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Dan Ives kritisiert Trumps Apple-Plan: ‚Herkuleshafte Logistik‘ erforderlich für iPhone-Produktion in den USA

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Dan Ives Fires Back: Trump’s Apple Plan Needs ‘Herculean Logistics’

Die Forderung von Ex-Präsident Donald Trump, Apple solle iPhones ausschließlich in den USA herstellen, stößt auf scharfe Kritik. Wedbush-Analyst Dan Ives erklärt, warum eine solche Umstellung logistisch und wirtschaftlich kaum realisierbar ist und welche Herausforderungen eine vollständige Verlagerung der Produktion mit sich bringt.

Die jüngste Ankündigung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, Apple dazu zu zwingen, seine iPhones ausschließlich in den Vereinigten Staaten zu fertigen, sorgt derzeit für große Aufregung in der Technologie- und Aktienwelt. Die Forderung nach einem Mindesttarif von 25 Prozent auf alle iPhones, die nicht in den USA hergestellt werden, hat sowohl Investoren als auch Branchenexperten alarmiert. Besonders deutliche Worte findet der bekannte Wedbush-Analyst Dan Ives, der Trumps Plan als unrealistisch und logistisch nahezu unmöglich bezeichnet. Seine Einschätzungen zeichnen ein klares Bild der Herausforderungen, die mit einer Onshoring-Strategie einhergehen und werfen Fragen zur zukünftigen Ausrichtung der globalen Lieferketten auf. Die Kritik von Dan Ives basiert vor allem auf der Komplexität der aktuellen Produktionsprozesse von Apple.

Die Herstellung eines iPhones ist ein Paradebeispiel für global verzahnte Lieferketten, an denen zahlreiche Zulieferer in unterschiedlichen Ländern beteiligt sind. Von der Halbleiterfertigung bis zur Montage in Hochtechnologiefabriken, befindet sich ein Großteil der Wertschöpfungskette außerhalb der USA. Laut Ives würde es Jahre, konkret mindestens fünf bis zehn, dauern, um diese Strukturen innerhalb der Vereinigten Staaten neu aufzubauen und umzustrukturieren. Das sei auch weniger eine Frage des politischen Willens, sondern stünde vor enormen logistischen, wirtschaftlichen und technischen Hürden. Ein weiterer Aspekt, den Ives hervorhebt, ist der erhebliche Preisanstieg, der mit einer Verlagerung der Produktion in die USA verbunden wäre.

Er rechnet damit, dass ein komplett in den USA hergestelltes iPhone einen Preis von rund 3.500 US-Dollar erreichen könnte – nahezu das Dreifache des derzeitigen Preises. Dies würde nicht nur die deutsche und internationale Nachfrage schwächen, sondern auch Apples Marktanteile und Umsatz erheblich beeinträchtigen. Die deutsche und europäische Konsumentenschaft ist preissensibel und könnte sich schnell Alternativen suchen, sollte Apple gezwungen sein, die höheren Kosten an den Endkunden weiterzugeben. Die Forderung von Donald Trump spiegelt eine populistische Tendenz wider, die auf kurzfristige ökonomische Effekte und Arbeitsplatzerhalt in den USA ausgelegt ist.

Allerdings unterschätzt sie die Komplexität moderner Produktionstechnologien und globaler Handelsbeziehungen. Aktuelle politische Maßnahmen und Handelsbarrieren erzeugen häufig mehr Unsicherheiten als Vorteile für Unternehmen, die sich in einem globalisierten Umfeld bewegen. Die Herausforderung für Apple besteht darin, eine Balance zu finden zwischen regulatorischen Anforderungen, Lieferkettenrisiken und Wettbewerbsvorteilen auf neuen Märkten. Dan Ives unterstreicht außerdem die Bedeutung der Führung und strategischen Erfahrung von Apple-CEO Tim Cook. Trotz aller Schwierigkeiten und geopolitischen Spannungen habe Cook in der Vergangenheit bewiesen, wie geschickt er mit politischen Risiken umgehen und flexibel auf veränderte Bedingungen reagieren könne.

Dies schaffe zumindest kurzfristige Sicherheit für Investoren und lasse hoffen, dass Apple seine Produktionsstandorte optimiert, ohne dabei zu drastische Einschnitte hinzunehmen. Die Aktienmärkte reagierten auf Trumps Ankündigung mit einem Rückgang der Apple-Aktie um etwa drei Prozent, was die Nervosität der Investoren bezüglich der möglichen Auswirkungen einer solchen Produktionsumstellung verdeutlicht. Dan Ives hält jedoch an seiner „Outperform“-Einschätzung für Apple fest und sieht das Unternehmen weiterhin als eine stabile und innovative Kraft im Technologiesektor. Sein optimistischer Ausblick basiert auf der technologische Führungsposition von Apple, dem bevorstehenden Launch neuer Produkte und einer geschickten politischen und unternehmerischen Navigation seitens der Führung. Die Diskussion um die Onshoring-Produktion von iPhones berührt auch breitere Themen wie den globalen Handel, Technologiestandorte und die Zukunft der Fertigung in hochentwickelten Volkswirtschaften.

Die Idee, möglichst viele Waren in den eigenen Ländern zu produzieren – oftmals als Reaktion auf Handelskonflikte oder Krisen wie die Corona-Pandemie – gewinnt an Fahrt. Gleichzeitig zeigen die Apple-Beispiele, wie herausfordernd und teuer solche Initiativen für einzelne Branchen und globale Konzerne sein können. Neben den wirtschaftlichen Aspekten spielen auch technologische Fortschritte und Automatisierung eine wichtige Rolle bei der Frage, ob eine Rückverlagerung der Produktion überhaupt Arbeitsplätze in großem Umfang schaffen könnte. Modernste Fertigungstechniken erfordern oft weniger menschliche Arbeitskraft, was klassische Produktionsländer vor neue Herausforderungen stellt. Apple etwa setzt bei der iPhone-Fertigung auf hochpräzise Roboter und spezialisierte Zulieferbetriebe, deren Kompetenzen nicht plötzlich in großem Maße in den USA aufgebaut werden können.

Die Debatte zeigt zudem, wie sehr Unternehmen wie Apple in einem Spannungsfeld zwischen Nationalismus, Globalisierung und technologischer Innovation agieren müssen. Maßnahmen wie hohe Strafzölle oder Produktionsvorgaben könnten kurzfristig politische Ziele unterstützen, langfristig aber die Wettbewerbsfähigkeit solcher Technologieriesen gefährden. Experten wie Dan Ives plädieren deshalb für durchdachte Strategien, die globale Stärken nutzen und gleichzeitig Resilienz gegen externe Risiken aufbauen. Insgesamt verdeutlicht die Kritik an Trumps Apple-Plan, dass die Onshoring-Diskussion keine einfachen Antworten kennt. Während politische Forderungen oft mehr Aufmerksamkeit erhalten, sind es die logistischen, wirtschaftlichen und technologischen Realitäten, die den Takt in einer zunehmend vernetzten Welt vorgeben.

Für die Zukunft bleibt abzuwarten, wie Unternehmen und Regierungen den Spagat zwischen nationalen Interessen und globaler Zusammenarbeit gestalten und an welchen Stellen Innovationskraft und Flexibilität den Ausschlag geben werden.

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