Lebensmittelverschwendung gehört zu den größten Herausforderungen, denen der globale Lebensmittelsektor heute gegenübersteht. Jährlich landen Millionen Tonnen frischer Lebensmittel auf dem Müll, was nicht nur ökologische sondern auch wirtschaftliche und soziale Konsequenzen nach sich zieht. Insbesondere Supermärkte stehen im Fokus, da sie beim Management von frischer Ware vor komplexen Herausforderungen stehen: von verderblichen Produkten und unvorhersehbarem Kundenverhalten bis hin zu ineffizienten Bestellsystemen. Eine innovative Lösung zeichnet sich nun ab – die KI-Plattform Freshflow, die mit einer jüngsten Finanzierungsrunde von 5,5 Millionen Pfund die Messlatte für nachhaltige Innovation im Lebensmittelhandel höher legt. Freshflow hat sich als eine technologische Antwort auf Ineffizienzen im Frischebereich positioniert, indem die Plattform datengetriebene Vorhersagen ermöglicht und so das auf Intuition basierende Bestellmanagement radikal optimiert.
Gegründet wurde das Unternehmen 2021 von Avik Mukhija, einem Experten für maschinelles Lernen, der durch praktische Erfahrungen auf der Verkaufsfläche die Problemstellen im Alltag von Supermärkten genau erkannte. Dieser unmittelbare Einblick in die Komplexität frischer Warenbestellungen war der Anstoß, eine KI-gesteuerte Lösung zu entwickeln, die spezifisch auf die Herausforderungen frischer Lebensmittel zugeschnitten ist. Das Hauptversprechen von Freshflow liegt in der Reduktion von Lebensmittelabfällen um über 20 Prozent, während gleichzeitig eine Umsatzsteigerung zwischen zwei und fünf Prozent realisiert werden kann. Diese doppelte Wirkung macht die Technologie für Einzelhändler besonders attraktiv, zumal frische Produkte traditionell schwieriger zu handhaben sind als haltbare Ware. Die Plattform nutzt umfangreiche Datenanalysen, um eine Bedarfsprognose zu erstellen, die saisonale Schwankungen, Kaufverhalten, Lieferzeiten sowie Qualitätsschwankungen berücksichtigt.
Anders als herkömmliche Systeme, die oft auf vergangene Verkaufszahlen oder Erfahrungswerte setzen, integriert Freshflow maschinelles Lernen und Echtzeitdaten, um präzise Bestellmengen zu ermitteln. Dieses Vorgehen führt zu einer schlankeren Lieferkette, der Reduzierung von Überbeständen und suboptimalen Nachbestellungen. Mit dem frisch eingeworbenen Kapital plant Freshflow eine Expansion in angrenzende Frischebereiche wie Molkereiprodukte, Fleisch und Backwaren. Besonders spannend ist auch die geplante Erweiterung der Funktionen für Distributionszentren, die eine zentrale Rolle für die effiziente Frischeversorgung spielen. Die Personalstärke des Unternehmens soll zudem von derzeit 24 auf 50 Mitarbeitende bis 2026 wachsen, unterstützt durch eine geographische Expansion in ganz Europa.
Solche Wachstumspläne untermauern die Zuversicht, dass die Technologie von Freshflow von immer mehr Handelspartnern akzeptiert und eingesetzt wird. Zu den bereits bestehenden Kooperationen zählen namhafte europäische Supermarktketten wie Carrefour, Edeka und Intermarché. Die Zusammenarbeit mit diesen großen Playern verdeutlicht das Marktinteresse an intelligenten Lösungen zur Minimierung von Lebensmittelverlusten, zumal Frischeabteilungen traditionell eine hohe Marge und großen Einfluss auf das Kundenerlebnis besitzen. Bastien Gelin, CEO der Groupe Yabe, einer der größten Franchise-Unternehmen von Carrefour in Frankreich, berichtet von durchweg positiven Erfahrungen mit Freshflow. Seit der Implementierung des Systems konnten sie eine signifikante Verbesserung der Abläufe in den Frischeabteilungen verzeichnen.
