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Bullshit Climate Jobs 2024: Warum viele grüne Jobs keinen echten Mehrwert schaffen

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Bullshit Climate Jobs (2024)

Die zunehmende Anzahl an sogenannten Bullshit Climate Jobs im Nachhaltigkeitssektor stellt eine ernsthafte Herausforderung für den Klimaschutz dar. Dieser Text beleuchtet, warum viele Jobs in diesem Bereich oft sinnentleert sind und welche Auswirkungen das auf Umwelt und Gesellschaft hat.

In den letzten Jahren hat das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit enorm an Bedeutung gewonnen. Unternehmen, Regierungen und Organisationen strahlen oft ein Bild von Fortschritt und Engagement aus. Doch hinter den Kulissen zeigt sich ein ganz anderes Bild: Viele Jobs im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit sind laut Experten und Kritikern zunehmend als Bullshit Jobs zu bezeichnen. Der Begriff stammt ursprünglich von dem Anthropologen David Graeber, der in seinem Werk darlegt, dass ein erheblicher Teil der Beschäftigten in Berufen tätig ist, die keinen sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten und für die Betroffenen oft frustrierend und demotivierend sind. Wenn von Bullshit Climate Jobs die Rede ist, dann geht es um Arbeitsstellen, die zwar im greenen Sektor angesiedelt sind, aber in Wahrheit weder die Umwelt noch die gesellschaftliche Entwicklung nachhaltig fördern.

Diese Problematik gewinnt gerade im Zuge großer gesellschaftlicher Events wie den UN-Klimakonferenzen oder professionellen Nachhaltigkeitsmessen an Bedeutung. Ein markantes Beispiel liefert die Entwicklung der Teilnehmerzahlen bei den jährlichen Klimakonferenzen der Vereinten Nationen, so genannten COPs. Waren es 1995 bei COP1 in Berlin knapp 4.000 Teilnehmer aus 170 Staaten, so stiegen diese Zahlen bis zu COP28 in Dubai auf über 100.000 Menschen an.

Das entspricht einem Zuwachs von über 2.400 Prozent innerhalb weniger Jahrzehnte. Die Anzahl der Länder, die teilnehmen, hat sich dabei kaum verändert. Doch wofür braucht man plötzlich 25 Mal so viele Teilnehmende? Kritiker argumentieren, dass die meisten dieser Personen nicht direkt an Verhandlungen oder der Reduktion fossiler Emissionen beteiligt sind, sondern vielmehr in zunehmend sinnentleerten Funktionen tätig sind. Lobbyarbeit, PR, Werbung, Eventmanagement, Networking oder Administration dominieren viele dieser Positionen.

Insbesondere die große Zahl an Verwaltungskräften fällt auf – bei COP28 zum Beispiel waren offiziell über 16.000 Administratoren vor Ort. Diese Entwicklung lässt nicht nur aus Sicht von Klimaschützern die Alarmglocken schrillen, sondern wirft grundsätzliche Fragen zur Effektivität und Echtheit von Klimaschutzmaßnahmen auf. Wenn eine wachsende Anzahl von Jobs im Nachhaltigkeitssegment keinen echten positiven Mehrwert für Gesellschaft oder Umwelt generiert, wirkt das dem eigentlichen Ziel des Klimaschutzes entgegen. Es entsteht der Eindruck einer Lobby- und Showveranstaltung, die mehr der Selbstdarstellung und Profitmaximierung einzelner Interessengruppen dient als dem tatsächlichen Fortschritt in Sachen Emissionsreduzierung.

Die kritische Betrachtung von Bullshit Climate Jobs spiegelt auch eine allgemeine Entwicklung wider, die David Graeber bereits vor Jahren für viele andere Branchen beobachtete. Seine Theorie besagt, dass ein erheblicher Prozentsatz der Arbeitsplätze auf sinnentleerten Tätigkeiten basiert – Jobs, die keiner Produktion oder einem echten Nutzen für die Gesellschaft dienen. Nicht jede funktionale Arbeit ohne festgesetzte Zeilhürde gilt als sinnlos, vielmehr geht es um den Verlust von Bedeutung und dem Gefühl, einen Beitrag zu leisten. Dies trifft vor allem auf Berufe zu, die Bürokratie, Lobbyismus, Marketing oder übermäßige Verwaltung umfassen. Gerade im Bereich Nachhaltigkeit und Klima scheint diese Tendenz zu wachsen, offensichtlich auch weil die Zielsetzung häufig diffus bleibt und oft keine transparenten Ergebnisse messbar sind.

