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JPEG XL: Der Kampf um das Bildformat und Googles Einfluss auf die Web-Zukunft

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JPEG XL and Google's War Against It (2024)

Ein tiefgehender Einblick in das Bildformat JPEG XL, seine technischen Vorteile und die Schwierigkeiten seiner Verbreitung durch Googles Einfluss auf den Browser-Markt und die Webstandards.

Bildformate sind heute ein essenzieller Bestandteil der digitalen Welt. Jeder Nutzer, der online unterwegs ist, begegnet täglich unzähligen Bildern in verschiedenen Formaten. GIF, PNG und JPEG sind altbekannte Standards, die seit Jahrzehnten das Internet prägen. Doch mit dem technologischen Fortschritt und den immer höheren Ansprüchen an Bildqualität und Kompression werden diese formate zunehmend unzureichend. Neue Formate versprechen mehr Effizienz, bessere Darstellung und moderne Features – doch ihre Akzeptanz ist keineswegs garantiert.

Ein herausragendes Beispiel dafür ist JPEG XL, ein zukunftsweisendes Bildformat, das jedoch von Google aktiv zurückgedrängt wird. Warum es zwischen Innovation und monopolitischem Einfluss an einem Wendepunkt steht, ist ein spannendes Thema, das sowohl technische als auch politische Facetten umfasst. Um das aktuelle Bild vom Potenzial von JPEG XL zu verstehen, lohnt sich ein Rückblick auf die Geschichte der Bildformate. Die allerersten Versuche Bilder auf Computern darzustellen bestanden aus einfachen Text- und Symbolkombinationen in Terminals. Diese waren funktional, aber in ihrer Ausdruckskraft stark limitiert.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich erste Formate wie PCX, TGA, PICT und BMP, die jedoch wenig Kompression boten und kaum kompatibel über verschiedene Systeme hinweg waren. Die mangelnde Integration führte dazu, dass Programme oft eigene Formate verwendeten – ein Zustand, der keine nachhaltige Lösung darstellte. Anfang der 1980er Jahre gewann das GIF-Format große Verbreitung. Seine einfache Kompression basierte auf dem Lempel–Ziv–Welch Algorithmus, was eine Palette von nur 256 Farben ermöglichte. Trotz geringem Farbumfang hielt sich GIF lange Zeit vor allem durch seine Animationseigenschaften und breite Anwendung im Web.

Parallel entstand JPEG, ein revolutionäres Format, das erstmals flexible Kompressionsstufen zuließ und somit eine Balance zwischen Dateigröße und Bildqualität ermöglichte. JPEG dominierte in den 1990er Jahren den Markt der Fotos im Web, gewann Boden auf fast allen Plattformen und setzte neue Maßstäbe. Versuche, den JPEG-Standard zu übertreffen, gab es in Form von JPEG 2000, das über einige technische Verbesserungen wie unabhängige Kompression von Bildabschnitten verfügte. Trotzdem konnte es sich nie breit durchsetzen. Das ebenfalls im Netz weit genutzte PNG entstand aus der Notwendigkeit, eine offene und lizenzfreie Alternative zu GIF bereitzustellen, nachdem Unisys durch Patentansprüche für viel Wirbel gesorgt hatte.

PNG punktet vor allem mit guter Unterstützung von Transparenzen und verlustfreier Kompression, wurde aber nie zum Fotoformat Nummer Eins. Obwohl diese Formate jahrelang funktionierten, zeigen sie heute deutliche Schwächen. Sie sind nicht optimal auf moderne Anforderungen ausgerichtet, die durch hochauflösende Displays, HDR-Darstellung, Animationen und schnelle Ladezeiten geprägt sind. Die Rechenleistung und Netzgeschwindigkeit, die bei der Einführung dieser Formate noch knapp waren, sind heute vielfach vorhanden. Das eröffnet Chancen für neue Entwicklungen.

Google hat auf diese Veränderung reagiert und 2010 das Bildformat WebP vorgestellt, das Funktionen von JPEG, PNG und GIF in einem Format vereint. WebP bietet sowohl transparente als auch animierte Bilder bei besserer Kompression. Dank Googles Einfluss auf den Browsermarkt integrierte sich WebP schnell in vor allem Chromium-basierte Browser. Dennoch dauerte es einige Jahre, bis Firefox und Safari WebP als natives Format vollständig unterstützten. Googles Strategie ging weiter über die reine Entwicklung hinaus: Sie nutzten Tools wie PageSpeed Insights, um Webseiten-Betreiber zu animieren, ihre Bilder bevorzugt im WebP-Format auszuliefern.

