Der Gründer des gescheiterten Krypto-Unternehmens FTX, Sam Bankman-Fried, wird beschuldigt, mindestens einen chinesischen Amtsträger bestochen zu haben. In den USA wurden neue Anklagen gegen ihn erhoben, denen zufolge der Unternehmer eine Bestechung in Höhe von "mindestens 40 Millionen Dollar" (32,5 Millionen Pfund) autorisiert haben soll, um Zugang zu Handelskonten zu erlangen, die von chinesischen Behörden eingefroren wurden. Die Vorwürfe wurden nach der Betrugsklage aus dem letzten Jahr bekannt gegeben, die nach dem Zusammenbruch von FTX erhoben wurde. Herr Bankman-Fried plädierte zu Beginn dieses Jahres auf "nicht schuldig" gegenüber diesen Anschuldigungen. Derzeit steht er unter Hausarrest im Haus seiner Eltern in Kalifornien und wartet auf seinen Prozess.
Laut der überarbeiteten Anklageschrift hat Herr Bankman-Fried die Bestechung autorisiert, nachdem chinesische Behörden Konten mit etwa 1 Milliarde Dollar (811 Millionen Pfund) an Kryptowährungen eingefroren hatten, die seinem Handelsunternehmen Alameda Research gehörten. Die Konten wurden nach der Überweisung, die an eine private Kryptowährungsbrieftasche ging, freigegeben. Die angebliche Bestechung folgte auf Monate anderer Bemühungen, auf die Mittel zuzugreifen, von denen Herr Bankman-Fried glaubte, dass sie im Rahmen einer Untersuchung eines anderen Handelsunternehmens eingefroren waren. Der Vorfall ereignete sich vor dem dramatischen Zusammenbruch von FTX im letzten Jahr, als Berichte über die Finanzen des Unternehmens zu einem Ansturm von Abhebungen führten und das Unternehmen in die Insolvenz trieb. Infolge des Zusammenbruchs, durch den viele Personen nicht auf ihre Mittel zugreifen konnten, reichte die USA Strafanzeigen gegen Herrn Bankman-Fried ein und beschuldigte ihn, Kunden- einlagen bei FTX unrechtmäßig verwendet zu haben, um sein anderes Unternehmen Alameda Research zu finanzieren, Immobilien zu kaufen und Millionen für politische Spenden zu verwenden.
Diese Episode warf einen dunklen Schatten über die Kryptoindustrie, die bereits unter starken Rückgängen der Bitcoin-Werte und anderer Anlagen litt. Es war auch ein steiler Absturz für Herrn Bankman-Fried, der einer der prominentesten Figuren in der Branche gewesen war und eine Börse leitete, die nach einigen Messungen mehr als 1 Million Benutzer hatte und als weltweit drittgrößte Handelsplattform eingestuft war. Herr Bankman-Fried hat zugegeben, Managementfehler begangen zu haben, aber Betrug bestritten. Drei seiner engsten Kollegen haben sich schuldig bekannt und arbeiten mit den Ermittlern zusammen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm mehr als 100 Jahre Gefängnis.
Diese neuen Anklagen werfen ein weiteres Licht auf die dunkle Seite der Finanz- und Kryptowelt und unterstreichen die Bedeutung von Regulierungen und die Folgen von Fehlverhalten in diesem Bereich. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Skandal und die damit verbundenen rechtlichen Konsequenzen auf die Branche insgesamt auswirken werden. Die öffentliche Meinung und das Vertrauen in Kryptowährungen könnten durch Fälle wie diesen nachhaltig beeinträchtigt werden.