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Crypto Mixer eXch setzt Geldwäsche trotz offizieller Schließung fort – TRM Labs warnt vor Risiken

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Crypto Mixer eXch Still Laundering Funds Post-Shutdown, TRM Labs Warns

Der berüchtigte Krypto-Mixer eXch operiert weiterhin im Verborgenen und unterstützt weiterhin die Verschleierung krimineller Finanzströme, was erhebliche Herausforderungen für die Branche und die Strafverfolgung mit sich bringt.

Der Krypto-Mixer eXch steht im Mittelpunkt einer intensiven Untersuchung durch TRM Labs, nachdem Berichte aufgedeckt haben, dass die Plattform trotz einer offiziell verkündeten Schließung weiterhin aktiv Geldwäsche ermöglicht. Die Befunde zeigen auf, wie komplex und verschachtelt die Manipulation von Kryptotransaktionen sein kann und verdeutlichen die anhaltende Herausforderung für Regierungen, Unternehmen und Sicherheitsforscher im Kampf gegen Cyberkriminalität und illegale Finanzströme. Im April 2025 verkündete eXch offiziell seine Abschaltung und entfernte sämtliche öffentliche Zugangswege, darunter sowohl die clearnet als auch die dark web Domänen. Diese Aktion sollte eine unmittelbare Reaktion auf zunehmende regulatorische und strafrechtliche Druckmaßnahmen sein. Doch wie neue Erkenntnisse von TRM Labs belegen, handelt es sich bei der Schließung vor allem um eine Fassade.

Die Kerninfrastruktur des Mixers, vor allem der API-Zugang, bleibt aktiv und ermöglicht weiterhin Transaktionen, die mithilfe komplexer Mischpools die Herkunft der Gelder verschleiern. Die Funktionsweise des Crypto-Mixers basiert auf einem proprietären gemischten Pool-System, welches Einzahlungen in kleine Mengen zerlegt und anschließend in großen, gemischten Liquiditätspools zusammengeführt wird. Durch diesen Vorgang wird eine direkte Rückverfolgung enorm erschwert und in vielen Fällen nahezu unmöglich gemacht. So können kriminelle Akteure beispielsweise mittels eines einzigen Pools Gelder aus verschiedensten Quellen zusammenlegen, wodurch legitime und illegale Mittel ununterscheidbar werden. Diese Vorgehensweise führt zu einer Verwischung der Transaktionsgeschichte und erschwert Ermittlungsbehörden spürbar die Zuordnung der Gelder zu strafbaren Handlungen.

Die Bedeutung von eXch ergibt sich zudem aus der Verbindung zu namhaften Cyberkriminalitätsfällen. Das TRM-Team verknüpft den Mixer direkt mit der Geldwäsche des berüchtigten Lazarus Groups, die im Februar 2025 einen Rekord-Hack auf die Kryptobörse Bybit in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar verübten. Besonders alarmierend ist, dass auch Gelder im Zusammenhang mit dem Vertrieb von kinderpornografischem Material (CSAM) über eXch geleitet wurden. Bereits über 300.000 US-Dollar dieser Gelder konnten eindeutig auf den Mixer zurückgeführt werden, was die Dimension des Problems verdeutlicht.

Die Kombination dieser Aktivitäten auf einer Plattform spricht nicht nur für eine bewusste Duldung, sondern möglicherweise auch für eine aktive Mitwirkung an der Strukturierung von Finanzströmen krimineller Netzwerke. Die Tatsache, dass sowohl hochrangige Cyberkriminelle als auch Akteure mit CSAM-Bezug dieselbe Infrastruktur nutzen, wirft ein beunruhigendes Licht auf die Rolle von eXch in der globalen Schattenwirtschaft. Trotz der offensichtlichen Verstrickung in illegale Aktivitäten zeigte sich eXch gegenüber Aufrufen zur Kooperation ablehnend. Nach dem Bybit-Hack forderte die gehackte Plattform wiederholt eXch auf, die betroffenen Gelder einzufrieren, um eine weitere Verbreitung der Assets zu verhindern. eXch verweigerte jedoch die Zusammenarbeit und entfernte sogar öffentlich zugängliche Informationen bezüglich seiner Liquiditätspools, was viele Branchenbeobachter als Versuch werten, Transparenz und Verantwortung zu umgehen.

