Die Krypto- und DeFi-Branche befindet sich stetig im Wandel, und optimierte Governance-Modelle spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sky, ehemals bekannt als MakerDAO – einer der Pioniere im DeFi-Bereich –, steht nun vor einem bedeutenden Umbruch. Das Projekt hat mit der geplanten endgültigen Migration des Governance-Tokens von MKR zum neuen SKY-Token ein wichtiges Kapitel aufgeschlagen. Diese Entwicklung zielt darauf ab, die Community stärker einzubinden, die Governance zu vereinfachen und durch neue Anreizstrukturen die Attraktivität und Funktionalität des Netzwerks zu erhöhen. Sky verfolgt seit August des Vorjahres eine klare Vision: Die Umbenennung als Teil ihres sogenannten Endgame-Roadmaps steht für einen umfassenden Neustart und eine Vereinfachung der bisherigen komplexen Strukturen.
Das Projekt möchte mit der Migration vom MKR- zum SKY-Token nicht nur die Markenidentität stärken, sondern auch die Governance-Prozesse effizienter gestalten. Interessanterweise sind seit der Einführung des SKY-Tokens rund 14 Prozent des MKR-Angebots auf den neuen Token umgestellt worden, was zeigt, dass das Interesse und die Bereitschaft zur Teilnahme an der Migration bereits spürbar sind, aber noch Ausbaupotenzial besteht. Das vorgeschlagene Update, das am 1. Mai 2025 im Governance-Forum der Sky-Community vorgestellt wurde, sieht vor, die Migration von SKY zurück zu MKR künftig zu deaktivieren. Zugleich sollen SKY-Halter neue Möglichkeiten zum Staking erhalten und USDS-Token als Belohnung für das Staken ausgezahlt werden.
Mit diesen Anreizen sollen mehr Nutzer motiviert werden, langfristig am Netzwerk teilzuhaben und die Governance aktiv mitzugestalten. Die Verlagerung der Governance-Prozesse auf den SKY-Token bedeutet, dass wichtige Entscheidungen und Abstimmungen zukünftig vollständig über den neuen Token abgewickelt werden, was den Wandel im Ökosystem konsequent fortsetzt. MakerDAO hat mit der Entwicklung vom ursprünglichen Projekt zum Sky-Protokoll einen bedeutenden Wandel vollzogen. Das Protokoll hat sich durch eine umfassende Reorganisation in sogenannte SubDAOs namens Stars transformiert. Diese SubDAOs besitzen jeweils unterschiedliche Governance-Mechanismen und eigene Token.
Das erste dieser SubDAOs, Spark, basiert auf einer Abspaltung der Aave v3 Money Market-Protokolls und weist aktuell einen beeindruckenden Total Value Locked (TVL) von 4,5 Milliarden US-Dollar auf – ein Beleg für die wachsende Diversifikation und Spezialisierung innerhalb des Sky-Ökosystems. Der TVL von Sky liegt zurzeit bei etwa 6,14 Milliarden US-Dollar und macht es damit zu einem der größten DeFi-Projekte weltweit. Allerdings musste Sky im April einen deutlichen Rückgang des TVL um 21 Prozent erleben, was im Vergleich zu anderen Top-DeFi-Protokollen den stärksten Einbruch darstellt. Diese Volatilität unterstreicht die Herausforderungen, denen sich DeFi-Projekte in einem sich schnell ändernden Marktumfeld gegenübersehen. Trotz dieser Schwankungen bleibt Sky eine führende Kraft, die den Markt durch innovative Konzepte und strategische Expansionen weiter prägt.
Parallel zur Token-Migration setzt Sky zudem auf eine bemerkenswerte Multi-Chain-Strategie, die es ermöglicht, die Reichweite des Netzwerks signifikant zu erweitern. Im November erfolgte die Einführung des eigenen Stablecoins USDS auf der Solana-Blockchain. Innerhalb kürzester Zeit konnten Nutzer fast 92 Millionen US-Dollar in USDS auf Solana transferieren. Solanas hohe Geschwindigkeit und geringe Gebühren schienen ein attraktives Umfeld für die Migration darzustellen, was sich in der stetig wachsenden Marktkapitalisierung von USDS auf Solana mit inzwischen über 111 Millionen US-Dollar widerspiegelt. Darüber hinaus erfolgte Anfang des Jahres der Launch auf der Layer-2-Lösung Base, die auf Ethereum aufgebaut ist.
