Die Kryptowelt beobachtet gespannt, wie die US Securities and Exchange Commission (SEC) erneut die Entscheidung über die Zulassung von Exchange Traded Funds (ETFs) für zwei populäre Kryptowährungen aufschiebt. Es geht um die Anträge zur Listung von ETFs, die den Memecoin Dogecoin (DOGE) und den XRP Token der XRP Ledger Blockchain abbilden sollen. Die jüngsten Verzögerungen und die dynamische regulatorische Landschaft werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und Chancen, denen sich Marktteilnehmer in den USA gegenübersehen. Seit März 2025 warten Investoren und Emittenten auf eine klare Antwort der SEC. Die US-Regulierungsbehörde hat den Prüfungstermin für die Anträge der Börsen NYSE Arca und Cboe BZX verlängert.
Diese Börsen hatten Bitwise und Franklin Templeton um Erlaubnis gebeten, Fonds mit Dogecoin beziehungsweise XRP handeln zu dürfen. Obwohl die Frist nun auf Juni 2025 verschoben wurde, ist weiterhin unklar, ob und wann eine finale Entscheidung folgt. Auf demselben Tag hatte auch die Nasdaq um Zulassung eines weiteren Dogecoin-ETFs von 21Shares gebeten. Die Bedeutung dieser ETFs für den Kryptomarkt und insbesondere für Anleger ist nicht zu unterschätzen. Dogecoin als beliebteste Meme-Kryptowährung hält eine Marktkapitalisierung von rund 26 Milliarden US-Dollar (Stand Ende April 2025).
XRP ist mit etwa 133 Milliarden US-Dollar Marktwert sogar deutlich größer. Neben diesen Volumina steht die Frage im Raum, wie die SEC regulatorisch mit solchen Anlagen umgehen will. Die SEC befindet sich dabei in einem Spannungsfeld. Einerseits gibt es einen enormen Andrang bei der Genehmigung von Altcoin-ETFs. Laut jüngsten Daten des Jahres 2025 waren etwa 70 Kryptowährungs-ETFs in der Warteschlange zur Entscheidung durch die SEC.
Asset Manager drängen auf das Listing von Fonds, die eine breite Palette von Digitalwährungen abdecken – von etablierten Coins wie Litecoin und Solana bis hin zu exotischen Produkten mit sogenannten "Penguins"-Tokens oder 2x Melania, darunter auch Dogecoin und XRP. Das Interesse des Marktes an Altcoin-ETFs wächst, wenngleich Experten darauf hinweisen, dass die Anlegerpräferenzen stärker auf Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum ausgerichtet bleiben. Analysten vergleichen die Zulassung eines ETF auf Kryptowährungen mit der Listung von Musik auf Streaming-Plattformen: Es erhöht die Sichtbarkeit und den Zugang, garantiert jedoch keine massiven Zuflüsse. Parallel zu den Anträgen sind auch Forderungen nach strengerer Regulierung deutlich lauter geworden. Die Nasdaq selbst schrieb in einem offiziellen Kommentar an die SEC, dass digitale Vermögenswerte, die im Wesentlichen Wertpapiere darstellen, auch nach entsprechenden Compliance-Standards behandelt werden sollten.
Dieses Statement zeigt, dass es einerseits einen Wunsch nach Innovation und Wachstum gibt, andererseits aber auch der Schutz der Investoren im Fokus steht. Die Regierung unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump hatte sich zuvor für eine offenere Haltung der SEC gegenüber digitalen Assets ausgesprochen. Dies lässt den Markt hoffen, dass langfristig mehr Klarheit und eine harmonisierte Regulierung möglich sind – obwohl der aktuelle Status quo von Verzögerungen geprägt ist. Für Investoren, die sich für Kryptowährungen interessieren oder bereits Positionen in Dogecoin oder XRP halten, bringt die Entscheidungspause der SEC einige Unsicherheiten. Das Aufschieben der ETF-Zulassungen beeinflusst das Marktvertrauen und zeigt, wie sensibel die US-Behörde auf Risiken reagiert.
Gleichzeitig könnten genehmigte ETFs den Zugang zu digitalen Vermögenswerten für institutionelle Anleger deutlich erleichtern, was die Liquidität und Stabilität der Märkte positiv beeinflussen könnte. Darüber hinaus wirft die Situation ein Licht auf die zunehmende Bedeutung von Kryptowährungs-ETFs weltweit. In Kanada, Deutschland und anderen Ländern sind entsprechende Produkte bereits etabliert, was den US-Markt unter Druck setzt, ebenfalls mithalten zu können. Der Wettlauf um die Regulierung und Markteinführung solcher Finanzprodukte ist Teil eines globalen Trends, digitale Assets zunehmend in traditionelle Finanzstrukturen einzubinden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die US-SEC mit der Verschiebung der Entscheidung zu XRP- und Dogecoin-ETFs eine vorsichtige und abwägende Haltung einnimmt.
Aufgrund der hohen Anzahl an Anträgen und der regulatorischen Komplexität ist zu erwarten, dass die Prüfprozesse weiter andauern. Für Anleger bedeutet dies, sich weiterhin intensiv über regulatorische Entwicklungen zu informieren und ihre Investmentstrategien entsprechend anzupassen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die SEC eine Vorreiterrolle in der Krypto-Regulierung übernehmen kann oder ob sich die Unsicherheit auf dem US-amerikanischen Markt noch verfestigt. Für den Kryptosektor bleibt die Hoffnung, dass mehr Klarheit und Transparenz aufkommen, um das Vertrauen von Anlegern und Institutionen langfristig zu stärken.