Die Kryptowährungsbörse Binance steht erneut im Fokus rechtlicher Auseinandersetzungen, diesmal in Kanada. Eine neue Sammelklage wurde eingereicht, in der Binance beschuldigt wird, gegen Sicherheitsgesetze verstoßen zu haben. Am 19. April veröffentlichte das Superior Court of Justice in Ontario einen Antrag auf Zulassung einer Sammelklage, die Binance erneut in rechtliche Schwierigkeiten bringt. Die Klage beruht auf mutmaßlichen Verstößen gegen Sicherheitsgesetze und behauptet, dass Binance Krypto-Derivateprodukte an Privatinvestoren ohne Registrierung verkauft hat.
Die Kläger, vertreten von Christopher Lochan und Jeremy Leeder, argumentieren, dass Binance gegen das Ontario Securities Act (OSA) und Bundesgesetze durch diese Verkäufe verstoßen hat. Die Klage zielt darauf ab, Schadensersatz sowie die Rückabwicklung von rechtswidrigen Derivatgeschäften für die Zehntausende kanadischen Binance-Nutzer zu erhalten, die in die Kryptowährungsderivate-Produkte investiert haben. Laut der Ontario Securities Commission (OSC) besitzen mehr als 50% der kanadischen Kryptobesitzer mindestens 5000 Dollar auf dem Markt, wobei die Zertifizierungsbewegung hinzufügt, dass "Kryptowährungsderivathändler eine Vielzahl von Privatinvestoren umfassen". Diese Sammelklage kommt nur wenige Jahre nachdem Binance angekündigt hatte, den Betrieb in Ontario, Kanada, einzustellen, nachdem die OSC das Unternehmen wegen regulatorischer Maßnahmen gewarnt hatte. "Aufgrund des Versäumnisses, sich an diese angekündigte Einstellung des Verkaufs zu halten, benachrichtigte die OSC die Beklagten Anfang 2022 über ihre Absicht, eine Handelsaussetzungsverfügung zu beantragen", heißt es in dem neuen Gerichtsdokument.
Obwohl Binance im Mai 2023 angekündigt hatte, sich aus Kanada zurückzuziehen, steht die Börse weiterhin im Fokus der lokalen Behörden. "Die Untersuchungen der OSC gegen die Beklagten dauern an", heißt es in der Gerichtsbewegung. Diese Klage wirft erneut Fragen zur Reputation von Binance auf, insbesondere nach den jüngsten rechtlichen Problemen unter der Führung von Changpeng Zhao. Im November 2021 bekannte sich Zhao schuldig, gegen US-amerikanische Anti-Geldwäsche-Vorschriften verstoßen zu haben, was zu seinem Rücktritt als CEO und einer Geldstrafe von 4 Milliarden Dollar für Binance führte. Diese neueste Klage ist ein weiteres Zeugnis für Zhaos rechtliches Unwissen, da die Verstöße gegen kanadische Sicherheitsgesetze unter seiner Aufsicht stattfanden.
Sein Nachfolger, der derzeitige CEO Richard Teng, hat sich bemüht, das Vertrauen in Binance wiederherzustellen. Dies zeigt sich in seinen jüngsten Bemühungen, eine Zentrale für Binance zur Unterstützung der regulatorischen Compliance zu sichern. Trotzdem werden diese Anstrengungen immer wieder von Binance's unsicherer Vergangenheit in Bezug auf Regulierung überschattet.