Viele Veranstaltungen, Kongresse und Festivals rund um das Thema Umwelt leben nicht nur vom hohen Besucherverkehr, sondern auch vom Verkauf und Sponsoring durch Unternehmen, die selbst oft nicht unbedingt die Förderung von Nachhaltigkeit in ihrem Kerngeschäft verfolgen. Bekannte Sponsoren solcher Events sind beispielsweise große fossile Energiekonzerne, Banken mit Investitionen in umweltschädliche Industrien oder globale Konsumgüterhersteller. Diese finanzielle Verquickung führt bei vielen zu Skepsis. Kritiker sprechen von mehr als nur Greenwashing – vielmehr sehen sie eine bewusste Strategie, die Aufmerksamkeit vom tatsächlichen Handlungsbedarf abzulenken und gleichzeitig Menschen in einer Art Beschäftigungs-Tretmühle zu halten. Diese Tretmühle garantiert, dass trotz massiver Klima- und Umweltkrisen eine breite Bevölkerungsschicht mit oft überflüssigen Tätigkeiten beschäftigt ist.

So bleibt keine Zeit, um die fundamentalen Ursachen infrage zu stellen oder neue soziale sowie ökologische Systeme zu denken und aufzubauen. Die Folgen sind vielfältig und vielschichtig. Zum einen ist der Ressourcenverbrauch solcher Veranstaltungen enorm, angefangen bei den für die Anreise benötigten Flügen, bis hin zum immensen Energie- und Materialverbrauch für den Betrieb von Messehallen oder Konferenzzentren. Dabei werden über den ökologischen Fußabdruck hinaus oft keine wirklichen Effekte für die Umweltbilanz ausgewiesen oder gar kompensiert. Die fehlende Messbarkeit und das Fehlen transparenter Impact-Reports verstärken zusätzlich den Eindruck, dass es sich um Selbstzweck und Show handelt.

Institutionen, die sich selbst an der Spitze des nachhaltigen Wandels sehen, agieren paradoxerweise oft auf eine Art und Weise, die dem Transformationsprozess entgegensteht. Zum anderen wirkt sich das Phänomen Bullshit Climate Jobs auch auf die Menschen aus, die in diesem Sektor beschäftigt sind. Ein Job ohne echten Sinn und Mehrwert kann psychisch belasten, das Gefühl der Erfüllung und des Engagements mindern und so letztlich zu Burnout oder Unzufriedenheit führen. Dies erschwert es wiederum, kompetente und motivierte Fachkräfte langfristig im Bereich Nachhaltigkeit zu halten und fördert eine Fluktuation in der Branche. Gleichzeitig verfestigt sich so der Kreis der Beschäftigten, die eher auf Selbstdarstellung und weniger auf echte Veränderung setzen.

Welche Lösungen gibt es gegen diese Entwicklung? David Graeber schlug als Gegenmaßnahme eine radikale Neuordnung der Arbeitsgesellschaft vor, die vor allem darauf setzt, sinnlose Jobs abzubauen und durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu ersetzen. Dies würde Menschen freisetzen, um sich auf wirklich kreative, nachhaltige und produktive Tätigkeiten zu konzentrieren, die sowohl dem individuellen Wohlbefinden als auch dem gesellschaftlichen und ökologischen Fortschritt dienen. Postwachstumsstrategien und andere alternative Wirtschaftsmodelle schließen sich diesem Gedanken an, indem sie einen Fokus auf das umfassende Wohlergehen der Menschen und der Umwelt legen, anstatt ungebremstes Wachstum und Profitmaximierung. Viele Aktivisten und Wissenschaftler betonen, dass ein echter Wandel nur möglich ist, wenn die vermeintlichen Klima- und Nachhaltigkeitsbranchen transparenter, effizienter und vor allem zweckorientierter werden. Statt wachsende Messe-Festivals mit zehntausenden Delegierten zu organisieren, die kaum messbare Wirkung erzielen, müsse mehr Augenmerk auf konkrete und messbare Emissionsreduktionsprogramme, regenerative Landwirtschaft, Energieeffizienz oder soziale Gerechtigkeit gelegt werden.

Dabei gilt auch, Sponsoren und Partner sorgfältig auszuwählen und deren Rolle kritisch zu hinterfragen. Eine weitere wichtige Komponente ist die Änderung der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Arbeit und Erfolg. Statt allein auf Quantität, Stunden oder Positionen zu setzen, ist eine Neudefinition nötig, die qualitative Aspekte wie Sinnhaftigkeit, nachhaltigen Nutzen und persönliche Erfüllung in den Vordergrund stellt. Bildung und öffentliche Diskussionen spielen dabei eine Schlüsselrolle, damit der Wandel von unten unterstützt wird. Abschließend bleibt festzuhalten, dass Bullshit Climate Jobs kein Randphänomen sind, sondern ein symptomatisches Problem der globalen Klimabewegung und des Nachhaltigkeitssektors darstellen.

Der aktuelle Trend mit immer größeren Konferenzen, steigenden Teilnehmerzahlen und wachsender Bürokratie kann eine Gefahr für den ganzen Umweltschutz werden, wenn er nicht kritisch hinterfragt und verändert wird. Es braucht mehr Mut zur radikalen Veränderung, weniger Schein und mehr echte Wirkung. Nur so kann die Transformation hin zu einer wirklich nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft gelingen, in der Arbeit nicht nur für den Lebensunterhalt, sondern auch für die Erfüllung und das Gemeinwohl steht.

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