Hongkongs Krypto-ETFs im Vergleich zu US-Versionen: Kleingeld im großen Finanzmeer In der dynamischen Welt der Kryptowährungen bahnt sich eine bemerkenswerte Entwicklung an. Hongkong, bekannt als globales Finanzzentrum, hat kürzlich drei Spot-Bitcoin und Ether Exchange-Traded Funds (ETFs) genehmigt, die durchaus Hoffnungen auf große Investitionsströme geschürt haben. Doch im Vergleich zu den finanzstarken US-Versionen dieser Produkte scheinen sie eher eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die Hongkonger Securities and Futures Commission (SFC) hat grünes Licht für die Einführung dieser Krypto-ETFs gegeben, die von Harvest Global Investments und einer Partnerschaft zwischen HashKey Capital und Bosera Asset Management (International) ausgegeben werden sollen. Ein weiterer Genehmigungsempfänger, die Hongkong-Einheit von China Asset Management, plant ebenfalls, solche Produkte auf den Markt zu bringen.
Eine spannende Entwicklung, doch signalisiert die Vorsicht der Regulierungsbehörden eine behutsame Annäherung an den Markt. Während die Genehmigungen für diese Produkte unter bestimmten Auflagen erteilt wurden, wurde auch bekannt, dass OSL Digital Securities die Verwahrungsdienste für die ETFs bereitstellen wird. Trotz der Innovation und des Potenzials der Hongkonger ETFs, blieb der große Ansturm internationaler Investoren bisher aus. Zum Vergleich: Seit der Genehmigung von zehn US-Spot-Bitcoin-ETFs am 11. Januar dieses Jahres haben diese Produkte ein Vermögensvolumen von über 56,2 Milliarden Dollar angesammelt und trugen dazu bei, dass Bitcoin im März ein Allzeithoch von 73.
737,94 Dollar erreichte. Zu den führenden ETFs gehören unter anderem die von BlackRock und Fidelity verwalteten Produkte. Die Besonderheit der in Hongkong genehmigten ETFs liegt in der Abwicklung: Anleger können direkt Bitcoin und Ether gegen ETF-Anteile tauschen und umgekehrt, was im Vergleich zu den bargeldbasierten Rücknahmemodellen in den USA kostengünstiger sein könnte. Hier sehen Experten Chancen für eine innovative Struktur dieser Finanzprodukte. Trotzdem müssen die Hoffnungen auf eine massive Kapitalzuführung gedämpft werden.
Nach Einschätzung von Eric Balchunas, einem leitenden ETF-Analysten bei Bloomberg, werden die neuen Produkte wahrscheinlich nur einen kleinen Prozentsatz des Gesamt-ETF-Marktes in Hongkong ausmachen, der im ersten Quartal eine Größe von etwa 50 Milliarden Dollar hatte. Im Vergleich dazu steht der US-ETF-Markt, der Ende desselben Zeitraums bei etwa 8,87 Billionen Dollar lag. Die regulatorischen Einschränkungen in Bezug auf chinesische Investoren würden zudem eine wesentliche Barriere darstellen. Das so genannte Stock Connect-System zwischen Hongkong und China erlaubt es Chinesen, in bestimmte Hongkonger ETFs zu investieren, doch die neuen Krypto-ETFs fallen nicht unter diese Regelung. Dies schließt eine erhebliche potenzielle Investorengruppe aus und limitiert das Wachstum der Anlageprodukte.
Somit, trotz der Fortschritte und Potenziale, die die neuen Krypto-ETFs in Hongkong bieten, wird ihre Marktbedeutung im globalen Vergleich als relativ gering eingeschätzt – ein klarer Hinweis darauf, dass der Finanzmarkt in den USA in Bezug auf innovative Anlageprodukte weiterhin führend ist. Dennoch bleiben die Entwicklungen in Hongkong ein interessantes Beobachtungsfeld für Anleger und Analysten weltweit, insbesondere wegen der einzigartigen regulatorischen und wirtschaftlichen Dynamik der Region.