In der Softwareentwicklung ist es essenziell, den Fortschritt eines Projekts nicht nur anhand von Funktionalitäten zu messen, sondern auch die Entwicklung des Quellcodes selbst zu verfolgen. Dabei hilft die Analyse der Lines of Code (LOC), also der gezählten Codezeilen, um Einsichten über Wachstum, Komplexität und potenzielle Wartungsaufwände zu gewinnen. Git-Repositories sind inzwischen das Standard-Werkzeug zur Versionskontrolle in der Entwicklung. Sie speichern detaillierte Historien aller Änderungen und ermöglichen umfangreiche Auswertungen. Doch die graphische Darstellung der LOC über die Zeit bietet einen klaren, visuellen Überblick über den Entwicklungsverlauf und erleichtert es, Trends und Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen.
Das Open-Source-Tool git-loc-plot wurde genau für diesen Zweck entwickelt. Es nutzt Git-Kommandos in Kombination mit cloc, einem bewährten Programm zum Zählen von Codezeilen, um für jede Commit-Version eines Repositorys die Anzahl der geschriebenen Zeilen zu erfassen und daraus aussagekräftige Diagramme zu erzeugen. Die Visualisierung zeigt auf einen Blick, wie sich die Codebasis im Laufe der Zeit verändert hat und welche Sprachen dabei dominieren. Der praktische Vorteil liegt darin, dass Entwicklerteams mit Hilfe der Ergebnisse etwa feststellen können, ob ein Projekt stetig wächst, ob es Phasen intensiver Entwicklung oder Refaktorierung gibt oder wann bestimmte Programmiersprachen stärker zum Einsatz kamen. Zur Nutzung von git-loc-plot sind nur wenige Voraussetzungen notwendig.
Ein installierter Python3-Interpreter sowie die Anwendung cloc müssen auf dem System vorhanden sein. Danach kann das Tool direkt über die Kommandozeile angewandt werden. Es scannt einen ausgewählten Branch im Git-Repository und zählt danach jeweils die Lines of Code pro Sprache für jeden relevanten Commit – idealerweise nicht bei jedem einzelnen, sondern in einem auswählbaren Abstand, um Zeit zu sparen, insbesondere in umfangreichen Projekten mit sehr vielen Commits. Neben der Erstellung einer CSV-Datei mit Zeitstempeln, Programmiersprachen und der jeweiligen Anzahl der Codezeilen wird automatisch eine PNG-Grafik generiert, die diese Daten als übersichtliches Liniendiagramm visualisiert. Dieses Diagramm macht den Verlauf der Codebasis intuitiv nachvollziehbar und kann direkt in Präsentationen oder Berichten verwendet werden.
Eine Besonderheit des Tools ist die Möglichkeit, die Analyse auf einzelne Programmiersprachen zu beschränken. Dadurch lässt sich beispielsweise nur der Java- oder Gradle-Code betrachten. Das bietet eine vertiefte Sicht auf bestimmte Teile eines Projekts, wenn Entwicklungsteams sich auf einzelne Technologien fokussieren möchten. Die Bedienung des Tools ist unkompliziert. Über Kommandozeilenparameter lassen sich Pfad zum Repository, Ausgabeordner, Abstand der Commits für die Analyse sowie Filter für Programmiersprachen festlegen.
Nutzer profitieren so von flexiblen Einstellungsmöglichkeiten, ohne komplexe Konfigurationen durchführen zu müssen. Ein weiterer Pluspunkt ist der Open-Source-Charakter und die übersichtliche Codebasis von git-loc-plot. Interessierte Entwickler können das Projekt auf GitHub einsehen, weitere Funktionen hinzufügen oder das Tool an eigene Bedürfnisse anpassen. Gerade für Teams, die ihre Entwicklungshistorie transparent machen wollen, ist dies ein wertvolles Werkzeug. Aus SEO-Sicht ist es wichtig, die Relevanz solcher Analysetools hervorzuheben, da viele Entwickler auf der Suche nach Möglichkeiten sind, den Fortschritt ihrer Projekte besser zu dokumentieren oder Projektmanagern greifbare Metriken zu liefern.
Die frühzeitige Erkennung von Wachstumsmustern anhand von LOC hilft dabei, Risiken und Engpässe zu erkennen. Auch im Kontext von Open-Source-Projekten ermöglicht die Visualisierung, die Dynamik innerhalb des Teams und der Codebasis für Interessierte und potenzielle Mitwirkende klar darzustellen. Die Kombination aus einfacher Handhabung und aussagekräftigen Ergebnissen macht git-loc-plot zu einem praktischen Instrument für die täglichen Herausforderungen der Softwareentwicklung. Zudem schafft es Transparenz, die nicht nur die technische Ebene, sondern auch die Kommunikation innerhalb von Teams verbessert. Für den optimalen Einsatz empfiehlt es sich, Git-Repositories regelmäßig mit git-loc-plot zu analysieren, etwa als Bestandteil automatischer Builds oder in Projekt-Reviews.