Mehr Lagerumschläge, weniger Verschwendung und erhöhte Frische sind ebenso Resultat wie bessere Planbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Die Anwendung von künstlicher Intelligenz in der Supply Chain von frischen Lebensmitteln besitzt ein enormes Potenzial, die Nachhaltigkeit im Lebensmitteleinzelhandel deutlich zu steigern. Die drastische Verringerung von Lebensmittelabfällen kommt dabei nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch dem Klimaschutz und der Ressourcenschonung, indem weniger Lebensmittel produziert, transportiert und entsorgt werden müssen. Hinzu kommt ein erheblicher wirtschaftlicher Mehrwert für Händler, die durch präzisere Bestellmengen Lieferkosten reduzieren, Verluste minimieren und die Kundenzufriedenheit verbessern können. Freshflow nimmt dabei eine Pionierrolle ein, denn die Plattform ist Europas erste KI-System, das speziell auf die anspruchsvollen Bedürfnisse der frischen Lebensmittelabteilungen zugeschnitten wurde.
Der gezielte Einsatz von maschinellem Lernen macht es möglich, dass nicht nur automatisierte Entscheidungen getroffen werden, sondern auch kontinuierlich aus neuen Daten gelernt und die Prognosen somit immer weiter verbessert werden. Die Herausforderungen im Foodretail hinsichtlich Frischewaren sind eng verknüpft mit Verbrauchertrends und Erwartungen. Kunden verlangen zunehmend nach hochwertigen, frischen Produkten, die jederzeit verfügbar und gleichzeitig umweltfreundlich gehandelt werden. Die Balance zwischen Verfügbarkeit und Minimierung von Überbeständen ist daher zentral. Freshflows Technologie ermöglicht Supermärkten, diese Balance zu finden, indem die KI Bestellungen just-in-time optimiert und damit eine effiziente Lagerhaltung unterstützt.
Das wirkt sich sowohl auf die Verringerung von Lebensmittelabfällen im Handel aus als auch auf die Frischequalität für den Endkunden. Auch in Hinblick auf zukünftige Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und die globale Verantwortung im Nahrungskreislauf erscheint der Einsatz intelligenter Technologien unausweichlich. Mit der Investition von World Fund, Capnamic und Venture Stars wird zudem deutlich, dass frische Innovationen in nachhaltige Geschäftsmodelle auf dem Wachstumsmarkt Lebensmitteltechnologie setzen. Die Kombination aus künstlicher Intelligenz, datengetriebenen Geschäftsprozessen und nachhaltigem Handeln steht für eine zukunftsorientierte Entwicklung in der Lebensmittelbranche. Die während der Pandemie und der globalen Lieferkettenkrise entstandenen Unsicherheiten haben den Druck erhöht, ressourcenschonende und flexible Lieferkonzepte zu implementieren.
Freshflow antwortet darauf mit einem adaptiven System, das sich auf unterschiedliche Märkte und Warenkategorien ausweiten lässt. Neben der Expansion in neue Produktgruppen richtet sich das Wachstum auch auf neue geografische Märkte in Europa, wo der Bedarf für effiziente und nachhaltige Lösungen ähnlich hoch ist. Letztlich positioniert sich Freshflow als ein Beispiel für die erfolgreiche Integration von Spitzentechnologie und praktischen Bedürfnissen des Handels. Die Kombination aus fundierter wissenschaftlicher Expertise, praktischem Branchenwissen und Wachstumsambitionen zeigt, wie KI dazu beitragen kann, eines der drängendsten Probleme unserer Zeit – die Lebensmittelverschwendung – zu reduzieren. Der Beitrag von Freshflow leistet damit nicht nur einen ökonomischen sondern auch einen gesellschaftlichen Mehrwert, der im Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Deutschlands Einzelhandel und Lebensmittelbranche können von solchen Innovationen stark profitieren, da hierzulande ebenfalls hohe Mengen an frischen Produkten täglich verarbeitet werden. Die Übernahme innovativer KI-basierter Systeme dürfte die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Händler stärken, Betriebskosten reduzieren und eine nachhaltigere Versorgung sicherstellen. Im Gesamtbild verändern Technologien wie Freshflow die Art und Weise, wie Lebensmittel gehandelt, bestellt und verteilt werden. Sie eröffnen neue Perspektiven für eine effizientere, ressourcenschonende und kundenorientierte Zukunft des Foodretails. Die Kombination aus intelligenter Prognose, datenbasierter Entscheidungsfindung und einer nachhaltigen Ausrichtung schafft eine Win-win-Situation für Wirtschaft, Umwelt und Verbraucher gleichermaßen.
Damit markiert Freshflow einen wichtigen Schritt im globalen Bestreben, die Lebensmittelversorgung mit innovativen Mitteln umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten.