Interviews mit Branchenführern

Sei Network verabschiedet sich von Cosmos-Kompatibilität und setzt voll auf Ethereum

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Sei Wants To Cut Cosmos Compatibility and Go All-In on Ethereum

Sei Network plant den Verzicht auf Cosmos-Unterstützung, um die Blockchain zu vereinfachen, die Entwicklererfahrung zu verbessern und sich stärker im Ethereum-Ökosystem zu positionieren. Diese Veränderung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft des Netzwerks und seine Community haben.

Das Sei Network, eine aufstrebende Blockchain-Plattform, hat kürzlich einen bemerkenswerten Vorschlag verabschiedet, der die Zukunft des Projekts maßgeblich beeinflussen könnte. Ein Entwickler des Sei Networks hat vorgeschlagen, die Unterstützung für das Cosmos-Ökosystem einzustellen und sich stattdessen vollständig auf Ethereum-Kompatibilität zu konzentrieren. Dieser Ansatz ist Teil einer Strategie, die darauf abzielt, die Komplexität der Blockchain zu reduzieren, die Infrastrukturkosten zu senken und die Benutzer- sowie Entwicklererfahrung deutlich zu verbessern. Für viele Beobachter markiert dies eine bedeutende Weichenstellung im Wettbewerb unter Blockchain-Infrastrukturen. Seit seiner Gründung im Jahr 2023 hat sich das Sei Network beständig weiterentwickelt.

Anfangs unterstützte die Plattform vor allem Cosmos-basierte Technologien wie CosmWasm, eine Software, die speziell für Cosmos-Blockchains entwickelt wurde. Jedoch war die Akzeptanz bei Entwicklern und Nutzern in der Anfangsphase eher mäßig. Dies lag besonders daran, dass das Sei Network damals nicht die Ethereum Virtual Machine (EVM) unterstützte, die bei einer Vielzahl dezentraler Finanzanwendungen (DeFi) zum Einsatz kommt. Die EVM ist ein Standard, der von Ethereum selbst, aber auch von anderen bedeutenden Blockchains wie der BNB Chain von Binance und Coinbase’s Base verwendet wird. Die Situation änderte sich deutlich im Juli 2024, als das Sei Network das Update auf Version 2.

0 einführte. Dieses Update erlaubte es den Nutzern erstmals, DeFi-Anwendungen mithilfe entweder von CosmWasm oder der EVM zu erstellen. Das führte zu einem deutlichen Wachstum bei der Nutzung des Netzwerks. Laut Daten von DefiLlama erreichten die Einlagen in DeFi-Anwendungen auf Sei mit über einer Milliarde US-Dollar einen neuen Höchststand und machten Sei zu einer der Top-15-Blockchains nach dem Gesamtwert der gesperrten Vermögenswerte. Die Mehrheit der neuen Nutzer bevorzugte nun allerdings die EVM-Unterstützung, was belegt, wie stark Ethereum-kompatible Entwicklungsumgebungen von Entwicklern geschätzt werden.

Die doppelte Architektur von Sei, die sowohl CosmWasm als auch EVM-Pfade ermöglicht, brachte zwar Flexibilität, doch führte sie auch zu Herausforderungen. Die gleichzeitige Unterstützung beider Systeme verursachte eine unnötige Komplexität im Code, erhöhte den Wartungsaufwand und erschwerte das Debugging sowie das Testen. Diese Probleme beeinträchtigten die Nutzerfreundlichkeit und führten zu Reibungsverlusten sowohl bei Entwicklern als auch bei Endanwendern. Die laufenden Entwicklungsressourcen mussten auf zwei unterschiedliche Software-Stacks verteilt werden, was die Effizienz im Team verringerte. Vor diesem Hintergrund macht der nun vorgelegte Vorschlag eines Entwicklers von Sei Labs, die Cosmos-Kompatibilität zu beenden, viel Sinn.

Philip Su, Engineering Lead bei Sei Labs, betont in der offiziellen Begründung, dass die Entfernung des Cosmos-Supports die Blockchain deutlich vereinfachen und die Infrastrukturkosten reduzieren würde. Durch den Fokus auf Ethereum könne Sich Sei besser in das größere Ethereum-Ökosystem einklinken und so von den Vorteilen einer riesigen Entwicklerbasis und einer starken Gemeinschaft profitieren. Die Angleichung an Ethereum könnte dadurch nicht nur die Akzeptanz innerhalb der Entwicklergemeinde erhöhen, sondern auch ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Nutzer fördern. Der Schritt hat allerdings auch Konsequenzen für die Zukunft von CosmWasm als Technologie. Sei war bislang eine wichtige Plattform für diese Technologie und bot damit eine wertvolle Unterstützung für das Cosmos-Ökosystem.

