über WiFi zuverlässig zustellen. Doch auch das ist keine einfache Lösung, da nicht alle Anbieter solche Dienste unterstützen und die Einrichtung zusätzlichen Aufwand und oft weitere Kosten verursacht. Alternativ empfehlen manche Techniker den Kauf und Installation von Signalverstärkern für das Mobilnetz, die die Reichweite im Haus und Außenbereich verbessern könnten. Doch diese Optionen sind teuer, technisch nicht jedermanns Sache und keinesfalls eine Skalierung auf breitere Nutzergruppen wert. Für Menschen, die in den Bergen leben, sind sie entweder nicht finanzierbar oder schlicht nicht praktisch.

Die vielleicht drastischste Empfehlung bleibt der Umzug in günstigere Gegenden mit besserer Infrastruktur. Das aber ist für viele Bewohner nicht realistisch, da die Bindungen an Heimat, Familie und Lebensstil nicht so leicht aufgegeben werden können. Gleichzeitig ist die Situation für junge Menschen in ländlichen Regionen oft ähnlich problematisch. Trotz moderner Geräte und eigentlich guter Netzabdeckung vor Ort fehlen Empfang und SMS-Zustellung an Stellen, wo sie sie dringend benötigen. „SMS 2FA ist die Pest“, beschreibt ein junger Bewohner eines ländlichen Tals seinen Alltag und macht damit klar, dass das Problem viel weiter verbreitet ist, als man denkt.

Doch was könnten Alternativen oder Lösungen für dieses Problem sein? TOTP-Apps gelten als sicherer und unabhängig vom Mobilfunknetz. Sie erzeugen zeitbasierte Einmal-Passwörter lokal auf dem Gerät und benötigen keine Verbindung zur Mobilfunkinfrastruktur. Dennoch ist auch diese Lösung nicht uneingeschränkt benutzerfreundlich. Nutzer müssen eine passende App installieren, den Umgang mit QR-Codes und geheimen Schlüsseln verstehen und Vertrauen in die neue Technik gewinnen. Für ältere und weniger technikaffine Menschen kann dies eine hohe Einstiegshürde darstellen.

Die Vielzahl an Apps, mit teils unterschiedlichen Sicherheitsniveaus und komplizierten Erklärungen, überfordert viele Anwender. Ein weiterer Engpass besteht darin, dass viele Dienste 2FA per App noch nicht flächendeckend unterstützen oder die manuelle Umstellung von SMS nicht immer möglich ist. Alternativen wie Hardware-Tokens oder biometrische Verfahren sind ebenfalls nur bedingt praktikabel, da sie meist eigene Geräte verlangen, kostenintensiv sind oder eine hohe technische Infrastruktur voraussetzen. Zudem stoßen sie bei Bevölkerungsgruppen mit geringerer technologischer Erfahrung auf verständliche Skepsis. Der Fall der SMS-basierten 2FA illustriert ein oft ignoriertes soziales und technisches Problem der digitalen Sicherheit: Sie ist zwar für die breite Masse gestaltet, berücksichtigt aber nicht ausreichend die besonderen Umstände abseits urbaner Zentren.

Gerade ländliche Regionen mit schwacher Mobilfunkabdeckung und älteren Nutzergruppen geraten so in eine Art digitales Abseits. Wenn der Zugang zu essenziellen Diensten wie Gesundheitsportalen oder finanzbezogenen Anwendungen voraussetzt, dass man eine SMS empfangen kann, entsteht eine reale Barriere. Dies führt zu einem Ausschluss vieler Menschen vom regulären digitalen Leben, obwohl sie ansonsten Zugang zum Internet und modernen Geräten haben. Anbieter, Dienstleister und die gesamte Industrie müssen sich bewusst sein, dass Listen von Sicherheitsvorkehrungen nicht allein technische Fragen sind, sondern auch Fragen der Zugänglichkeit, Nutzerfreundlichkeit und sozialer Gerechtigkeit. Eine diversifizierte Sicherheitsstrategie, die unterschiedliche Nutzergruppen und deren Infrastruktur berücksichtigt, ist unabdingbar.

Dabei sollten Alternativen zur SMS 2FA gefördert, ausgebaut und leichter zugänglich gemacht werden. Gleichzeitig ist die Netzabdeckung in ländlichen Regionen zu verbessern, um möglichst vielen Menschen zuverlässigen Zugang zu mobilen Kommunikationswegen zu garantieren. Die Herausforderung ist komplex und vielschichtig. Sie berührt technische Infrastruktur, Nutzerfreundlichkeit, Barrierefreiheit und sozioökonomische Aspekte gleichermaßen. Doch wäre es ein wertvoller Schritt hin zu einer faireren digitalen Gesellschaft, in der niemand aufgrund seines Wohnorts oder Alters von sicherheitsrelevanten Orten der Internetwelt ausgeschlossen sein muss.

Abschließend zeigt sich, dass SMS 2FA für viele Menschen in Bergregionen nicht nur ein Sicherheits-, sondern auch ein Zugangsproblem ist. Die Technologie, die eigentlich schützen soll, wirkt hier oft als Hindernis und schränkt digitale Teilhabe massiv ein. Deshalb ist es an der Zeit, Technologie so weiterzuentwickeln, dass sie alle Menschen erreicht und unterstützt – unabhängig von Standort oder Lebensrealität. Nur so können wir digitale Sicherheit wirklich inklusiv gestalten.

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