Das Verhalten von eXch in dieser Phase kritisieren viele Experten scharf. Während andere Krypto-Plattformen verstärkt mit Strafverfolgungsbehörden und privaten Unternehmen kooperieren, um kriminelle Gelder aufzuspüren und zu blockieren, stellte eXch sich gegen diese Tendenz und isolierte sich zunehmend von der Gemeinschaft. Dies führte zu einem Vertrauensverlust und verschärfte die Debatte über die Rolle von sogenannten Privacy-Fokus Exchanges im Kampf gegen Geldwäsche. Der Zwiespalt zwischen dem Wunsch nach Privatsphäre und der Notwendigkeit von regulatorischer Transparenz ist ein zentrales Thema in der Kryptoindustrie. eXch positionierte sich selbst als Plattform für anonymisierte Transaktionen, was an sich ein legitimer Bedarf im Bereich der finanziellen Freiheit sein kann.

Gleichzeitig eröffnen solche Strukturen jedoch Schlupflöcher für kriminelle Akteure, die diese Anonymität dazu missbrauchen, illegale Gelder zu verschleiern. Vor dem Abschluss seiner offiziellen Schließung gab eXch einige widersprüchliche Signale von sich. So wurde beispielsweise kurzzeitig der Betrieb nach einer zunächst angekündigten Einstellung wieder aufgenommen. Zudem ersetzte die ursprüngliche Führungsebene die Leitung durch ein neues Team, während die Gründer angeblich als Beraterposten verbleiben. Intern wurde empfohlen, spezielle Liquiditätspools einzurichten, um die Verbindung zu bisherigen kriminellen Aktivitäten noch besser zu verschleiern.

Hier stellt sich die Frage, ob es sich um eine ernsthafte Reform oder lediglich um eine kosmetische Maßnahme zur Imagepflege handelt. TRM Labs wandelt mit der Veröffentlichung seiner Ergebnisse auf einem kritischen Terrain. Die Analyse offenbart, dass die Plattform nicht vollständig geschlossen ist, sondern ihre Dienste heimlich weiterführt. Diese Erkenntnisse dienen nicht nur als Warnung vor einer anhaltenden Bedrohung, sondern unterstreichen auch die Notwendigkeit einer verstärkten Kontrolle und Zusammenarbeit zwischen Krypto-Börsen, Regulierungsbehörden sowie Technologieexperten. Die Herausforderungen im Umgang mit solchen Mischplattformen sind vielfältig.

Einerseits fordert die Gemeinschaft den Schutz der Privatsphäre und die Wahrung der Dezentralisierung. Andererseits steht die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft im Vordergrund, illegale Aktivitäten zu unterbinden und finanzielle Kriminalität zu bekämpfen. Die Balance zwischen diesen Polen ist schwer zu finden, insbesondere in einem Umfeld, das sich rasant weiterentwickelt und zugleich von Kriminalität durchdrungen ist. In der gesamten Branche wird zunehmend erkannt, dass technologische Lösungen zur Nachverfolgung von Transaktionen, wie jene von spezialisierten Unternehmen wie TRM Labs, unerlässlich sind. Sie bieten Werkzeuge, um Netzwerke von Waschanlagen, Betrügern und Hackern zu identifizieren und zu stören.

Dennoch bleibt die Arbeit gegen Akteure wie eXch schwierig, da diese ihre Architektur verstärkt auf Anonymisierung und Verschleierung ausrichten. Der Fall von eXch zeigt exemplarisch, dass eine rein technische Abschaltung einer Plattform nicht automatisch deren illegale Funktionen beendet. Die Hintertür über API-Zugriffe und andere unsichtbare Kanäle ermöglicht die Fortsetzung von Geldwäscheaktivitäten, selbst wenn der öffentliche Zugriff blockiert wird. Hier besteht dringender Handlungsbedarf bei der Aufdeckung solcher Prozesse und der Implementierung von restriktiveren Kontrollmechanismen. Schließlich ist eXch ein mahnendes Beispiel für die Risiken, die entstehen, wenn Krypto-Plattformen ohne ausreichende Regulierung oder Aufsicht operieren.

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