Etwas später entstand AVIF, welches den gleichen Codec wie AV1 verwendet – einem modernen Videokompressionsverfahren. AVIF bringt technische Vorteile wie Unterstützung von HDR, erreicht aber nicht alle Eigenschaften, die sich Experten von einem universellen Bildformat wünschen. Vor allem im Bereich ultrahoher Auflösungen hat es Limitierungen. Dennoch profitierte AVIF von der bereits vorhandenen Unterstützung des AV1-Codecs zum Videodekodieren und konnte so relativ zügig Browser-Integration gewinnen. Im Schatten dieser Entwicklungen entstand JPEG XL, ein neues Bildformat mit beeindruckenden Eigenschaften.

Finalisiert im Jahr 2021, basiert es auf früheren Forschungsergebnissen von Google sowie Streaming- und Bildkompressionsformaten anderer Entwickler. JPEG XL kann sowohl verlustbehaftet als auch verlustfrei komprimieren und ermöglicht sogar verlustfreie Umwandlungen bestehender JPEG-Dateien mit kleinen Speicherersparnissen. Seine Kompression übertrifft JPEG um etwa 60 Prozent bei gleicher wahrgenommener Qualität. Der Entstehungshintergrund lässt sein Potenzial erahnen: Es könnte der universelle Nachfolger aller bisherigen Formate sein, mit Features wie HDR-Unterstützung, sehr hoher Farbtiefe und extrem hohen Auflösungen, die sogar weit über aktuelle Bedürfnisse hinausgehen. Auch technisch überzeugt JPEG XL durch sehr schnelle Kodier- und Dekodierzeiten, sehr kleine Kopfzeilen im Dateiformat, progressive Ladeoptionen und offene Lizenzierung ohne Gebühren.

Verzerrungen und Artefakte bei Kompression sind deutlich reduziert. Im Vergleich zu WebP und AVIF bietet es gleichzeitig alle deren Vorteile und noch mehr. Deshalb wirft die geringe Verbreitung des Formats Fragen auf. Der Grund liegt weniger in technischen Limitierungen als vielmehr in den Marktmechanismen des Internets – insbesondere im Einfluss von Google. Google kontrolliert mit Chrome einen erheblichen Marktanteil bei Browsern und hat großen Einfluss auf Webentwickler durch seine Suchmaschine und eigene Tools.

Ursprünglich wurde JPEG XL in Chrome als experimentelles Feature implementiert, sogar Firefox begann, es zu unterstützen. Doch Google zog die Unterstützung zurück. Offiziell begründeten sie dies mit mangelndem Interesse der Entwicklergemeinschaft und unzureichenden Mehrwerten gegenüber existierenden Formaten. Kritiker sehen darin jedoch klare Versuche, die eigene Formatentwicklung WebP zu schützen und das marktbeherrschende Format AVIF auszuweiten, ohne echten Konkurrenten zuzulassen. Die Argumentation von Google wirkt fragwürdig, wenn man bedenkt, dass AVIF technisch in einigen Bereichen weniger umfassend ist als JPEG XL, aber dennoch gefördert wird.

Die Entscheidung im Chromium-Projekt sorgte für Unmut in der Technologiegemeinschaft und wurde als Beleg für monopolistische Taktiken gewertet. Interessanterweise unterstützt Apple in Safari weiterhin JPEG XL problemlos. Einige Forks von Chrome und Firefox zeigen ebenfalls Unterstützung für JPEG XL, was beweist, dass der Code stabil ist und keine unerträgliche Wartungsbelastung bedeutet. Dennoch wird das Format im Mainstream-Browsermarkt kaum vorangetrieben. Googles Dominanz erlaubt es, Webstandards in seinem Sinne zu formen.

Damit kann das Unternehmen auch Innovationen bremsen, die ihre Geschäftsinteressen beeinträchtigen könnten. Wenn JPEG XL sich als Standard durchsetzen würde, würde WebP überflüssig werden und Googles Position geschwächt. Stattdessen wird AVIF als Kompromiss gefördert, um etwaige Kritik an Monopolbildung zu entkräften. Für Nutzer, Entwickler und die gesamte Webgemeinschaft stellt sich die Frage, wie mit dieser Situation umzugehen ist. Bewusstsein für die Vorteile von JPEG XL zu schaffen und Druck auf große Player wie Google auszuüben, erscheint als wichtiger Schritt.

Es gibt bereits Software und Browser, die das Format unterstützen oder die Option zur Aktivierung bieten. Je mehr Aufmerksamkeit und Nachfrage sich formt, desto größer sind die Chancen auf breitere Akzeptanz. Die Situation um JPEG XL zeigt exemplarisch, wie technologische Innovation allein nicht ausreicht, um in einem von großen Konzernen kontrollierten Ökosystem Fuß zu fassen. Wettbewerbsfähigkeit, Offenheit und faire Rahmenbedingungen sind ebenso entscheidend. Der Kampf um das nächste Bildformat ist damit auch ein Kampf um die Freiheit und Vielfalt im Netz.

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