Ein Rückzug von Sei könnte deshalb als Rückschlag für die weitere Verbreitung und Entwicklung von CosmWasm angesehen werden. Dennoch bleibt Sei weiterhin eine Cosmos-basierte Blockchain, was Barry Plunkett, Co-CEO von Interchain Labs, der Entwicklungseinheit hinter Cosmos, betonte. Einige zentrale Cosmos-Funktionen wie Staking und Governance bleiben durch Sei weiterhin nutzbar, auch wenn die direkte Unterstützung von CosmWasm wegfällt. Sei bewegt sich mit der Abkehr von Cosmos und der Hinwendung zu Ethereum in einem wachsenden Konkurrenzumfeld unter Blockchains. Ethereum ist mit seiner Virtual Machine für viele DeFi-Anwendungen der Industriestandard und gilt als der prominenteste Player in diesem Bereich.

Andere Blockchains, wie Solana, setzen hingegen auf eigene Technologien, die ihre jeweiligen Stärken betonen. Der strategische Fokus auf Ethereum könnte Sei bessere Chancen eröffnen, sich im DeFi-Sektor durchzusetzen, besonders da viele Entwickler bereits mit EVM vertraut sind. Aktuelle Marktdaten spiegeln ebenfalls den Trend wider. Ethereum bleibt weiterhin die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung mit einem Preis von etwa 2.742 US-Dollar, obwohl sie in letzter Zeit leichte Kursrückgänge verzeichnete.

Sei versucht durch die verstärkte Ausrichtung auf Ethereum, an diesem Erfolg teilzuhaben und auch die Nutzung seines Netzwerks zu steigern. Die Reduzierung des Technikaufwands und die starke Einbindung ins Ethereum-Netzwerk machen technisch wie wirtschaftlich Sinn. Die Entwicklercommunity erhält so eine homogenere Plattform, auf der sich Anwendungen einfacher entwickeln und pflegen lassen. Gleichzeitig verringert sich die Gefahr von Fehlerquellen im Code und erhöht dadurch die Stabilität und Sicherheit. Dieser Schritt von Sei ist auch symptomatisch für die Dynamik im Blockchain-Sektor, wo immer wieder neue Technologien und Lösungen um Marktanteile und Nutzer kämpfen.

Entwickler und Nutzer profitieren von Netzwerkeffekten, weshalb sich oftmals Ökosysteme mit der größtmöglichen Akzeptanz durchsetzen. Sei bewegt sich nun wieder ganz klar in diese Richtung, indem es sich dem dominierenden Ethereum-Ökosystem annähert. Es bleibt abzuwarten, wie die Community auf den Vorschlag reagiert. Die Initiative „Build with Sei“, die von der gemeinnützigen Sei Foundation betrieben wird, hat einen öffentlichen Diskussions-Call für den 14. Mai angekündigt, um Fragen zu beantworten und Feedback aus der Entwickler- und Nutzerbasis einzuholen.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es Stimmen geben wird, die den Verzicht auf Cosmos-Features kritisch sehen, da die räumliche Nähe zu beiden Ökosystemen bislang als Vorteil anerkannt war. Nichtsdestotrotz zeigen die bisherigen Daten ein klares Bild, dass die Mehrheit der Sei-Nutzer mittlerweile die Ethereum-kompatiblen Funktionen bevorzugt. Dies spiegelt die Dominanz der EVM im weltweiten Blockchain- und DeFi-Bereich wider. Zudem unterstreicht dies die Bedeutung von einfachen und wartungsarmen technischen Lösungen in einem Umfeld, das schon jetzt durch vielfältige Herausforderungen bei Skalierbarkeit und Sicherheit geprägt ist. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die strategische Neuausrichtung von Sei, weg von Cosmos, hin zu Ethereum, ein bedeutender Schritt ist, der das Potenzial hat, die Entwicklung der Plattform nachhaltig zu beschleunigen.

Es stellt eine klare Positionierung und Konzentration auf ein etabliertes Blockchain-Ökosystem dar, was für Entwickler, Investoren und Nutzer gleichermaßen Vorteile bringen könnte. Angesichts des hart umkämpften Blockchain-Marktes ist eine solche Vereinfachung oft entscheidend, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und mehr Nutzer langfristig zu binden. Die kommenden Monate werden zeigen, wie erfolgreich Sei mit dieser Umstellung sein wird und inwieweit die Community hinter dieser Entscheidung steht. Die Ausrichtung auf Ethereum könnte allerdings auch andere Blockchains zum Umdenken anregen, denn der Wettkampf um Entwickler und Projekte im DeFi und Smart-Contract-Bereich bleibt weiterhin intensiv und dynamisch.

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