Der gefährliche Brand auf dem Autotransporter Morning Midas, der vor der Küste Alaskas in Brand geraten ist, hat eine schwere Krise in der internationalen Schifffahrtsbranche ausgelöst. Rund 300 Seemeilen südlich von Adak, Alaska, befand sich der 600 Fuß lange Pure Car and Truck Carrier (PCTC) im Transit von Yantai, China, nach Lázaro Cárdenas, Mexiko, als in den frühen Stunden des 3. Juni 2025 Rauch von einem Deck aus Elektrofahrzeugen aufstieg. Trotz der eingeleiteten Sofortmaßnahmen der Besatzung und des Einsatzes der bordeigenen Feuerlöschsysteme geriet das Feuer außer Kontrolle, was die Crew zwang, das Schiff sicher zu verlassen. Zum Glück wurden alle 22 Crewmitglieder ohne Verletzungen von dem vorbeifahrenden Frachtschiff M/V Cosco Hellas gerettet.
Der Vorfall auf der Morning Midas ist Teil einer alarmierenden Reihe von Bränden auf Autotransportern in den letzten Jahren, was die Herausforderungen verdeutlicht, die Transport und Lagerung von Fahrzeugen an Bord moderner Frachtschiffe mit sich bringen. Besonders heikel ist der Umgang mit Elektrofahrzeugen und Hybridmodellen, die einen erhöhten Brandrisiko-Faktor aufweisen. Auf der Morning Midas befanden sich laut U.S. Coast Guard 3.
159 Fahrzeuge, darunter 65 rein elektrische Fahrzeuge und 681 Hybridfahrzeuge. Hinzu kommen rund 350 Tonnen Gas-Kraftstoff und über 1.500 Tonnen mit sehr niedrigem Schwefelgehalt behafteten Schiffsdiesel, was die Gefahr eines großflächigen Schadens zusätzlich erhöht. Die Reaktion von Resolve Marine fiel prompt aus und unterstreicht die Erfahrung und Ressourcen, die erforderlich sind, um einen so komplexen Einsatz zu meistern. Das Unternehmen wurde von Zodiac Maritime, dem Londoner Betreiber der Morning Midas, beauftragt, die Bergungs- und Feuerlöschmaßnahmen zu koordinieren und durchzuführen.
Resolve Marine plant den ersten Einsatz eines spezialisierten Bergungsschleppers mit Experten und Ausrüstung für den 9. Juni 2025, während ein weiterer Schleppzug mit Feuerlöschkapazitäten und Ozeanschleppfunktionen ebenfalls vorbereitet wird. Diese Maßnahmen sind essenziell, um das Schiff zu stabilisieren, die Flammen zu bekämpfen und ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Das Management der Morning Midas und die zuständigen Behörden behalten die Lage mittels satellitengesteuerter Systeme im Auge, da der Zustand des Schiffes vor Ort nur eingeschränkt überwacht werden kann. Die kontinuierliche Rauchentwicklung und das Fortbestehen des Feuers zeigen die Schwierigkeit, derartige Brände auf hoher See zu kontrollieren.
Gleichzeitig gibt es bislang keine Hinweise auf eine Verschmutzung des umliegenden Wassers, was zumindest eine der großen Umweltgefahren minimiert. Die Geschichte von Schiffbränden auf Autotransportern im letzten Jahrzehnt hat bisher überwiegend katastrophale Ausgänge hervorgebracht. Beispielhaft seien der Brand der Felicity Ace im Jahr 2022 erwähnt, der letztlich zum Sinken des Schiffes führte, sowie der Vorfall auf der Fremantle Highway 2023 und der Sincerity Ace 2018. Alle diese Ereignisse dauerten mehrere Tage an, was verdeutlicht, wie schwierig es ist, auf diesem Schiffstyp entstehende Brände zu löschen und zu kontrollieren. Die Tatsache, dass die Morning Midas trotz des Feuers noch schwimmt, bietet Hoffnung, jedoch bleibt die Lage angespannt.
Der Hintergrund des Morning Midas zeigt ein komplexes logistisches Szenario. Das Schiff wurde 2006 gebaut und fährt unter liberianischer Flagge. Die Route von China nach Mexiko ist aufgrund der langen Fahrzeit über den Pazifik und die Vielzahl transportierter Fahrzeuge eine herausfordernde Aufgabe. Zusätzlich lässt der Transport großer Mengen an Elektro- und Hybridfahrzeugen auf hoher See neuartige Risiken entstehen, die bisher noch nicht umfassend erforscht oder mit Sicherheitsvorschriften sichtbar abgedeckt sind. Die Kombination aus Batterien, Kraftstoff und begrenzten Löschmöglichkeiten stellt eine neue Dimension in der maritimen Sicherheit dar.
Die Schifffahrtsindustrie steht daher vor der dringenden Aufgabe, technische und regulatorische Maßnahmen zu verbessern, um solche Brände zukünftig besser verhindern und beherrschen zu können. Experten fordern verstärkte Investitionen in moderne Brandschutzsysteme, verbesserte Überwachung an Bord und eine engere Zusammenarbeit über nationale und internationale Grenzen hinweg. Auch die Ausbildung der Besatzungen und das Management von Gefahrstoffen sollten an die neuen Herausforderungen angepasst werden. Abschließend zeigt der Vorfall auf der Morning Midas, wie wichtig schnelle und koordinierte Einsätze bei maritimen Notfällen sind und wie essentiell spezialisierte Unternehmen wie Resolve Marine für die Rettung von Schiffen und Vermeidung von Umweltkatastrophen sind. Während der Einsatz noch läuft, bleibt die Hoffnung bestehen, dass das Feuer gelöscht und das Schiff schließlich gesichert wird.
Gleichzeitig verdeutlicht dieser Fall einmal mehr die Notwendigkeit von Innovationen und stärkerer Regulierung im Bereich der Schiffssicherheit, insbesondere beim Transport anspruchsvoller Ladung wie Elektrofahrzeugen. Insgesamt werfen der Brand und die Reaktion darauf ein Schlaglicht auf die komplexen Risiken und dynamischen Herausforderungen, die der weltweite Fahrzeugtransport auf hoher See mit sich bringt. Die Erfolgschancen des derzeitigen Bergungseinsatzes werden genau beobachtet und könnten richtungsweisend für zukünftige Maßnahmen und Entwicklungen in der maritimen Branche sein.