Wie viel Geld könnte in Hongkongs neue Bitcoin- und Ether-ETFs fließen? Hongkong, eine der führenden Finanzzentren weltweit, steht vor einer bedeutenden Entwicklung in der Kryptowährungslandschaft. Mit der jüngsten Genehmigung von Bitcoin (BTC) und Ether (ETH) Exchange Traded Funds (ETFs) durch die Hongkonger Wertpapier- und Futures-Kommission, eröffnen sich neue Möglichkeiten für Investoren. Die Frage, die sich nun stellt, ist: Wie viel Kapital könnte in diese neuen Produkte fließen? Die vier neu genehmigten ETFs, die von Bosera Capital, China Asset Management, HashKey Capital und Harvest Global angeboten werden, stellen einen bedeutenden Schritt für den lokalen Markt dar. In den USA haben vergleichbare Produkte seit ihrer Einführung fast 60 Milliarden US-Dollar angezogen. Doch die Situation in Hongkong ist anders, besonders wegen der regulatorischen Einschränkungen, die es Investoren aus dem chinesischen Festland verbieten, in diesen Markt zu investieren.
Die Schätzungen über das mögliche Kapital, das in die Hongkonger ETFs fließen könnte, variieren erheblich. Einige optimistische Vorhersagen, wie die von der in Singapur ansässigen Finanzdienstleistungsplattform Matrixport, gehen davon aus, dass bis zu 25 Milliarden US-Dollar angezogen werden könnten, vorausgesetzt die Regulierungsbehörden heben alle Beschränkungen auf. Diese Schätzung scheint jedoch eine Ausnahme zu sein. Ein realistischeres Bild malt Eric Balchunas, ein leitender ETF-Analyst bei Bloomberg. Er vertritt die Ansicht, dass Hongkong "glücklich" sein sollte, wenn es 500 Millionen US-Dollar an Zuflüssen für seine Spot-Bitcoin-Produkte erreicht.
Er führt die Einschränkungen für Investoren vom Festland, die relativ kleinen Herausgeber, hohe Gebühren und vergleichsweise weite Spreads als Gründe an, die die Nachfrage dämpfen könnten. Ryan Rasmussen, ein leitender Krypto-Forschungsanalyst bei Bitwise Asset Management, ist etwas optimistischer. Er hält es für möglich, dass die Gesamtnachfrage nach BTC- und ETH-ETFs in Hongkong 1 Milliarde US-Dollar erreichen könnte, wobei der Löwenanteil auf Bitcoin entfällt. Auch wenn dies weit hinter den amerikanischen Zahlen zurückbleibt, würde eine solche Entwicklung dennoch einen bedeutenden Zustrom von Kapital bedeuten. Die Genehmigung dieser ETFs in Hongkong könnte auch Auswirkungen auf die Preise von Kryptowährungen haben.
Ähnlich wie die Genehmigungen von BTC-ETFs in den USA einen Preisanstieg von mehr als 40% in diesem Jahr begünstigten, könnte die Steigerung der Nachfrage auch hier positive Auswirkungen haben. Nicht zu vergessen ist dabei, dass solche Produkte zusätzliche Liquidität in den Markt bringen und dadurch das Angebot an physisch verfügbarem Bitcoin knapper machen könnten. Michael Dunn, Präsident der Bitcoin-Derivatebörse Bitnomial, bestätigte, dass die Nachfrage nach physischem Bitcoin nach wie vor hoch sei. Die bevorstehenden Starts dieser ETFs in Hongkong könnten diese Tendenz weiter verstärken und damit auch Auswirkungen auf das globale Handelsvolumen haben. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neuen Bitcoin- und Ether-ETFs in Hongkong potenziell bedeutende Geldströme anziehen könnten, allerdings stark eingeschränkt durch regulatorische Hürden.
Die genaue Höhe des Kapitals, das in diese Produkte fließen wird, bleibt abzuwarten, doch steht fest, dass ihre Einführung die Landschaft der Kryptoinvestitionen in Asien erheblich prägen wird.