Die Akzeptanz von USDS auf Base war zunächst sehr hoch: Bis Ende März hatten Nutzer bereits rund 125 Millionen US-Dollar in USDS auf diese Plattform gebracht. Leider hat die Nutzung seitdem deutlich abgenommen, der aktuelle Bestand liegt bei etwa 56,7 Millionen US-Dollar. Diese Schwankungen verdeutlichen die Herausforderungen bei der Integration neuer Layer-2-Technologien und die Notwendigkeit, Anbieter von Infrastruktur und Projektteams auf dem Laufenden zu halten und die Nutzer optimal zu betreuen. Das dritte wichtige Netzwerk, auf das Sky expandiert hat, ist Arbitrum, ebenfalls eine Layer-2-Lösung für Ethereum. Hier fällt die Resonanz bisher vergleichsweise gering aus, mit einem übertragenen USDS-Wert von circa 20,2 Millionen US-Dollar.
Obwohl Arbitrum insbesondere für DeFi-Anwendungen durch seine niedrigen Kosten und Skalierungsmöglichkeiten große Versprechen birgt, zeigt sich, dass die Nutzerbasis dort noch wächst und weitere Integrationen und Kooperationen notwendig sind, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Die Auswirkungen der Token-Migration und Multi-Chain-Erweiterung stellen ein zentrales Element im nächsten Wachstumsschritt von Sky dar. Durch die Aktivierung von SKY-Staking mit USDS-Belohnungen schafft das Projekt einen doppelten Nutzen: Zum einen werden Anleger motiviert, ihre Tokens zu halten und zu staken, was die Liquidität und Stabilität des Systems fördert, zum anderen bekommen die Token-Halter ein stärkeres Stimmrecht in der Governance, was demokratische und partizipative Entscheidungsprozesse unterstützt. Das Zusammenspiel zwischen den einzelnen SubDAOs erlaubt es Sky, spezialisierte Teilbereiche des DeFi-Sektors gezielt zu entwickeln und verbessert die Innovationsgeschwindigkeit. Die neue Struktur mit Stars als SubDAOs kann als Modell für andere Protokolle dienen, die Governance und Governance-Token der nächsten Generation gestalten möchten.
Besonders die Kombination aus verschiedenen Token und abgestuften Governance-Modellen eröffnet vielfältige Möglichkeiten für Nutzer, Entwickler und Investoren. Zusätzlich ist erwähnenswert, dass Sky mit dem USDS-Stablecoin einen starken Konkurrenten gegenüber etablierten Stablecoins wie Circle’s USD Coin oder dem immer noch weitverbreiteten DAI von MakerDAO positioniert hat. Der USDS hat die Migration von über vier Milliarden US-Dollar erfahren, was die Akzeptanz des neuen Produkts unterstreicht, obwohl noch ein großer Teil der Liquidität beim ursprünglichen DAI liegt. Die Gleichzeitigkeit von DAI und USDS innerhalb des Ökosystems ist ein Zeichen für die laufende Transformation und notwendige Dualität von Altsystemen und neuen Technologien in der DeFi-Welt. Insgesamt zeigt die Strategie von Sky mit der Token-Migration und dem Ausbau auf verschiedenen Blockchains eine konsequente Ausrichtung auf Flexibilität, Dezentralisierung und Nutzerzentrierung.
Die Herausforderungen in puncto Volatilität, Liquiditätsverschiebungen und Nutzerakzeptanz sind bedeutend, stellen aber keine unüberwindbaren Hürden dar. Vielmehr öffnet das Projekt mit dem Endgame-Roadmap neue Horizonte für governancebasierte DeFi-Projekte mit großer Community-Beteiligung und technischer Innovation. Sky demonstriert mit diesen Schritten, dass klassische DeFi-Protokolle sich transformieren müssen, um im Wettbewerb um Nutzer und Kapital bestehen zu können. Die Migration von MKR zu SKY setzt ein klares Statement für Zukunftsfähigkeit und Innovation. Investoren, Entwickler und Nutzer sollten die weitere Entwicklung und Abstimmung in der Community aufmerksam verfolgen, da sie richtungsweisend für die DeFi-Branche sein könnte.