Conor McGregor, der ehemalige UFC-Champion und mittlerweile politisch ambitionierte Kandidat, sorgt mit einem ungewöhnlichen Vorschlag für Aufsehen in Irland und weltweit. Im Zuge seiner Kandidatur für das Präsidentenamt in Irland hat McGregor eine nationale Bitcoin-Reserve gefordert. Diese Initiative steht unter dem Motto, die Macht über Geld zurück an die Bevölkerung zu geben, was die Kernidee hinter der dezentralisierten Kryptowährung Bitcoin widerspiegelt. McGregors Engagement markiert damit nicht nur seinen Einstieg in die politische Arena, sondern auch einen Versuch, das Finanzsystem Irlands mit den Möglichkeiten der Blockchain-Technologie zu verändern. Der Hintergrund der Idee liegt in der rasanten Entwicklung von Kryptowährungen in den letzten Jahren, insbesondere dem Vorstoß einiger Länder wie El Salvador, die Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel eingeführt oder nationale Bitcoin-Reserven aufgebaut haben.
McGregor sieht in dieser Entwicklung eine Chance für Irland, seine wirtschaftliche Position zu stärken und mehr finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen. Auf der Social-Media-Plattform X formulierte er: „Krypto wurde ursprünglich geschaffen, um die Macht über das Geld an die Menschen zurückzugeben.“ Eine solche Botschaft spricht sowohl technikaffine Bürger als auch jene an, die vom traditionellen Finanzsystem enttäuscht sind. Obwohl die genauen Einzelheiten seiner geplanten Bitcoin-Reserve noch unklar sind, ist sicher, dass es sich dabei um eine strategische Absicht handelt, die fest in dem Konzept der Dezentralisierung und Transparenz von Kryptowährungen verwurzelt ist. Insbesondere will McGregor im Rahmen seiner Kampagne Beratungen mit renommierten Krypto-Experten führen.
Zu diesen gehören Anthony Pompliano, eine bekannte Stimme der Bitcoin-Community, sowie David Bailey, der bereits Erfahrungen als Krypto-Berater in der Politik gesammelt hat. Die Einbindung externer Experten zeigt McGregors Ansatz, seine Ideen mit fundiertem Wissen zu untermauern und in der Community Anerkennung zu gewinnen. Ein weiterer spannender Aspekt ist die geplante Begegnung mit Nayib Bukele, dem Präsidenten von El Salvador und einem der führenden Befürworter von Bitcoin im Staatswesen. Das Treffen soll auf dem Bitcoin Nation State Summit stattfinden, bei dem McGregor und Bukele die Grundlagen für eine mögliche Bitcoin-Reserve für Irland diskutieren wollen. El Salvadors Bitcoin-Strategie, trotz internationaler Kritik und Druck von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds weiter Bitcoin zu kaufen und diese als legales Zahlungsmittel zu etablieren, dient dabei als Inspiration und Modell.
McGregor sieht darin eine mögliche Blaupause, die auch in Europa und speziell in Irland umgesetzt werden könnte. Während die Idee grundsätzlich viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, sind die Herausforderungen und politischen Realitäten in Irland nicht zu unterschätzen. Das Land ist Mitglied der Europäischen Union und verwendet den Euro als seine offizielle Währung, was die Umsetzung einer nationalen Bitcoin-Reserve kompliziert macht. Im Rahmen der EU-Vorgaben müsste ein solcher Schritt auf breite politische Unterstützung stoßen – eine Hürde, die McGregor als unabhängiger Kandidat bewältigen müsste. Zudem ist die irische Zentralbank traditionell zurückhaltend gegenüber Kryptowährungen, was ein Bitcoin-Reserve-Projekt vor weitere regulatorische und wirtschaftspolitische Probleme stellt.
Neben den ökonomischen und regulatorischen Fragen stehen auch McGregors persönliche Herausforderungen seiner Kandidatur entgegen. Medienberichte über einen laufenden Zivilprozess wegen sexueller Übergriffe sowie frühere Vorfälle im Bereich Hassrede werfen Schatten auf seine politische Glaubwürdigkeit. Diese Kontroversen könnten den Erfolg seines Vorhabens ebenso beeinträchtigen wie die Skepsis vieler etablierter Politiker gegenüber seiner Kandidatur. In der Tat wird seine Wahlkampagne in großen Teilen der politischen Landschaft Irlands kritisch bewertet und der Ex-Sportler als Außenseiter gesehen. Nichtsdestotrotz ist McGregor kein Unbekannter im Bereich der Kryptowährungen.
Seine Beteiligung an der Kryptowährungsinitiative „REAL token“ zeigt zwar, dass seine bisherigen Projekte nicht immer erfolgreich waren – die angestrebte Millionen-Finanzierung blieb mit knapp 400.000 US-Dollar deutlich unter den Erwartungen zurück und musste am Ende zurückerstattet werden – doch die Erfahrung hat ihn offenbar nicht davon abgehalten, weiter in der Krypto-Sphäre aktiv zu bleiben. Im Gegenteil, sie scheint ihn motiviert zu haben, den nächsten Schritt zu wagen und die Idee einer staatlichen Bitcoin-Reserve auf die politische Ebene zu heben. Analysten und Beobachter sehen in McGregors Bitcoin-Vorschlag jedoch einen interessanten Versuch, die Debatte über digitale Währungen in Europa neu anzustoßen. Während Staaten wie die USA und Bhutan bereits nationale Bitcoin-Reserven bekanntgegeben haben, gilt Irland bisher als skeptisch gegenüber einer solchen Innovation.
Sollte McGregor tatsächlich die Unterstützung für seine Initiative gewinnen, könnte dies neue Impulse für die Integration digitaler Vermögenswerte in die nationale Finanzpolitik Europas geben. Darüber hinaus bringt McGregor in seinen Äußerungen hervor, dass er nicht nur Bitcoin im Blick hat, sondern auch andere digitale Assets als Teil eines „Digital Asset Stockpiles“ in Erwägung zieht. Dies könnte bedeuten, dass sein Projekt über Bitcoin hinaus eine breitere Krypto-Strategie umfasst, die beispielsweise Technologien wie Cardano oder andere blockchain-basierte Netzwerke einschließt. Berichten zufolge hat er bereits Kontakt zum Cardano-Gründer Charles Hoskinson aufgenommen, was auf eine mögliche Zusammenarbeit hindeuten könnte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Conor McGregors Vorschlag für eine irische Bitcoin-Reserve ein mutiges und visionäres Projekt ist, das – wenn es umgesetzt werden könnte – Irland in eine Vorreiterrolle im Bereich Kryptowährungen in Europa versetzen würde.